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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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befanden.
    »Na los, mach schon auf!« Annie war knallrot geworden war. Ich zog das erste fest zusammengerollte Baumwollbällchen heraus und schüttelte es auf. Ich brauchte einige Sekunden, um zu erkennen, dass ich den ersten von sieben Wochentags-Tangas in der Hand hielt, in sieben verschiedenen Farben. Es waren tatsächlich sieben. Meg Ryan hatte also unrecht, als sie Billy Cristal in Harry and Sally darüber aufklärte, dass es wegen Gott keine Sonntagshöschen gebe. Aber dies waren keine normalen Höschen. Diese waren … Wie konnte man es taktvoll umschreiben? Sie waren echt total nuttig.
    »Wo um alles in der Welt habt ihr die denn her?«
    »Ich hatte nichts damit zu tun! Liv war verantwortlich für dein Geschenk. Ich hätte dir einen Gutschein für ein Spa oder so was besorgt!«, versicherte mir Annie hastig.
    »Ich finde sie witzig, und außerdem hat so etwas auch nicht jeder!«, verteidigte Liv ihre Wahl.
    »Nein, das ganz bestimmt nicht«, gab ich ihr recht. »Wenn ich solche Höschen früher gehabt hätte, hätte meine Mom meinen Namen nicht in meine Baumwollschlüpfer sticken müssen, bevor ich ins Sommercamp gefahren bin.«
    »Das ist mein Favorit«, verkündete Liv, als sie einen weißen Tanga mit der knallpinken Aufschrift »Wet-my-Lips Wednesday« über einem noch knalligeren rosa Kussmund in die Höhe hielt. »Nun sag schon – hast du schon mal was Tolleres gesehen? Vielleicht kannst du heute Abend einen davon tragen, was meinst du? Mal sehen, wie der für Samstag aussieht.«
    Ich riss ihr die Plastikröhre aus der Hand und lachte. »Lassen wir den Samstag, wo er ist, okay?«
    »Was auch immer er geplant hat, ich hoffe, es wird wundervoll! Ich kann es kaum erwarten, morgen deinen Bericht zu hören! Wenn er es schafft, es nicht zu verpatzen, wird es wie einer der Filme auf ›Lifetime‹«, sagte Annie träumerisch. »Ich sehe es förmlich vor mir! Es wird ›Foreign Love Exchange‹ heißen, in Anspielung darauf, dass ihr euch an der Stock Exchange kennen- und lieben gelernt habt.«
    An der Aktienbörse? »Ich verderbe dir ja ungern dein Märchen, Annie, aber ich arbeite nicht an der Stock Exchange.«
    »Wen interessiert das schon? Du weißt schon, was ich meine. Ein großer Saal mit vielen lauten Leuten ist ein großer Saal mit vielen lauten Leuten.«
    »Ahhh, ja, in großen Sälen mit lauten Leuten beginnen also alle guten Liebesgeschichten, Annie. Ich möchte aber auch noch betonen, dass es sich hier um keine Liebesgeschichte handelt. Wir haben nicht mal eine Beziehung.«
    »Wenn es aussieht wie eine Ente und schwimmt wie eine Ente, dann ist es …«
    »Hey, was willst du anziehen?«, fragte Liv dazwischen, wäh rend sie die Tür meines Kleiderschrankes öffnete. »Du musst um werfend aussehen.«
    Ich zeigte ihnen das Outfit, das mir vorschwebte, während wir den Champagner austranken. Der Tag fing spitze an und konnte nur noch besser werden.
    Ich hatte mir immer eingebildet, eine Frau zu sein, die mit so gut wie allem klarkommt. Ich bin nicht schnell aus der Fassung zu bringen. Ich klammere nicht und bin nicht unselbstständig. Allerdings bin ich ein wenig, ein ganz klein wenig neurotisch. Als ich gegen sieben Uhr abends immer noch auf meiner Couch saß und fernsah, wurde ich langsam sauer. Ich hatte Will bereits zweimal gesimst, einmal um sechs und einmal um halb sieben. Beide Male hatte ich ihn in heiterem und absolut akzeptablem Tonfall gefragt, wann er mich abholen käme oder ob wir uns irgendwo treffen wollten. Aber eine Stunde später hatte er immer noch nicht geantwortet, sodass ich mir natürlich nur zwei mögliche Szenarien vorstellen konnte, die Sinn ergaben: Entweder war er tot oder bewusstlos. In diesem Fall wäre es unglaublich egoistisch von mir, wegen etwas so Nebensächlichem wie einem Geburtstagsdinner eingeschnappt zu sein, während er blutüberströmt mit einer schweren Kopfwunde in der Notaufnahme lag. Gegen halb neun hatte ich ihm drei weitere Nachrichten geschickt, die sich im Ton von betroffen über leicht pikiert bis zu offener Wut steigerten.
    7.30
    SMS VON GARRETT, ALEX:
    ALLES OKAY? RUF BITTE AN, ICH WERDE LANGSAM NERVÖS, DASS ICH NICHTS VON DIR HÖRE.
    8.00
    SMS VON GARRETT, ALEX:
    WENN DAS DEINE VORSTELLUNG VON GEBURTSTAGSSPASS IST, WÄRE ES LUSTIGER, MEIN LIEBLINGSHAUSTIER ZU ÜBERFAHREN. RUF MICH AN.
    8.30
    SMS VON GARRETT, ALEX:
    WEHE DU BIST NICHT TOT.
    EINE STUNDE SPÄTER
    SMS VON GARRETT, ALEX:
    IM ERNST, ES IST 9.30. DAS IST NICHT WITZIG! WO BIST DU?
    Ich

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