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Alle Vögel fliegen hoch

Alle Vögel fliegen hoch

Titel: Alle Vögel fliegen hoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Seul
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dokumentieren. Er schickt es dann rüber. Wir haben Material aus ganz Bayern. Die Frage ist bloß: Gehört unser Opfer zu den Aktivisten? Und auf welcher Seite steht er? Hans-Peter hat heute Morgen mit einer Falknerin gesprochen, die hat haarsträubende Geschichten erzählt – aber als sie eine Aussage unterschreiben sollte, hat sie einen Rückzieher gemacht. Sie hätte sich getäuscht. Sozusagen privat hat sie Hans-Peter dann anvertraut, das würde sie nicht überleben. Was sagst du? Ich hör dich ganz schlecht. Okay. Mach ich. Ich leite dir die Mail später weiter. Das weiß
ich, dass die Untere Jagdbehörde nichts weiß, da hab ich nämlich selber angerufen und erfahren, dass das bei uns kein Problem ist. Aber das glaub ich jetzt nicht mehr. Es sieht so aus, als sollten wir noch mal zu unserer allerersten Spur zurückkehren. Weiß ich selber, dass wir das gemeinsam entschieden haben. Ja sicher. Es sah ja auch ganz vielversprechend aus. Ja. Ja. Ja. Nein. Nein, das sollten wir auf keinen Fall tun. Es ist auch wegen des Hundes der Auffinderin. Es ist gerade ein neuer Brief eingetroffen. Ja. Nein. Das nehme ich auf meine Kappe. Gut. Claudia weiß Bescheid, ja. Der Laptop ist nach wie vor verschwunden. Wir könnten ihn mit einem Sender ausstatten. Ja, sicher. Nein, das macht Laura. Sie ist dabei, Tötungsfälle zu recherchieren. Wir haben einen Taubenzüchter, der von einem Falkner mit dem Spaten erschlagen wurde, und das Gleiche haben wir auch andersrum, nur war es da zuerst ein angeblicher Unfall, und der Taubenzüchter hat geschossen. Quatsch, Serienmord! Nein, ich glaub nicht, dass du das einbringen kannst. Ja. Nein, der Patentanwalt hat sich noch nicht gemeldet. Ja. Gut. Mach ich. Um drei? Nein. In München. Ja, das glaube ich auch. Okay. Nein, das passt nicht zusammen. Gut. Ja. Mach ich. Okay.«
    Ich hätte viel dafür gegeben, den ganzen Text zu hören. Sehr viel. An Felix’ Stimme konnte ich erkennen, dass das Gespräch sich dem Ende zuneigte. Ich sprang auf den Boden, schob den Eimer neben das Waschbecken und setzte mich auf meinen Platz.
    Kurz nach mir kam Felix.
    »Das war mein Chef«, entschuldigte er sich. »Er ist erst gestern von einer Fortbildung zurückgekommen.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, wollte ich wissen.

    »Du fährst nach Hause und bleibst da. Ich bringe den Brief zu den Kollegen von der Spurensicherung, und dann fahre ich zu Simon. Vielleicht weiß er wirklich noch etwas, und zu mir hat er hoffentlich mehr Vertrauen als zu der Kollegin, die mit ihm geredet hat.«
    »Und was soll ich unter den Hochsitz legen?«
    Felix schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Verdammt noch mal, gar nichts! Weil du gar nicht dort bist. Weil du daheim bist. Weil du höchstens bei uns auf der Dienststelle bist, um endlich deine Fingerabdrücke abzugeben. Wieso hast du das nicht längst getan? Du wirst nicht in die sogenannte Verbrecherkartei aufgenommen und es interessiert mich nicht, was du jemals angestellt haben könntest, das sind lediglich Vergleichsabdrücke, die nur für diesen einen Fall verwendet werden und die kannst du mit nach Hause nehmen, wir archivieren die nicht.«
    »Das ist mir egal, was ihr damit macht«, log ich.
    »Ja dann tu’s doch endlich! Und danach gehst du nach Hause und bleibst da.«
    »Du kannst mir nicht vorschreiben, wo ich mich aufhalte! Oder willst du mich einsperren, Herr Hauptkommissar?«
    »Mein Chef meint, wir sollen einen Laptop unter den Hochsitz legen. Wenn er den Laptop holt«, Felix klatschte in die Hände, »schnappen wir ihn!«
    »Der ist doch nicht blöd! Der wird sich doch absichern!«
    »Wir sind mehr! Und besser!«
    »Ja, das habe ich gesehen!«
    »Wie oft soll ich dir noch erklären, dass das ein einmaliger Ausrutscher war?«, fragte Felix, genervt bis zum Anschlag.
    »Mir gefällt das nicht«, versuchte ich ihn zu besänftigen.
Ich brauchte Felix. Ich hatte doch nur ihn. »Wie willst du unauffällig das Gelände überwachen? Außerdem taugt die These deines Chefs überhaupt nichts. Denn wenn der Laptop im Haus fehlt, heißt das doch, dass er bei dem Einbruch gestohlen wurde, also könnt ihr ihn gar nicht gegen Flipper eintauschen, das fliegt doch sofort auf. Ich will das nicht! Ihr legt einen Laptop hin, den der Entführer schon hat oder nicht erwartet, und was macht er dann? Alles, was jetzt schiefläuft, schadet Flipper, kapierst du das nicht? Ich habe nur eine Chance! Ich werde selbst zum Hochsitz gehen und einen Brief hinterlassen. Ich schreibe,

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