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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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trittst mir deine beiden Türme ab, und dafür zahle ich dir Reparationen ... also, du kriegst vier von meinen Bauern ... und vielleicht noch einen Läufer, wenn ich dafür meine Dame wiederhaben kann ...«
    »Deine Dame!« Hermann lachte auf. »Deine Dame ist begraben! Und dein König ist abgesetzt! Der kann keine Verhandlungen mehr führen! Der kann sich höchstens noch nach Holland verdrücken, ins Exil, so wie Kaiser Willem nach dem Ersten Weltkrieg, und da Holz hacken und Reden schwingen!«
    In Gemeinschaftskunde wurde über die ideale Gesellschaftsform diskutiert, in der es keine erzwungene Arbeitsteilung mehr geben dürfe. Jeder müsse die Möglichkeit haben, sich in verschiedenen Berufen zu üben – morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben und nach dem Essen zu kritisieren, wie man gerade lustig sei, ohne deswegen jemals Jäger, Fischer, Hirte oder Kritiker zu werden.
    Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?
    Richtig. Aber wer hätte dann noch in ’ner Fabrik arbeiten wollen? Oder würde es im Kommunismus keine Fabriken mehr geben?
    Der Clown Jango Edwards, von dessen Show im Ersten Ausschnitte gezeigt wurden, trat in einer seiner Nummern nackig auf, mit Idiotenbrille und zwischen den Beinen nach hinten geklemmtem Pimmel. Und er sang mit seiner Band:
    Life would be oh so sweet,
    if I were a bicycle seat ...
    Das hätte mich ja überhaupt mal interessiert, wie sich für eine Frau beim Radfahren das Sitzen auf dem Sattel anfühlte. Oder für den Sattel ihr Gesäß.
    Renate und Olaf kamen nach Meppen und führten einen Super-8-Film von der Hochzeitsfeier vor. Das dauerte ’ne gute halbe Stunde, und ich hatte die ganze Zeit Angst, daß ich irgendwo als torkelnder Tänzer auftauchen könnte.
    Tat ich aber nicht. Und es ließ auch niemand eine anzügliche Bemerkung fallen.
    Mama und Papa fuhren dann zu Volker in dessen Kaserne. Da war Tag der offenen Tür, mit Panzermanövern und Fallschirmsprüngen.
    Ich hätte es vorgezogen, noch einmal irgendwo hinzureihern, statt mir solche saublöden Manöverstückchen anzusehen. Und sich dafür auch noch ins Auto setzen und stundenlang durch die Gegend fahren?
    Mit einem selbstgebastelten Heißluftballon waren zwei Familien aus der DDR geflohen und in Bayern gelandet.
    Wenn’s nach Erich Honecker gegangen wäre, hätten die Grenzsoldaten den Ballon abgeschossen, aber wem wäre damit geholfen gewesen?
    In der Schülerzeitungsredaktion hielt ich mich fern von Peter Nossig, weil ich keine Lust dazu hatte, mir von dem meine acht Seiten ausreden zu lassen.
    Abends telefonierte Mama lange mit Oma Jever. Da schien es wieder um Opa zu gehen, aber hinterher sagte Mama nur, daß ich ihr keine Löcher in den Bauch fragen solle.
    Am 18. September, ihrem kirchlichen Silberhochzeitstag, stießen Mama und Papa im Wohnzimmer mit Sekt an, und tags darauf hatte Mama Sodbrennen: »Mir bekommt das nicht, dieses Alkoholgesaufe ...«
    Der neue Stern enthielt eine Doppelseite mit Dutzenden von Playboy -Playmates aus den letzten 25 Jahren. Nur jeweils briefmarkengroß und schwarzweiß, aber es war die stattlichste Ansammlung von Fotos nackter Frauen im Stern , seit ich denken konnte, und ich begab mich damit in die Badewanne.
    In Zentralafrika war der Kaiser Bokassa gestürzt worden. Auf diese dumme Sau konnten die Zentralafrikaner sicherlich gut verzichten.
    Papa wollte den Plattenweg zur Haustür erneuern und auch die Treppe vor dem Nebeneingang. Mit einem Leihwagen fuhr Onkel Dietrich vor, um die herausgepolkten Klinkersteine abzuholen. Die konnte er in Wiesbaden gebrauchen, und ich mußte mithelfen.
    Nach einer Stunde Plackerei hatten wir vier Tonnen Steine verladen.
    Onkel Dietrich hing das Hemd aus der Hose, als er in den Wagen stieg, und er rief uns durchs offene Fenster zu: »Hals- und Steinbruch!«
    Bei der nächsten Redaktionssitzung erzählte Peter Nossig, daß am Freitag irgendein Arsch von der Bild -Zeitung im Sekretariat angerufen und sich erkundigt habe, ob der Direktor es spaßig finde, daß in seiner Schule am Donnerstagvormittag im Unterricht ein Ferkel geschlachtet worden sei und daß dann die ganze Klasse das Ferkel bei einem Grillabend aufgefuttert habe. Ein anonymer Anrufer habe Bild darüber informiert. »Am Dienstag haben wir in Bio drei totgeborene Ferkel seziert, und am Donnerstagabend ist der gesamte Kurs zum Spanferkelessen bei Eppe gewesen. Das ist alles! Und die Typen von diesem Drecksblatt ... ey, die Schlagzeile kann

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