Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)
aufgestellt waren. Er stand hinter einem Podium am Kopf des Hauptganges, hielt ein Mikrofon und trug eine Baseballmütze mit dem Firmenlogo. »Dies ist mein liebster Tag des Jahres. Zeit für uns, uns daran zu erin nern, dass nicht jeder so viel Glück hat wie wir, und etwas davon zurückzugeben. Letztes Jahr kamen wir auf zweihundertsechs undachtzigtausend Dollar, aber das können wir dieses Jahr bestimmt übertreffen!«
Der Saal bebte, als alle Beifall klatschten. Vinnys aufput schende Rede kam bei allen gut an. Ein dröhnendes »JA!« erscholl rundum.
»Werden wir dieses Jahr mehr Geld auftreiben?«
» JA! «
»Sind wir bereit, jedem zu zeigen, warum Cromwell der groß artigste Laden der Street ist?«
» JA! « Der Gedanke, den Neid unserer Konkurrenz zu erwecken, würde Cromwellianer dazu bringen, ihre eigenen Kinder zu spenden, wenn Vinny sie dazu aufforderte.
»Dann lasst uns anfangen! Als Erstes haben wir einen Helm, signiert von den Forty-Niners. Vom gesamten Team!«
»Giants!«, brüllte jemand, der es schwer übelnahm, dass ein Footballhelm aus San Francisco zum Verkauf stand.
»Ich weiß, ich weiß. Mir tut das auch weh. Aber einige von euch müssen heimliche Forty-Niner-Fans sein. Ausnahmsweise ist das heute erlaubt. Erstes Gebot sind zweitausend Dollar!«
»Dreitausend!«, rief ein Händler.
»Dreitausendfünfhundert!«, konterte ein anderer.
»Viertausend!«, brüllte ein weiterer.
»Verkauft!«, schrie Vinny und schlug mit seinem Hammer auf das Podium.
Will tauchte neben mir auf. »Ich bleibe hier bei dir. Ich möchte einen Platz in der ersten Reihe, wenn du anfängst, zu bieten.«
»Ich fasse es nicht, dass er mir das antut. Er könnte mich wenigstens auf das Wellness-Paket bieten lassen, wenn er unbedingt will, dass ich mich blamiere. Ich würde mir den Arm abhacken dafür, mich einen ganzen Tag im Mandarin verwöhnen zu lassen.«
»Warum bietest du dann nicht dafür?«
»Leider kann ich es mir nicht leisten, mehrere Tausend Dollar für eine Massage und eine Pediküre auszugeben.«
»Wie du meinst.«
Wir wandten unsere Aufmerksamkeit wieder Vinny zu.
»Und jetzt das hier, Männer, sollte einen Spitzenpreis erzielen! Es ist ein Bonusartikel, der nicht mal auf der Liste steht! Ich werde persönlich dafür bieten. Also – wer ist bereit, es mit mir aufzunehmen?«
»Du wirst absaufen, Vin!«, brüllte irgendjemand. »Ich sorge dafür, dass du einen Wucherpreis bezahlst!« Der Saal war viel zu überfüllt, um auszumachen, wer Vinny herausforderte, aber das war auch egal.
»Jeden Tag macht er euch Kaffee, Milkshakes und verkauft euch Kekse. Es wird Zeit, ihm zu danken für die Jahre harter Arbeit. Ihr alle kennt ihn, den unbesungenen Helden der Etage, unseren ureigenen Jashim! Wer bietet für einen Lunch mit Jashim?«
Jashim, der Typ von der Kaffeebar, rannte hinaus in den Saal und saugte jede Sekunde seiner fünf Minuten Ruhm auf. Er winkte allen zu, während der Saal in Hochrufe ausbrach und gleichzeitig der Titelsong von »Rocky« ertönte.
»Er versteigert Jashim?«, fragte ich Will.
»Das ist urkomisch.«
»Vinny kann doch keinen Menschen versteigern!«
»Warum nicht? Vieh wird auch versteigert.«
»Jashim ist kein Rind!«
»Was du nicht sagst! Danke für die Aufklärung.«
Jashim stellte sich auf einen Stuhl und winkte seiner Fangemeinde zu, genoss seinen neuen Status als Handelssaalberühmtheit.
Ich hörte das Telefon nicht klingeln, aber ich sah es auf meiner Tafel blinken. Ich griff nach meinem Headset. »Cromwell«, meldete ich mich laut. Ich presste den Hörer an mein Ohr und hoffte, dass ich den Anrufer verstehen konnte trotz des Getöses.
»Wo sind wir?«
»Hi, Chick.«
»Sind wir bald dran?«
Ich blickte auf das Merkblatt. »Bermuda ist die Nummer dreizehn. Im Moment bieten sie auf Jashim.«
»Was? Jashim stand nicht auf der Liste!«
»Verkauft an euren bevorzugten Verkaufsautomatenesser, und meinen, unseren großen Billy Marchetti! Gut gemacht, Bill!«
»Marchetti hat gerade fünfzehntausend Dollar für einen Lunch mit Jashim geboten.«
»Ich habe Billy letztes Jahr viel gezahlt. Glaub mir, er kann die Kohle locker entbehren. Was kommt als Nächstes?«
»Das Wellness-Paket. Ich beneide diejenige, die es bekommt, glühend.«
»Dann biete doch für dich.«
»Das kann ich mir nicht leisten.«
»Es ist für einen wohltätigen Zweck, A. Hast du noch nie davon gehört, dass Wohltätigkeit zu Hause beginnt?«
»Ich bin sehr für Wohltätigkeit, aber egal,
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