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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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Umwelt. Dazu grundlegende Funktion im Ökosystem und die Umweltbeeinflussung von außerhalb und im klimatischen Umfeld. Um es kurz zu fassen: die Wechselwirkung der natürlichen Prozesse.“ Nick sah den erstaunten Blick seiner Kinder. „Es ist einfach sehr komplex. Auch die installierten Messgeräte helfen mir dabei. Dazu versuche ich Sender anzubringen, damit wir die Laufwege der Tiere nachvollziehen können.“
    Tim erwiderte: „Warum schreibst du alles auf Papier? Dafür gibt es inzwischen Computer! Du kannst auch gern meinen benutzen.“
    Der Vater kratzte sich am Kopf. „Na ja, ich muss ehrlich zugeben, ich mag diesen neumodischen Kram nicht sonderlich. Ich schreibe gern auf Papier und sehe mir die Sachen hinterher nochmals an. Ich weiß, dass das altmodisch ist, aber ich mag es so. Deswegen will ich auch kein Satellitentelefon, ein Funkgerät tut es ebenso. Bevor du mir diese Frage stellst!“, schmunzelte er.
    Tim grinste. „Soll ich dir die Sachen auf meinem Computer schreiben? Dann kann ich dir alles auf einem Stick speichern“, bot er an. Nick sah darin eine gute Möglichkeit, mit seinem Sohn zusammenzuarbeiten, und nickte freudig. „Sehr gern, Tim!“
    So vergingen die Wochen. Die Drei lebten sich in der Wildnis ein. Sie waren gut ausgerüstet mit Büchern, Gesellschaftsspielen, Musik und Filmen. Das Lehrmaterial aus der Schule hatten die beiden Jungen auch schon angefangen zu sichten. Sie freundeten sich mit dem Hund an und tollten mit ihm herum. Kevin war glücklich, endlich einen Hund zu haben.
     
    Tim und Kevin gewöhnten sich also ein. Aber was sollten sie auch anderes tun? Ihnen blieb nichts weiter übrig, als das Beste aus dieser Situation zu machen. Gleichwohl gab es auch einen Vorteil: Ihr Vater hatte abends viel Zeit für sie, und das war toll. Die Einsamkeit schweißte die Drei zu einer festen Gemeinschaft zusammen. Die Jungen lernten viel von ihrem Vater und halfen ihm sogar bei seinen wissenschaftlichen Auswertungen. Kevin notierte alles in seinem Notizbuch, das hierfür aber schon bald nicht mehr ausreichte. Tim gab die Auswertungen seines Vaters in seinen Computer ein. Dafür brachte dieser ihm das Autofahren bei. Auch zeigte der Vater beiden Jungen den Umgang mit einem Gewehr.
    „Aber denkt daran, das zeige ich euch nur, weil wir in der Wildnis sind!“, betonte Nick.
    Das Verhalten in der Natur, das Lesen von Karten und den Umgang mit dem Kompass, das alles kannte Kevin schon, denn er gehörte zu den Pfadfindern.
    Eines Abends übernahmen Tim und Kevin die anstehende Arbeit und backten ein neues Brot. Oft genug hatten sie ihrem Vater dabei zugesehen. Das Mehl verteilte sich jedoch nicht nur auf dem Tisch, auch die beiden waren über und über damit bedeckt. Voller Spannung warteten sie darauf, dass das Brot aus dem Herd kam. Ein köstlicher Duft zog durch die Räume.
    „Es riecht schon mal gut“, meinte Kevin. „Hoffentlich schmeckt es auch, ansonsten haben wir morgen kein Frühstück.“
    Als ihr Vater das fertige Brot schließlich zum Abkühlen hinausstellte, waren die Jungen tatsächlich zufrieden.
     
    Ein kleiner See in der Nähe sorgte an besonders heißen Tagen für Abkühlung. Die Jungen konnten schwimmen und sogar angeln. Es gab riesige Fische, die mit größter Kraftanstrengung aus dem Wasser gezogen werden mussten. Kevin landete dabei nicht nur einmal auch selbst im Wasser.
    Er beobachtete Biber, wie sie einen Bau errichteten, sah den Enten und Gänsen auf dem Wasser zu und betrachtete frische Tierspuren auf dem Boden. Schnell holte er dann sein Notizbuch heraus und zeichnete die Abdrücke nach. Später fragte er seinen Vater nach dem jeweiligen Tier. Mit seiner Kamera hielt er jede Blume, jeden Baum und jedes Tier fest. Nichts war vor ihm sicher.
    Besonders angenehm war, dass es keinen Schulstress gab. Nick war es egal, ob seine Söhne morgens oder abends lernten, Hauptsache sie machten ihre Aufgaben.
    Sie erlebten ein Paradies, auf das andere Jungen neidisch gewesen wären, verbrachten Stunden in der Natur und lernten alles über Flora und Fauna. Ihre Haut nahm einen bronzefarbenen Teint an, und ihre Haare wurden von der Sonne gebleicht.
    Hier achtete niemand darauf, ob man dasselbe T-Shirt am nächsten Tag noch einmal anzog. Auch ob die Hose Flecken hatte, war vollkommen egal. Zähne putzen? Wenn man daran dachte. Der Vater fragte sie aber jeden Abend danach. Die Haare wurden länger, aber keiner achtete darauf. Die Jungen verloren an Gewicht, denn sie waren den

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