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Allein auf Wolke Sieben

Allein auf Wolke Sieben

Titel: Allein auf Wolke Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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denn Andreas und Gina stehen so dicht voreinander, dass kein Papier mehr dazwischen ginge. Sein Blick ist begehrlich auf ihren üppigen, dunkelrot geschminkten Mund gerichtet. »Das wirst du nicht tun«, herrsche ich ihn drohend an, »ihr werdet jetzt nicht anfangen zu knutschen und euch versöhnen! Du wirst jetzt diese Tür zumachen und dann schön deine Schlaftabletten nehmen, so wie es geplant war.«
    »Schlaftabletten?«, fragt Liesel mit hochgezogenen Augenbrauen und legt ihre Hände rechts und links auf Ginas Gesicht. »Die wird er heute ganz bestimmt nicht nehmen. Dazu bin ich ja schließlich hier.« Damit neigt sie den Kopf der falschen Blondine ein kleines Stück nach rechts und gibt damit den Startschuss zu einer wilden Knutscherei. Fassungslos sehe ich zu, wie Andreas die letzten Millimeter überwindet und seiner Exfreundin die Zunge in den Mund schiebt.
    »Aber, ich soll doch …«, stammele ich und sehe hilfesuchend zu Liesel herüber, die mit verschränkten Armen dasteht und zufrieden lächelnd ihr Werk betrachtet. »Ich sollte ihn doch mitnehmen.«
    »Hier wird heute niemand mitgenommen! Wie du siehst, sind die beiden wieder zusammen.« Ich werfe einen Blick auf das ineinander verschlungene Pärchen.
    »Fragt sich nur, wie lange«, sage ich sarkastisch. »Die passen doch gar nicht zusammen.«
    »Ich finde sie süß«, behauptet Liesel, aber ich habe das Gefühl, das sagt sie nur, um mir zu widersprechen. »Und im Grunde ihres Herzens liebt sie ihn.«

    »Tut sie nicht. Und er ist total sensibel. Wenn sie ihn noch mal fallen lässt, bricht es ihm das Herz«, versuche ich zu argumentieren, aber stoße dabei auf Granit.
    »Dann kannst du ihn ja immer noch abholen.«
    »Ich soll ihn heute abholen«, sage ich nachdrücklich, »und ich bin noch nie alleine wieder nach oben gekommen. Was soll ich denen denn sagen?«
    »Los, wir gehen rein«, flüstert Andreas in diesem Moment atemlos zwischen zwei Küssen und Gina stöhnt begeistert: »Oh ja, ich will jetzt ficken!« Ich rolle die Augen gen Himmel.
    »Ja, das ist wahre Liebe«, sage ich sarkastisch, doch Liesel zuckt nur mit den Schultern.
    »Kann doch jeder machen, wie er will. Und nur weil nicht alle so prüde sind wie du …«
    »Ich bin nicht prüde!«, kreische ich empört.
    »Komm, Andi, jetzt fick mich«, schreit Gina noch lauter aus dem Schlafzimmer. Ohne Liesel noch eines Blickes zu würdigen, folge ich den beiden nach drinnen, wo sie sich mittlerweile auf die speckige Matratze haben fallen lassen. Das wird doch nichts. Andreas hatte vor einer Viertelstunde seinen letzten Orgasmus. Er kann nicht, selbst wenn er wollte. Und wie ich die Dame einschätze, wird sie das persönlich nehmen. Ihn einen Schlappschwanz nennen, wütend abzischen und kurze Zeit später kann ich Andreas, ungeachtet des kleinen Zwischenfalls, mit nach oben nehmen. Abwartend stehe ich mitten im Schlafzimmer. Liesel, die mir gefolgt ist, sieht mich verwundert an. Dann sagt sie: »Schon gut, Süße, du bist nicht prüde, ich habe es kapiert. Müssen wir uns das wirklich ansehen?«
    »Es wird nicht viel zu sehen geben«, orakele ich und
lächele sie siegesgewiss an. In diesem Moment stößt Gina einen spitzen Schrei aus und ich sehe verwirrt auf das Paar herunter. Das gibt es doch gar nicht.
    »Oh ja, Baby, ich hab dich so vermisst! Und deinen schönen, harten …« Ich presse mir die Hände auf die Ohren und renne aus der Wohnung. Erst auf der Straße bleibe ich mit hängenden Schultern stehen.
    »Was mache ich denn jetzt?«, frage ich Liesel, die mir gefolgt ist. »Ich sollte ihn doch abholen.«
    »Da musst du dich in der Tür geirrt haben«, behauptet sie. »Wie gut, dass ich rechtzeitig da war. Ja, ich bin einfach gut in meinem Job!«, sagt sie selbstgefällig.
    »Für wie blöd hältst du mich eigentlich«, fahre ich sie an, ziehe meinen Auftrag hervor und fuchtele damit vor ihrer Nase herum. »Meinst du vielleicht, ich kann nicht lesen? Hier steht es doch, Gold auf Silber. Dieses Haus, diese Wohnung, dieser Mann. Und alles lief wie am Schnürchen, bis du dich plötzlich eingemischt hast!«
    »Zeig mal her!« Damit reißt sie mir die Karte aus der Hand und studiert sie eingehend. »Tatsächlich«, meint sie dann achselzuckend, »war wohl ein Fehler in der Orga.«
    »Ein Fehler in der Orga«, echoe ich ungläubig. »Wie meinst du das?«
    »Du kennst doch das komplett verglaste Hochhaus, das letzte in der Himmelsstraße? Da sitzt die O.R.G.A. Die koordinieren alles, was oben und

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