Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)
schon, Alex!«, sagte er drohend. »Sie haben immer noch nicht begriffen, wie dieses Business läuft, oder?«
»Doch, habe ich.«
»Männer lieben die Abwechslung. Ich habe keine Lust, jeden Abend nach Hause zu meiner Ehefrau zu gehen, besonders nicht, wenn diese Stadt voller Mädchen ist wie Sie. Und nicht alle sind in der Position, Geld durch mich zu verdienen. Zumindest nicht rechtmäßig.«
»Darf ich Sie etwas fragen?«
»Aber immer, nur zu.« Er hob eine Augenbraue und sah mich auffordernd an.
»Tina ist fantastisch, und sie scheint sehr nett zu sein. Warum geben Sie sich mit mir ab, wenn Sie sie zu Hause haben? Für die meisten Männer wäre sie die absolute Traumfrau.«
»Tina«, murmelte er und kratzte sich den Kopf. »Ich erzähle Ihnen mal etwas über Tina, Alex. Tina und ich haben geheiratet, als wir noch sehr jung waren. Zu jung. Wir haben geheiratet, weil sie schwanger und es das Richtige war. Damals fing ich gerade erst an. Wir hatten kein Geld oder eine Vorstellung davon, was wir tun sollten. Wir haben keinen Ehevertrag. Glauben Sie nicht, dass ich über Scheidung nachgedacht habe? Ich habe daran gedacht – nein, streichen Sie das. Ich habe die letzten zehn Jahre davon geträumt , mich von ihr scheiden zu lassen! Aber ihre Familie stammt aus Atlanta, und sie hat unmissverständlich klargemacht, dass, sollte ich jemals die Scheidung einreichen, sie im nächsten Zug nach Georgia säße – mit meinen Kindern und der Hälfte meines Geldes. Der HÄLFTE meines Geldes. Haben Sie eine Ahnung, wie es ist, in einer Ehe festzustecken, weil man zu jung geheiratet hat und es nicht besser wusste? Können Sie sich vorstellen, wie es ist, Gefangener des eigenen Bankkontos zu sein?«
Seltsamerweise konnte ich das. Wir waren beide gebunden an ein Leben, für das wir uns in unseren jungen Jahren entschieden hatten. Wir trugen beide goldene Handschellen, und wir litten beide darunter, dass die Verlockung des Geldes unsere Chancen, glücklich zu sein, übertrumpfte. Natürlich versuchte ich trotzdem nicht, alles, was auf zwei Beinen herumlief, zu vögeln.
Aber schätzungsweise hatte jeder seine eigenen Bewältigungsstrategien.
Ich traf meine Entscheidung, obgleich es möglicherweise keine gute war. »Ich halte es nicht für richtig, dass ich Sie betreue, Rick. Ich rede gleich morgen früh mit Keith. Vielleicht entlässt er mich, aber vielleicht teilt er Ihnen auch einfach jemand anderen zu. Es ist möglicherweise die größte Fehlentscheidung in meiner Karriere, die Chance auszuschlagen, für AKS zu arbeiten, aber ich sehe an diesem Punkt einfach keine andere Möglichkeit.«
»Ich biete Ihnen die einmalige Gelegenheit, wirklich leichtes Geld zu verdienen, und Sie geben mir einen Korb. Na gut. Aber ich will keine Neuzuteilung, und Sie werden dies GesprächKeith gegenüber nicht erwähnen. Sie wollen mit den großen Jungs spielen, Kleines? Ich werde Sie so behandeln, wie Sie behandelt werden wollen. Aber vergessen Sie nicht – Sie wollten es nicht anders. Und wenn ich Cromwell morgens anrufe, sollten Sie lieber am Telefon sein. Sie spielen jetzt in der Bundesliga.«
»Danke«, sagte ich, und mir war nur zu bewusst, dass seine Erklärung nicht beruhigend gemeint war.
»Morgen werden Sie mir nicht mehr danken. Wollen wir doch mal sehen, wie gut Sie Ihre Sache ohne Chick als Stütze machen, Schätzchen.« Abrupt stand er auf, riss sein Jackett vom Tisch und stürmte aus der Bar.
Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und versuchte mir einzureden, dass alles gut war. Nur, dass ich wusste, dass es das nicht war. Morgen früh hatte ich es erneut mit ihm zu tun und übermorgen und überübermorgen auch und so weiter, ohne dass Chick seine schützende Hand über mich hielt. Der vertraute Druck auf meiner Brust meldete sich wieder. Ich zählte langsam rückwärts bis zehn, bis er sich legte.
Am nächsten Morgen klingelte das Telefon exakt um 7.02 Uhr. Ich hatte mich noch nicht mal ins System eingeloggt.
Auf geht’s.
»Guten Morgen«, sagte ich fröhlich.
»Wieso hat das so lange gedauert, verdammt noch mal?«, bellte er mir ins Ohr.
»Wie bitte?«
»Ich verlange, dass Sie sich beim ersten Klingeln melden! Beim ersten verdammten Klingeln, verstanden? Es ist mir egal, wen Sie dafür abwürgen müssen. Kapiert?« Er war so laut, dass ich zusammenzuckte.
»Entschuldigen Sie bitte! Es wird nicht wieder vorkommen.« Regel 101: Es war mein Fehler, auch wenn es das nicht war.
»Ich will wissen, welche Strategie
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