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Allein auf Wolke Sieben

Allein auf Wolke Sieben

Titel: Allein auf Wolke Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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wusstest doch, dass ich Michael liebe.«
    »Das eine schließt das andere doch nicht aus. Ich liebe meine erstgeborene Tochter Maria. Ich hätte nie gedacht, dass ich ein anderes Kind genau so lieben könnte. Bis Emma auf die Welt kam. Und ich bin mir sicher, dass ich Esmeralda irgendwann lieben werde. Aber dich liebe ich auch. Und werde es immer tun«, setzt er hinzu. Nachdenklich starre ich vor mich hin. Glaubt denn außer mir keiner mehr an die einzige, wahre Liebe? »He, ich will deine Gefühle für Michael überhaupt nicht schmälern«, unterbricht Thomas meine Gedanken. »Aber die Chancen stehen einfach nicht besonders gut, dass ihr die Ewigkeit zusammen verbringen werdet. Ihr werdet euch immer wieder begegnen, immer wieder lieben. Aber in der Zwischenzeit ist auch Raum für anderes.«
    »Und du willst der Lückenbüßer sein?«, frage ich ungläubig und er schüttelt den Kopf.
    »Nein. Nicht der Lückenbüßer. Ich hätte einfach gerne einen Teil deiner Zeit hier oben mit dir verbracht. So lange, bis sich etwas verändert hätte.«
    »In Form von Michael«, ergänze ich und er nickt lächelnd:
    »Oder Esmeralda.« Es versetzt mir einen kleinen Stich, dass er das sagt.

    »Wann bekommt ihr euer Visum?«, erkundige ich mich und er zuckt mit den Schultern.
    »Eigentlich dauert das Wochen. Aber Esmeralda ist noch ganz gut drin in der Materie. Außerdem kennt sie eine Menge Leute bei ›Reincarnation‹, die ihr gerne einen Gefallen tun werden.« Er lächelt versonnen.
    »Dir ist schon klar, dass sie da unten nicht mehr wie Giselle Bündchen aussehen wird?«, frage ich bissig, aber er lässt sich nicht provozieren.
    »Jedenfalls ist sie guter Dinge, dass wir schon am Wochenende aufbrechen können.«
    »Schon?«, frage ich erschrocken.

Kapitel 11
    Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, sehe ich als Erstes auf einen verwuschelten Schopf blonder Haare. Mit einem wohligen Geräusch dreht sich Thomas neben mir auf den Rücken, so dass ich jetzt sein Profil bewundern kann. Starr vor Schreck liege ich da und wage nicht, mich zu rühren. Was ist gestern Nacht geschehen? Wieso liegt Thomas in meinem Bett? Vorsichtig schiele ich an uns herunter und nun ergreift mich echte Panik. Wir sind beide nackt. Hektisch ergreife ich die Bettdecke, die zusammengeknäult zu unseren Füßen liegt, und zerre daran.
    »He«, murmelt Thomas neben mir verschlafen und dreht sich zu mir um, während ich meine Blöße zu bedecken versuche. »Guten Morgen.« Er robbt zu mir herüber, bis sein Gesicht nur Millimeter von meinem entfernt ist. Dann lächelt er strahlend und flüstert: »Guten Morgen, Schönheit!«
    »Morgen«, antworte ich knapp und verstecke mein Gesicht dabei im Bettlaken. Er lacht.
    »Keine Sorge, hier oben gibt es keinen Mundgeruch am Morgen danach.« Ach ja, stimmt. »Dafür ist das davor aber auch weniger aufregend«, stellt er bedauernd fest.
    »Könnten wir bitte nicht davon reden?«, frage ich und
versuche, möglichst würdevoll dem Bett zu entsteigen, wobei ich ihm auch noch den letzten Rest der Decke entreiße. Ihn scheint es aber nicht zu stören, dass er vollkommen nackt vor mir liegt. Lässig hat er den Kopf in die Hand gestützt und sieht mich von unten herauf prüfend an.
    »Jetzt tut es dir also leid?« fragt er, aber eigentlich ist es mehr eine Feststellung. »Dass du mich gebeten hast, die Nacht bei dir zu verbringen?« Ein Schauer durchläuft mich, denn genau so war es. Ich habe ihn gebeten, zu bleiben. Erst wollte er nicht, aber wenn ich etwas will, kann ich sehr hartnäckig sein. In einigem Abstand zum Bett bleibe ich stehen, mit der Hand krampfhaft die Decke vor der Brust zusammenhaltend, und starre verzweifelt vor mich hin. Was habe ich bloß getan? Wenn Michael mich jetzt sehen könnte, nackt in dem Schlafzimmer, das ich für ihn und mich hergerichtet habe, mit einem anderen Mann.
    »Nun hör doch auf, dich selbst zu kasteien«, sagt dieser nun, während er nach seiner Hose angelt, die er gestern Nacht achtlos auf den Boden geworfen hat. »Schließlich ist nichts weiter passiert.«
    »Ja, aber nur, weil das nicht möglich war«, gebe ich zurück und er lächelt mich schelmisch an.
    »Wirklich? Nur deshalb? Das freut mich.«
    »Das ist nicht komisch«, fauche ich ihn an. »Morgen kommt Michael und …«
    »…und der war in der Zwischenzeit auch kein Kind von Traurigkeit«, vollendet er meinen Satz und zieht sich gleichzeitig das T-Shirt über den Kopf. Als sein Gesicht oben wieder zum Vorschein

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