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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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vermied es, Roger anzusehen, als Foster ihn zu einem schwarzen Van zerrte. Wenn ich als der Kopfjäger durchgehen wollte, durfte ich mir keine Schuldgefühle anmerken lassen. Tatsächlich spürte ich, dass meine Knie ein wenig zitterten, und meine Magensäure strömte wie die Niagarafälle. Die Dinge gerieten ohne Frage außer Kontrolle, doch jegliche Heldentaten an dieser Stelle würden nur bewirken, dass wir beide erschossen würden. Ich musste weiter mitspielen und auf eine Gelegenheit zur Flucht warten.
    »Ich will nicht, dass er verletzt wird«, sagte ich.
    Daniel bedachte mich mit einem fragenden Blick.
    »Noch nicht«, fügte ich hinzu.
    »Na ja, klar. Er muss für die Spiele in guter Verfassung bleiben, damit wir ihn dann
richtig
verletzen können. Aber darüber erfährst du später mehr.«
    Foster öffnete die Tür des Vans, stieß Roger hinein und stieg nach ihm ein. Ich zuckte zusammen, als die Tür zugeschlagen wurde, und betete, dass Daniel es nicht bemerkte.
    »Wo ist dein Koffer?«, erkundigte sich Daniel.
    Thomas hatte einen Koffer gepackt, um den Schein zu wahren. Allerdings befand er sich im Kofferraum des Leihwagens, und Thomas hatte den Schlüssel. »Einer dieser Penner hat ihn mir gestohlen«, antwortete ich zornig. »Ich wäre ihm ja nachgerannt, um ihm den obdachlosen Schädel abzuschlagen, aber ich konnte Roger nicht zurücklassen. Warum hast du mich überhaupt da drin warten lassen?«
    »Ich wollte, dass dein Urlaub aufregend beginnt. Ich hab dir eine wilde Zeit versprochen, und ich habe vor, das zu halten. Ist dir irgendetwas Wichtiges abhanden gekommen?«
    »Bloß Kleider.« Ich deutete auf einige Blutstropfen, die den Gehsteig entlang führten. »Sieht so aus, als hätte er eine Spur hinterlassen.«
    Daniel grinste. »Willst du hinter ihm her?«
    »Worauf du wetten kannst.«
    »Wettrennen!«
    Daniel rannte los. Ich setzte dazu an, ihm zu folgen, und rutschte beim ersten Schritt um ein Haar aus. Ich trug Sportschuhe, nicht das beste Schuhwerk, um über vereiste Gehsteige zu sprinten. Wenngleich meine Chancen, Daniel die Pistole abzunehmen, besser stünden, wenn wir außer Sichtweite des Vans wären, würde es alles andere als glaubwürdig wirken, dass ein Serienmörder, der fünf Leute dermaßen effizient enthaupten konnte, nicht in der Lage war, den Gehsteig hinabzulaufen, ohne auf dem Hintern zu landen. Ich versuchte einen weiteren Schritt und verlor erneut fast das Gleichgewicht, also beschloss ich, es aufzugeben.
    »Ne, lass gut sein!«, rief ich hinter Daniel her. »Der ist längst weg. Alles, was er mitgenommen hat, ist ersetzbar.«
    Daniel schlitterte anmutig zum Stillstand. »Bist du sicher? Wir könnten ihm so richtige Schmerzen zufügen. Das wäre lustig.«
    »Ich war früh hier, es ist schon fast eine Stunde her, dass er abgehauen ist. Außerdem erfriere ich hier draußen. Ich hoffe, wir fahren irgendwohin, wo es warm ist.«
    »Ich will die Überraschung nicht verderben. Lass uns einsteigen.«
    * * *
    Ich gebe es zwar ungern zu, aber die schlichte Wahrheit ist, dass ich ein verdammt guter Lügner bin. Gut, Helen ertappt mich gelegentlich, und das merke ich, wenn ich mit
dem Blick
bedacht werde, aber wenn man meine Gattin mal außen vor lässt, kann ich mich im Schwindeln mit den Besten messen. Ich bin keineswegs stolz darauf und würde mich ändern, wenn ich könnte, doch es bleibt die Tatsache, dass ich ein guter Lügner bin und Daniel mir meine Geschichte abkaufte.
    Nun, jedenfalls tat er so, als kaufe er sie mir ab. Allerdings machte er auch kein Geheimnis aus dem Umstand, dass er immer noch eine Schusswaffe hatte, genau wie Foster im Fond. Selbst wenn ich Daniel die Waffe hätte abnehmen können, was mir wahrscheinlich nicht gelungen wäre, hätte ich ein paar Kugeln aus dem halbautomatischen Gewehr von Foster in den Rücken bekommen. Manch einer könnte meinen, das geschähe mir für all das Lügen recht, aber darum geht es nicht.
    Während Daniel fuhr, erklärte ich, dass alles, wofür ich berühmt geworden war, tatsächlich ein verzerrtes Abbild der Wahrheit darstellte. Ja, ich hatte den Produzenten und Vertreibern von Snuff-Filmen das Handwerk gelegt, allerdings nur, weil sie mich um meinen Anteil am Gewinn betrügen wollten. Niemand, der am Leben geblieben war, kannte die Wahrheit, weder meine Frau noch Roger. Und ich erzählte alles über Ned Markstein, meine zweite Identität in Manhattan, inklusive vier Gespielinnen.
    Anschließend schilderte ich die Morde. Da ich

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