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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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denke,
Scheiße
fasst es ziemlich gut zusammen.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Auf dem ersten Band habe ich eine Menge einleitender Worte, aber das ist im Motel in New York, und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass es nie jemand finden wird, also fange ich von vorne an.
    Ich bin Roger Tanglen, dreiunddreißig Jahre alt. Ich würde ja lügen und behaupten, ich sei ein gut aussehender Frauenschwarm, allerdings bin ich sicher, dass irgendwo ein Bild von mir auftauchen wird, daher bin ich ehrlich und gebe zu, dass ich eine große Nase habe. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, ist es eigentlich unnötig, dass ich meine große Nase erwähne, da man sie ja, wenn das Bild gezeigt wird, ohnehin selbst sieht, ich habe also gerade zwanzig Sekunden Ihres Lebens verschwendet, indem ich Ihnen davon erzählt habe. Trotzdem werde ich nicht zurückspulen, denn ich versuche, diese Schilderung authentisch zu gestalten. Machen Sie sich also auf jede Menge Geschwafel gefasst. Wie das, was Sie gerade gehört haben.
    Die anderen Leute hier unten bedenken mich schon mit echt garstigen Blicken. Ich muss wieder auf Kurs kommen. Im Augenblick befinde ich mich in einem Flugzeug, unterwegs nach wer-weiß-wohin.
    Ich sitze auf dem Boden, und meine Füße stecken in diesen Metalldingern … Ich weiß nicht recht, wie ich sie beschreiben soll. Metalldinger, die sich um die Knöchel schließen. Ich überlege gerade, wo ich so etwas schon einmal gesehen habe. Na ja, spielt keine Rolle; wichtig ist nur, dass ich nirgendwohin kann.
    Auch um den Hals habe ich eine Metallmanschette, die an der Wand festgekettet ist. Die Kette fühlt sich allmählich ziemlich schwer an, schränkt meine Bewegungsfreiheit aber nicht wirklich ein. Könnte ich meine Füße befreien, würde sie mich natürlich schon an der Flucht hindern.
    Wenigstens habe ich die Arme frei. Der Kerl, der mich hier unten angekettet hat, war so nett, mir den Kassettenrekorder zu lassen, als er mich durchsuchte. Wahrscheinlich interessiert es ihn zu hören, was ich sage.
    Wäre ich wirklich schlau, würde ich ihn zerbrechen und aus den Trümmern eine Vorrichtung basteln, um die Schlösser zu knacken, aber so schlau bin ich nicht. Ich weiß ja nicht mal, wie diese Metalldinger heißen.
    Drei weitere Personen sind hier bei mir. Eine neben mir, aber nicht nah genug, um sie zu berühren, die beiden anderen auf der gegenüberliegenden Seite. Leute, wie wär’s, wenn ihr eure Namen ruft und woher ihr seid? Man weiß ja nie, wo diese Kassette enden wird.
    »Ich bin Mary Bendever und komme aus Detroit.«
    »Susan Piccinini, auch aus Detroit.
(Schluchz)
«
    »Mein Name ist Rodney Telfare. Ich bin aus Phoenix, Arizona, und falls meine Frau und Kinder das je hören, sollen sie wissen, dass ich sie liebe und bald nach Hause komme.«
    Das also ist meine Gesellschaft. Mein bester Freund Andrew ist ebenfalls im Flugzeug, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich kann es immer noch nicht glauben. Er war von Anfang an der Kopfjäger.
    Und wissen Sie was? Ich glaube, ich hatte sogar einen Verdacht, wollte ihn mir aber nicht eingestehen. Ich komme mir wie ein völliger Idiot vor. Ich kann nicht glauben, dass er meine Katze ermordet hat. Meine geliebte Rußflocke, getötet von diesem Monster.
    Ich will nicht mehr über ihn reden.
    Ob es auf diesem Flug wohl einen Getränkeservice gibt?

K APITEL N EUN
    »Ah, riecht nur diese frische Luft!« Daniel klopfte sich auf die Brust und atmete tief durch. »Das ist das Erste, was verschwinden muss.«
    Wir waren in Alaska. Laut Daniel befanden wir uns etwa dreißig Meilen außerhalb von Fairbanks, was ich nur so hinnehmen konnte, weil ich es ohnehin nicht besser wusste. Die Temperatur vor Ort betrug zwanzig Grad unter Null, ideal für einen dünnhäutigen Kerl aus Florida. Es war zwei Uhr nachmittags, aber Daniel meinte, die Dunkelheit würde sehr bald hereinbrechen.
    Wir waren auf einer weiteren kleinen, der ersten ähnlichen Rollbahn gelandet. Anschließend waren wir auf zwei Vans aufgeteilt worden, einen mit Foster und den Gefangenen, einen mit den Übeltätern und mir. Nach einer langen Fahrt über tückische, praktisch nicht existente Straßen trafen wir an unserem Ziel ein.
    Dessen Kern bildete ein riesiges Herrenhaus. Patricias Anwesen war unbestreitbar groß, doch
das hier
war ein richtiges Herrenhaus. Es ragte zwei Stockwerke hoch auf und wirkte beinah so groß wie das Einkaufszentrum von Chamber. »Achtundvierzig Zimmer«, sagte Daniel, als das Eisentor

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