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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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nach drinnen. In Ruhe zu frühstücken war heute nicht drin, die Jungen packten ihre Sachen zusammen.
    Kevin sah Tim an und sagte: „Weißt du was? Wir lassen in jeder Hütte einen Zettel liegen. Falls mal etwas ist, dann suchen sie bestimmt die Hütten ab und können uns so finden.“
    „Das ist eine gute Idee von dir, aber was soll schon sein?“
    „Eigentlich nichts, das ist nur so zur Sicherheit.“ Kevin beruhigte der Gedanke daran, Nachrichten zu hinterlassen, die sie vielleicht retten würden.
    Sie luden alles wieder ins Auto. Hoffentlich startete der Wagen, alles war mit Eis überzogen. Sie hatten Glück, der Motor sprang an, und Tim kratzte die Scheiben frei. Kurz darauf fuhren sie los und waren guten Mutes. Bisher hatte ja alles gut geklappt. Der Hund lag auf dem Sitz und wedelte mit dem Schwanz.
    Kevin flüsterte: „Ringo ist jedenfalls wieder gut drauf. Ich hatte mir solche Sorgen um ihn gemacht, als Vater gestorben ist.“ Er hatte es kaum ausgesprochen, da kam die Erinnerung wieder hoch. Beide hingen lange ihren Gedanken nach.
    Tim fuhr Kilometer um Kilometer. „Gib aber Acht, dass wir den Abzweig zur nächsten Hütte nicht verpassen.“
    „Kein Problem, ich achte schon darauf“, versprach Kevin.
    Rechtzeitig gab er seinem Bruder Bescheid, als dieser abbiegen sollte.
    Gegen Abend fanden sie die nächste Hütte und stellten den Wagen ab. Die Jungen suchten den Schlüssel und öffneten die Tür. Auch hier war es bitterkalt; sie machten erst einmal ein Feuer im Kamin. Der Strom ließ ihnen diesmal keine Chance, das Licht in Gang zu bekommen. Sie mussten stattdessen mit Kerzen vorliebnehmen. Zudem fand sich in der Hütte kein Funkgerät.
    „Wenn wir jetzt ein Funkgerät gefunden hätten, dann hätte es uns auch nichts genutzt, denn ohne Strom bringt es uns nichts“, meinte Tim.
    Diesmal holten sie die Matratze aus dem Bett und legten sie direkt vor den Kamin. Der Schein des Feuers erhellte das Zimmer, und vor dem Kamin war es mollig warm. Sie schliefen fest und traumlos.
     
    Im Laufe der Nacht änderte sich das Wetter. Die Temperaturen stiegen etwas und Wolken zogen auf. Als die Jungen erwachten, war von der Sonne nichts zu sehen. Der Wind fegte um die Hütte, und es rappelte überall.
    Tim schaute hinaus und legte seine Stirn in Falten. „Es sieht nach Schneefall aus. Wir essen schnell was, dann fahren wir weiter.“ Sie schrieben einen Zettel und legten ihn auf den Tisch. Tim löschte die Glut und verschloss danach die Hütte. Hoffentlich kommen wir heil bis zur nächsten Hütte! , wünschte er sich im Stillen.
    Die Jungen und der Hund kletterten ins Auto und fuhren los. Nach einiger Zeit begann es zu schneien, und die Flocken wurden zunehmend größer.
    So fuhr Tim höchst konzentriert, während der Scheibenwischer unaufhörlich arbeitete.
    „Kannst du einmal anhalten?“, fragte Kevin.
    „Nein, sei nicht böse, aber wir müssen so schnell wie möglich die Hütte erreichen. Halte so lange aus!“ Kevin nickte.
    Der Schneefall wurde immer heftiger, Tim konnte kaum noch den Pfad erkennen. „Pass bitte mit auf, dass wir auf dem Pfad bleiben und die nächste Abfahrt zur Hütte nicht versäumen!“
    Sie starrten angestrengt durch die Frontscheibe. Aber der Schneesturm wurde immer schlimmer; durch den heftigen Wind kam es zu Schneeverwehungen. Irgendwann blieben sie schließlich im Schnee stecken. Kevin schaute ratlos auf die Karte und dann nach draußen. Aber alles sah gleich aus, er konnte nichts erkennen. „Ich glaube, wir haben die Orientierung verloren.“
    Nun saßen sie im Auto und kamen nicht mehr weiter. „Was machen wir jetzt?“, jammerte Kevin. „Wir sitzen fest, es ist kalt. Wir werden erfrieren!“
    Tim versuchte ihn zu beruhigen: „Wir erfrieren nicht, wir haben einige Decken im Auto.“
    „Es ist jetzt aber gleich dunkel; wir sehen nichts mehr, und Hunger habe ich auch.“
    Tim sorgte sich ebenfalls, aber er konnte es nicht zugeben. Er wandte sich an seinen Bruder: „Pass auf, wir sitzen hier im Trockenen, uns kann hier im Auto nichts passieren. Wir haben genügend Taschenlampen, also haben wir Licht. Brot und Wurst haben wir auch dabei, und etwas zu trinken hast du auch. Jetzt gehst du erst einmal raus, du wolltest doch vorhin, dass ich anhalte. Wir verbringen die Nacht im Wagen, morgen früh sehen wir weiter. Mehr können wir jetzt nicht tun. Keine Angst, Kevin, wir schaffen das!“ Tim nickte ihm aufmunternd zu.
    Kevin öffnete die Autotür und sprang aus dem Wagen.

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