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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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fortfahren, möchte ich wissen, was da drinnen vor sich geht.«
    »Ich denke, das wollen Sie nicht wirklich«, teilte Thomas mir mit. »Und selbst, wenn ich mich irre, bin ich überzeugt davon, dass es Ihre Frau nicht wissen will. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie besondere Sympathie für den Mann in der Badewanne hegen.«
    »Nein, aber das bedeutet nicht, dass ich es billige, wenn er gefoltert wird.«
    »Sagen Sie, Andrew: Als dieser Wahnsinnige vor anderthalb Jahren ihre Kinder entführte, hätten Sie da ein wenig Folter gebilligt, wenn es Ihnen geholfen hätte, sie zu finden?«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Sicher – diesmal geht es nicht um
Ihre
Familie.«
    »Nein, das meine ich nicht. Es ist … ach, vergessen Sie’s. Ich lasse mich hier nicht auf eine Diskussion über Sadismusethik ein. Craig, fahren Sie fort.«
    Craig schloss die Augen und versuchte offensichtlich, seinen Gedankenfaden wieder aufzugreifen, dann sprach er weiter.
    »Also, die Geschichte ist ziemlich verworren. Einen Großteil der Einzelheiten kann Ihnen Thomas erzählen. Jedenfalls kam es irgendwann dazu, dass er in das Auto des Kopfjägers einbrach.«
    »Das war in Manhattan«, ergänzte Thomas.
    »Ja, Manhattan. Er hatte nur etwa eine Minute, um das Fahrzeug zu durchsuchen, aber er fand einen Brief. Er war maschinengeschrieben …«
    »Nicht maschinengeschrieben, sondern mit einem Computer ausgedruckt«, berichtigte ihn Thomas. »Es stand kein Absender drauf, aber der Brief war an den Kopfjäger adressiert. Aus dem Inhalt ging hervor, dass sich der Verfasser darauf freue, ihn bei der großen Party zu treffen. Alles war bewusst vage gehalten, aber der Schlusssatz hieß, und hier zitiere ich wörtlich: ›Bis zum nächsten Mal, muha, muha und ätschibätschi!‹ Nun, diese bestimmte Information wurde im Zusammenhang mit Mr. Burgins Fall vor der Presse zurückgehalten, wie man es immer tut, um jene bemitleidenswerten Individuen herausfiltern zu können, die Verbrechen gestehen, die sie nicht begangen haben. Aber ich wusste darüber Bescheid. Daher nahm ich Kontakt zu Mr. Burgin auf, und er stimmte bereitwillig zu, meine Ermittlungen zu finanzieren.« Er sah auf die Uhr. »Entschuldigen Sie mich, ich muss zurück an die Arbeit. Bitte, fahren Sie fort«, sagte er und deutete auf Craig, als er wieder das Badezimmer betrat und die Tür hinter sich schloss.
    »Thomas observierte Ned – das ist der Kopfjäger, Ned Markstein – einige Wochen lang. Er schlich sich in dessen Wohnung, durchsuchte seine Habseligkeiten, all so was. Dabei fand er weitere Briefe. Zwar enthielten sie nichts, was die Identität des Entführers preisgab, aber genug, um zu beweisen, dass der Verfasser Charlotte hatte. Vorige Woche hackte sich Thomas in den Computer des Kopfjägers und stieß auf einen Brief, der noch im Entstehen war. Ich habe ihn hier irgendwo …«
    Craig öffnete eine Aktentasche, blätterte einige Unterlagen durch, holte schließlich einen Ordner heraus und reichte mir den Ausdruck des Briefs, der sich darin befand.
    »Kumpel,
    der Zeitpunkt rückt näher, nicht wahr? Es ist zu lange her, seit ich zuletzt einen netten Urlaub hatte. Ich werde auf jeden Fall meinen Anteil am Partyzubehör mitbringen, aber ich gehe sogar einen Schritt weiter. Ich werde dir Andrew Mayhem und Roger Tanglen bringen. Und dann können wir …«
    »Was können?«, fragte ich.
    »Da bin ich nicht sicher. Wir haben den fertigen Brief nie zu Gesicht bekommen.«
    »Wie lernen sich solche Leute kennen? Hat einer der beiden etwa eine Kontaktanzeige geschaltet? ›Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte‹?«
    »Ich glaube, es begann im Internet.«
    »Es ist immer das Internet, nicht wahr?«, fragte ich gereizt.
    »Warum, zum Geier, sind Sie nicht zur Polizei gegangen? Meine Frau und ich wären beinah umgebracht worden!«
    »Thomas riet mir davon ab. Er meinte, wir dürften den Kopfjäger nicht wissen lassen, dass wir ihm auf den Fersen sind, sonst würde er uns nicht zu Charlottes Kidnapper führen. Also sind wir dem Kopfjäger nach Chamber gefolgt.«
    »Und haben zugelassen, dass er alle Gäste dieser Party getötet hat.«
    Craig biss sich auf die Lippe. »Es war nicht einfach, ihn im Auge zu behalten. Wir hatten nicht erwartet, dass er so etwas tun würde. Ich glaube, er wollte bloß angeben, bevor er Sie zum Entführer gebracht hätte. Er wollte besser dastehen.«
    »Und Ihnen kam nicht mal in den Sinn, uns zu warnen?« Ich war außer mir vor Wut. »Meiner Frau wäre

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