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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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könnte dir ein oder zwei Dinge über Cromwells Gepflogenheiten erzählen …
    Wir erreichten das AKS -Gebäude, und ich rannte buchstäblich in zwei The-Palm-Lieferanten in der Lobby. Sie trugen große Pappkartons und Plastiktüten und warteten darauf, sich beim Sicherheitsdienst anzumelden. »Folgen Sie mir!«, sagte ich und ging voran.
    Rick empfing uns im Flur außerhalb des Konferenzraums. Er begrüßte Bob herzlich – so als wären sie kurz davor, eine Runde Golf zu spielen – bevor er sich mir zuwandte.
    »Alex, wie geht es Ihnen?«, fragte er und küsste mich auf die Wange, wobei er seine Lippen ein wenig länger als notwendig verweilen ließ. »Haben Sie alles, worum ich gebeten habe?«
    »Habe ich«, sagte ich triumphierend.
    »Wir werden sehen«, sagte er und klang nicht gerade erfreut. »Gleich hier entlang, alle warten im Konferenzraum.«
    Wir folgten ihm in einen großen Raum, in dem ein wuchtiger Mahagonitisch umgeben von cremefarbenen Ledersesseln stand. Ein großer Flachbildschirm dominierte die eine Wand. Ich stellte das Essen in die Mitte des Tisches und die Flaschen auf einen Konsolentisch neben einen Eiskübel und Kristallgläser. Rick und seine Kollegen machten sich über das Essen her, füllten sich ihre Teller bis zum Rand voll. Bob und ich saßen am Kopf des Tischs, ohne auch nur ein Glas Leitungswasser zu haben. Wir waren zum Arbeiten hier.
    Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und hörte angestrengt zu, während wir die Unterlagen durchgingen, die ich zusammengestellt hatte, und Bob den Kollaps der Finanzmärkte erläuterte. Mir wurde bange zumute. Wenn Bob recht hatte, waren die Dinge noch viel schlimmer, als ich gedacht hatte. Nachdem er fertig war, beantwortete Bob über eine Stunde lang Fragen, und ich machte mir Notizen, damit ich meinen anderen Klienten etwas Schlaues auftischen konnte, wenn ich sie später anrief. So informativ dieses Meeting für Rick und seine Gefolgsleute war, so wichtig war es auch für mich. Ich konnte wirklich von Glück reden, dass ich Bob aufgetrieben hatte, der als VIP -Ökonom innerhalb der gesamten Firma und zunehmend auch rund um die Welt außerordentlich gefragt war. Als die Sitzung beendet war, verabschiedeten wir uns von den AKS -Händlern und -Marktstrategen, und Rick begleitete uns zurück zum Fahrstuhl. Ich blickte auf die Uhr. Halb drei. Für das Lunch-Meeting hatten wir echt Sitzfleisch gebraucht.
    »Danke, Bob«, sagte Rick aufrichtig, als er ihm die Hand schüttelte. »Es hat mich sehr gefreut, zu hören, was Sie über die aktuelle Situation denken.«
    »Gern geschehen, Rick! War mir ein Vergnügen. Lassen Sie mich wissen, wenn es irgendetwas gibt, was ich für Sie tun kann.«
    Bob betrat den Fahrstuhl, und ich drehte mich um, um meinem Peiniger auf Wiedersehen zu sagen. »Melden Sie sich bitte, wenn es irgendwelche Fragen zu dem Material geben sollte, das ich für Sie zusammengestellt habe. Vielen Dank für das Meeting. Ich freue mich, dass es produktiv war.«
    »War es.« Er beugte sich vor und flüsterte mir zu: »Sie können ziemlich stolz darauf sein, Bob so kurzfristig aktiviert zu haben. Was mussten Sie ihm dafür versprechen?«
    Ich verdrehte die Augen. »Nichts. Ich habe ihm nur gesagt, dass Sie der Klient sind, und er hat die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um Sie und Ihre Leute zu treffen.« Die Kunst, jemandem in den Hintern zu kriechen, beherrschte ich inzwischen meisterhaft.
    »Sie haben auf alles eine Antwort, Alex. Das ist wirklich erstaunlich.«
    »Ich nehme das als Kompliment«, antworte ich ironisch.
    Rick spähte hinüber zu dem VIP -Ökonomen, der immer noch im Fahrstuhl wartete, und sagte: »Fahren Sie ruhig schon hinunter, Bob. Alex folgt in einer Minute. Ich möchte ihr nur noch ein paarInstruktionen mit auf den Weg geben.« Er langte in den Fahrstuhl, drückte den »Tür schließen«-Knopf und drehte sich zu mir um, während mein letzter Rettungsring verschwand.
    »Okay, jetzt passen Sie mal auf!«, sagte Rick, ein falsches Lächeln in seiner arroganten Miene. »Sie können es sich leicht machen, wenn Sie wollen. Das wissen Sie. Aber wenn Sie sich weiterhin wie ein Miststück aufführen, werde ich Sie auch entsprechend behandeln. Bisher sind Sie einen Tag lang für mich zuständig. Einen Tag. Wie lange glauben Sie, lasse ich mich so behandeln? Als Chick noch da war, musste ich aus Rücksicht auf ihn den Netten spielen. Aber Chick ist nicht mehr da. Jetzt ist es ein völlig anderes Spiel.«
    Er ließ mich im Flur

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