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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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winkte er dem Kell ner wieder und bestellte unser Essen.
    »Wir hätten gern einmal Yellowtail mit Jalapeno, einmal Rock Shrimp Tempura, einmal Miso Kabeljau, einmal Wagyu Beef und sechs gemischte Sushi aber ohne, was war das noch mal, was du nicht isst?«
    »Fischeier«, sagte ich.
    Will reichte dem Kellner die Speisekarten und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Richtig. Wie die Lady wünscht. Oder nicht wünscht.« Der Kellner lächelte, dann ging er zur Küche, um unsere Riesenbestellung aufzugeben. Plötzlich zog Will eine kleine Tüte unter seinem Stuhl hervor.
    »Das habe ich dir gekauft. Schau es dir an.«
    Ich zog ein Bündel zerknülltes grünes Seidenpapier aus der Tüte, auf dem ein schmaler Burberry Haarreifen lag. »Du hast mir einen Haarreifen gekauft?« Einfach so.
    »Jawohl. Du trägst deine Haare häufig offen, oder machst dir einen dieser unordentlichen Pferdeschwänze. Ich dachte, du hättest vielleicht gern etwas Hübsches, um dir das Haar bei der Arbeit aus dem Gesicht zu halten.«
    Ich war eigentlich nicht gerade der Burberry-Haarreifen-Typ, aber es war eine nette Geste und ich wollte nicht unhöflich sein. »Danke. Wie süß von dir, an mich zu denken.«
    »Setz ihn auf.«
    Ich kam mir albern vor, Instruktionen zu folgen, wie ich mein Haar zu tragen habe, aber ich setzte ihn auf und lächelte. Ich wusste, er hatte ihn mir aus Nettigkeit geschenkt, trotzdem beschlich mich ein ungutes Gefühl. Wer wusste schon, wie lange es dauern würde, bis er mir sagte, was ich anziehen oder mit wem ich mich unterhalten sollte?
    »Was meinst du?«, fragte ich nervös, während ich die Warnsignale in meinem Kopf ausblendete.
    »Du siehst toll aus.«
    Ich war beschwipst und außergewöhnlich glücklich, sowohl über das Restaurant als auch über die Gesellschaft. Ich hatte vor, etwas Wichtiges mit Will zu besprechen, wurde aber abgelenkt, als der Kellner eine Platte hauchdünn geschnittenen Yellowtail mit einem Splitter Jalapeno, in Sojasoße schwimmend und bestreut mit Koriander, servierte.
    »Das wird dir schmecken. Probier mal.« Will nahm seine Stäbchen auf, die auf einem eleganten schwarzen Stein lagen. Danach kam in rascher Reihenfolge alles, was wir bestellt hatten. Ich verlor den Überblick über meine Drinks, weil der Kellner unentwegt nachfüllte, wenn er bemerkte, dass sich unsere Gläser leerten.
    »Darf ich dich etwas fragen?« Es fiel mir zunehmend schwer, mich zu konzentrieren.
    »Leg los«, sagte er mit glasigen Augen.
    »Du scheinst nie da zu sein, wenn ich dich am Wochenende anrufe. Das ist nicht weiter schlimm«, fügte ich schnell hinzu. »Ich frage mich nur, warum du nie zurückrufst. Ich rufe immer zurück, wenn du anrufst.«
    »Ich weiß auch nicht, manchmal kann ich Telefone eben nicht leiden. Wir müssen so viel telefonieren bei unserem Job, dass ich am Wochenende einfach am liebsten meine Ruhe habe, verstehst du?«
    Ich dachte kurz darüber nach. Das ergab Sinn. Wir verbrachten wirklich unglaublich viel Zeit am Telefon.
    »Das mit dem Telefonieren lasse ich dir durchgehen. Aber warum willst du meine Freundinnen nicht kennenlernen? Es ist ja keineswegs so, als wüssten sie nicht, dass wir uns treffen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich langsam fragen, ob du ein imaginärer Freund bist. Warum gehen wir nie mit anderen Leuten aus? Es ist beinahe so, als würdest du dich schämen, mit mir gesehen zu werden.« Das war eine Übertreibung. Ich wusste, dass das nicht der Fall war, aber dieser karierte Schraubstock um meinen Schädel brachte mich irgendwie dazu, Dinge zu sagen, die ich normalerweise nicht gesagt hätte.
    Er grinste. »Wir sind in einem der beliebtesten Restaurants der City. Wenn es mir peinlich wäre, mit dir gesehen zu werden, wären wir in irgendeinem kleinen Loch in East Village, in das niemand einen Fuß setzen würde. Ich finde das etwas verrückt.«
    »Nein, ist es nicht!« Wenn ein Typ dich für verrückt hält, ist das das Ende vom Lied.
    »Ich bin eben gern allein mit dir. Ist das so schlimm?«
    »Nein, aber du könntest wenigstens meine Freundinnen kennenlernen. Sie sind lustig. Du würdest sie mögen.«
    »Woher willst du das wissen? Vielleicht können wir uns gegenseitig nicht ausstehen? Frauen sind tough.«
    »Na gut, mich magst du, nicht wahr? Sie sind genau wie ich, also wenn du mich magst, wirst du sie auch mögen.«
    »Wenn es so einfach wäre. Habe ich erst mal deine Freundinnen kennengelernt, halten sie sich für berechtigt, ihre Meinung zu

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