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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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einen Schal, Ohrenschützer und dicke Fäustlinge. Sein breites Gesicht war vor Kälte gerötet. »Ich bin Samuel Striker«, stellte er sich vor.
    »Sei kein Arsch, sag ihm deinen richtigen Namen«, forderte Daniel ihn auf.
    »Woher weiß ich, dass er nicht für die Bullen arbeitet?«
    »Wenn er für die Bullen arbeitet, legen wir ihn um.«
    »Oh, das ist deine Lösung für alles«, meinte Josie und schob verführerisch eine Hand in Daniels Jacke.
    »Gut, gut. Ich bin Mortimer. Können wir jetzt ins Flugzeug steigen?«
    »Sind die anderen Gefangenen an Bord?«, fragte Daniel.
    »Natürlich. Gut verstaut und bereit, von hier abzuheben. Also lasst uns verschwinden!«
    »In Ordnung, dann brechen wir auf.«
    Wir gingen zum Jet. Foster stieß Roger wesentlich unsanfter voran, als mir lieb war, doch ich ließ mir meine Verärgerung darüber nicht anmerken. »Darf ich jetzt erfahren, wohin wir fliegen?«
    »Nach Seattle«, antwortete Daniel. »Zuerst.«
    »Und dann?«
    »Alaska.«
    »Das ist ein Scherz.«
    »Nein. Wir sind unterwegs zur ›letzten Grenze‹ Amerikas, und dort fängt der
richtige
Spaß an.«
    * * *
    »Willkommen bei Rankin Airlines«, sagte Daniel ins Mikrofon. »Bevor wir abheben, ersuche ich Sie, einige Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Bitte verstauen Sie sämtliche Feuerwaffen, Messer, Knüppel und elektrischen Stühle in den Gepäckfächern über Ihnen, bis wir die Reiseflughöhe erreicht haben. Für den unwahrscheinlichen Fall einer Wasserlandung dient Ihr Sitzkissen als Schwimmkörper. Allerdings weist Ihr Sitzkissen Blutgeruch auf, rechnen Sie also damit, kurz nach der Landung von Haien gefressen zu werden. Falls Sie neben einem der Notausgänge sitzen, wird von Ihnen erwartet, die anderen Passagiere zu unterstützen. Da ich sehe, dass Stan neben einem sitzt, ist ziemlich offensichtlich, dass wir alle am Arsch sind. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und genießen Sie den Flug.«
    * * *
    Roger war zusammen mit dem Gepäck nach unten gebracht worden. Daniel und Josie saßen mir gegenüber und befummelten einander, während Mortimer zurückgelehnt und mit Kopfhörern über den Ohren döste. Foster flog die Maschine, und das ziemlich unruhig. Stan hatten den Platz vor mir und hielt seine Karotte zwischen Zeige- und Mittelfinger, während er aus dem Fenster starrte.
    Wir flogen also nach Alaska. Na prima. Da ich noch nie dort gewesen war, hatte ich an sich nichts gegen Alaska, allerdings war damit jegliche Kontrolle, die ich über die Lage gehabt haben mochte, ziemlich beim Teufel. Was konnte ich tun? Vielleicht würde es mir gelingen, Daniel die Waffe zu stibitzen, während er abgelenkt war, nur steckte sie mittlerweile in seiner Jacke, und höchstwahrscheinlich würde er eine dritte Hand bemerken, die darin neben denen seiner Frau umhertastete. Ob Mortimer eine Waffe hatte, wusste ich nicht, aber für eine gründliche Durchsuchung würde mir keine Zeit bleiben, bevor mir mehrere Dutzend Kugeln das Gesicht durchsiebten. Zudem konnte sich ohne Weiteres unten noch jemand aufhalten, der die Gefangenen bewachte. Vielleicht sogar mehrere Jemande.
    Natürlich konnte mich nichts davon abhalten, mir weitere Informationen zu beschaffen.
    »Daniel?«
    Er spuckte einen Mundvoll von Josies Brust aus. »Was gibt’s?«
    »Wie viele Gefangene habt ihr da unten?«
    »Einige.«
    »Sind sie sicher verwahrt?«
    »Ne, wir lassen sie dort unten mit Maschinenpistolen rumlaufen. Ich hoffe bloß, das Fahrradschloss an der Tür hält.«
    »He, ich vertraue dir«, sagte ich. »Ich weiß nur gern, wie die Dinge stehen.«
    »Du hast Recht, das ist verständlich. Aber mach dir darüber keine Gedanken. Du bist auf Urlaub. Überlass die Einzelheiten mir. Schlaf ein wenig.«
    Am liebsten hätte ich gefragt, ob ich runtergehen und es mir selbst ansehen darf, aber ich wagte nicht, auf dem Thema herumzureiten. Daniel nahm sein sabberndes Knutschen wieder auf.
    Ich konnte nichts tun, was mir zutiefst widerstrebte. Die einzige kluge Vorgehensweise bestand darin, meinen Sitz so weit wie möglich nach hinten zu kippen und ein wenig zu schlafen. Ich hatte das Gefühl, die nächsten Tage würden recht ereignisreich werden.
    R OGERS S ICHT DER D INGE
    Scheiße.
    Tut mir leid, das ist wohl nicht die eloquenteste Art, hiermit zu beginnen, aber sie scheint mir wirklich angemessen. Hätte ich einen Notizblock oder dergleichen, könnte ich vielleicht etwas Poetischeres oder Geistreicheres ausarbeiten oder … Ich weiß auch nicht, ich

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