Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)
stell Dir eine: Eine Elektrofirma berechnet für die Herstellung eines Kondensators ihre Gesamtkosten durch die Funktion K mit K(x) = 1/50 (x – 10)3 + 20; E(x) = 2x. a) Berechnen Sie die Gewinnzone. b) Bestimmen Sie das Maximum des Gewinns. Erst weiterlesen, wenn Du die Aufgabe gelöst hast.
Pfuscher! Du hast Dich geweigert, einem Befehl zu gehorchen, dessen Ausführung einen entscheidenden Sieg im Kampf gegen die Langeweile erbracht hätte! Das bedeutet Exekution!
So, das war’s. Ich will Blatt und Tinte nicht noch mehr mißbrauchen. Sie haben schon für genug Unsinn herhalten müssen.
Schluß, aus, Ende.
Mama wollte Renate in Bnn besuchen, und da hätte ich mitfahren können, bis Vallendar, dachte ich, und ich drehte vor Freude halb durch, als ich sich herausstellte, daß das klappte: Jawohl, ich durfte Michael besuchen! Für die Reise packte ich mir zwei weitere Taschenbücher mit den Dichtungen des Lyrikers Hartmann von Aue ein, aber die brachten’s nicht.
Auf dem Mallendarer Berg ergoß sich ein Graupelschauer nach dem anderen. »Aber erst seit du gekommen bist«, sagte Michael. Ich hätte das Wetterpech mitgebracht.
Er klagte mir sein Leid über die Fächer Latein und Sport und Deutsch und Bio und Mathe. Von nebenan, aus Holgers Zimmer, erscholl währenddessen Schrottmusik.
Dsching, Dsching, Dschinghis Khan!
He, Reiter! Ho, Reiter! He, Reiter! Immer weiter!
Sich den Finger in den Hals stecken und alles vollkotzen, das wäre eine Möglichkeit der Gegenwehr gewesen.
Wir hockten herum wie die Blöden, und es war bloß gut, daß abends im Fernsehen ein Krimi lief. Da ermittelte der Kommissar Siegfried Lowitz den Mörder einer Kunstgaleristin. Besser als nichts.
Am Samstagmorgen schiffte es mal ausnahmsweise nicht, und wir brachen gleich nach dem Frühstück zu einer Radtour auf: über Simmern nach Neuhäusel und dann volle Kanne runter nach Bad Ems, steil abwärts! Ja, so machte Fahrradfahren Laune, wenn auch leider nur für kurze Zeit: In Bad Ems hatte Michael plötzlich ’nen Platten. Hinten natürlich, und wir hatten weder Flickzeug noch ’ne Luftpumpe mitgenommen.
»Tscha«, sagte Michael. »Dann werd ich wohl zur nächsten Telefonzelle latschen müssen und den Holger alarmieren. Wenn wir Glück haben, isser zuhause, und wenn wir noch mehr Glück haben, schwingt er sich auf seinen Motorroller und bringt uns die erforderlichen Gerätschaften hierher.«
»Kannst du dir denn vorstellen, daß wir so viel Glück haben?«
»Wieso nicht? Wir sind doch die geborenen Glückspilze, wie man sieht!«
Erst als Michael verschwunden war, ging mir auf, daß er ja auch das andere Fahrrad hätte nehmen können, statt zu Fuß zu gehen. Gott, was waren wir doof!
Mir wurde schon bei der Aussicht auf das Scheißreifengeflicke übel.
Als Michael nach zweitausend Jahren wiederkam, vermeldete er einen Erfolg auf ganzer Linie: Telefonzelle kaputt.
Wir schoben die Räder in die andere Richtung und fanden nach weiteren zweitausend Jahren eine andere Telefonzelle, die sich sogar, man staune nur, als heil erwies, und es gelang Michael auch, Holger herzubeordern, aber bis der dann endlich auftauchte, war wohl bald ’ne ganze Stunde rumgegangen, weil er unterwegs noch Flickzeug hatte kaufen müssen.
»Und die Luftpumpe?«
Er suchte danach, und dann sagte er: »Scheiße! Das Ding muß ich unterwegs irgendwo verloren haben!«
Also düste er wieder ab, die Luftpumpe suchen.
Michael und ich fuhrwerkten solange an dem Hinterrad herum. Widerlich, diese Kettenschmiere! Und das Gepolke, bis der Radmantel über die Felge gewürgt war und man den Schlauch herausziehen konnte!
Wie sich zeigte, bestand der Schlauch bereits fast mehr aus Flicken als aus Schlauch. Das Loch erspähte Michael an einer Stelle neben dem Ventil. Das Aufkleben des neuen Flickens überließ ich Michael, weil er darin mehr Übung hatte als ich, und als Holger mit der gottseidank wiedergefundenen Luftpumpe aufkreuzte, befanden wir uns kurz vor dem Ziel unserer Bemühungen um die Startbedingungen für einen regulären Abschluß unseres Ausflugs, doch der Schlauch blieb schlaff, egal wieviel Luft wir da auch hineinpumpten.
Michael merkte dann, daß in dem Ledertäschchen hinten unter seinem Sattel die ganze Zeit Flickzeug dringewesen war.
»Du Idiot!« rief Holger, und Michael ging abermals zur Telefonzelle, seinen Vater anrufen und ihn darum bitten, uns mit dem Auto abzuholen. Die Räder müßten irgendwie auf dem Dachgepäckträger verstaut
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