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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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dem Schlitten. Die Jungen waren außer sich vor Freude. Sie hatten es tatsächlich geschafft und die Hütte gefunden.
    Tim suchte den Schlüssel, fand ihn und sperrte die Tür auf. Dann befreite er den Hund und zog den Schlitten in das Haus. Sie suchten das Funkgerät, aber auch hier war keines zu finden. „Mist“, murmelte Tim. Die Kälte kroch in ihre Knochen. Kevin holte Holz und machte Feuer im Kamin, Tim setzte auch die Heizung in Gang. Sie hatten Glück, alles funktionierte reibungslos. Tim ging ein Stück hinter der Hütte entlang und schaute sich in der Gegend um. Gleich hinter der Hütte begannen die Berge anzusteigen. Als Tim wieder in die Hütte trat, saß Kevin zusammengesunken auf einem Stuhl.
     „Was ist los, Kevin?“
    „Wir wären heute beinahe getötet worden.“
    „Ach, Kevin, der Bär wollte uns nicht töten, er hat nur was zu fressen gesucht. Wenn wir nicht geschrien hätten, wäre der Bär gleich wieder abgehauen. Der hatte ebensolche Angst wie wir.“
    „Wirklich?“
    „Aber natürlich.“ Tim drückte seinen Bruder fest.
    „Wir sehen mal in der Vorratskammer nach, ob noch irgendwelche Lebensmittel vorhanden und genießbar sind.“
    Sie gingen in die Vorratskammer und suchten in den Regalen. Ein paar Dosensuppen waren noch da, auch Chips und Nüsse. „Hey, da ist noch eine Cola und auch Schokolade“, rief Kevin. „Da haben wir wenigstens etwas.“
    Die Jungen schleppten alles in die Hütte. Sie öffneten eine Dose und erwärmten deren Inhalt in einem Topf. Kevin fand im Schrank Teebeutel und Zucker.
    Tim drehte den Wasserhahn auf, aber es kam kein Wasser. Offenbar war die Leitung eingefroren. Er nahm einen Topf, ging nach draußen und holte Schnee. Auf dem Herd ließ er diesen schmelzen und hatte wenig später heißes Wasser. Schließlich saßen sie zusammen am Tisch, aßen die Suppe und tranken heißen Tee. Auch der Hund bekam den Inhalt einer Dose vorgesetzt.
    „Wir holen die Matratze und schlafen wieder vor dem Feuer. Da ist es warm und gemütlich. Wir hatten kaum Schlaf, und das Laufen war anstrengend“, sagte Tim.
    „Und was wird morgen?“
    „Darüber machen wir uns morgen Gedanken, heute schlafen wir uns erst einmal aus.“
    Sie ließen den Hund kurz vor die Tür, Tim legte noch einmal Holz nach, dann krochen sie unter ihre Decken. Nach kurzer Zeit waren beide eingeschlafen.
     
    Der nächsten Morgen begann kühl, im Laufe der Nacht war das Feuer ausgegangen. Die Heizung wärmte auch nicht richtig. Tim holte Holz und entzündete das Feuer neu. Als die Flammen emporschlugen, entwich der Feuerstelle wieder wollige Wärme.
    Kevin lag immer noch eingemummelt in seiner Decke und beobachtete Tim bei dessen Tun.
    „Hey, willst du gar nicht aufstehen?“, fragte dieser.
    Kevin schüttelte den Kopf: „Ich habe überhaupt keine Lust dazu.“
    „Pass auf, ich mache uns Frühstück, und dann stehst du auf. Einverstanden?“
    Kevin nickte.
    Tim prüfte die Lebensmittel. Viel hatten sie nicht mehr, der Bär hatte fast alles weggefressen oder unbrauchbar gemacht. Ihnen blieben nur die Schokoriegel, die im Wageninneren waren, und die Reste, die sie hier in der Vorratskammer gefunden hatten. Er durchsuchte nochmals die Schränke und fand noch eine Tüte Rosinen und eine Packung Frühstücksflocken. Ganz hinten im Schrank fand sich auch noch eine Dose mit Milchpulver. Es war schon abgelaufen, war aber sicherlich noch verwendbar. Tim schnupperte daran, konnte jedoch nichts feststellen. „Das ist ja super, da haben wir ein richtiges Frühstück!“ Er holte von draußen wieder Schnee, stellte den Topf ans Feuer, und nach kurzer Zeit hatte er erneut Wasser. Das Milchpulver rührte er ein und goss das Ergebnis auf die Frühstücksflocken. Dann rief er: „Kevin, wir können frühstücken!“
    Jetzt kroch Kevin unter der Decke hervor und setzte sich zu seinem Bruder an den Tisch. Er strahlte, als er sah, dass es Frühstücksflocken gab, und widmete sich ihnen freudig. Gesättigt lehnte er sich anschließend zurück. „Wir können doch hier bleiben, oder?“
    Tim schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Wir haben nicht genügend Feuerholz, damit wir uns wärmen können. Die Heizung funktioniert auch nicht richtig, außerdem ist die Wasserleitung eingefroren. Außerdem würden wir verhungern, denn wir haben nicht mehr genug Lebensmittel.“
    Kevin meinte: „Du kannst ja jagen gehen.“ Tim schmunzelte.
    „Ja, wenn du das Tier dann ausnimmst.“ Kevin verzog angeekelt das Gesicht. „Was

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