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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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ganze Weile im Freien sein.
    »Andrew! Das ist ja nicht zu glauben!«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, fragte ich, ahnte die Antwort jedoch, bevor ich den Satz zu Ende gesprochen hatte. Es überraschte mich nicht, dass jemand, der solche Paranoia davor hatte, abgehört zu werden, selbst über die Mittel verfügte, es zu tun.
    »Ich habe Sie beide verwanzt«, sagte er. Seine Worte erklangen leicht lallend, zweifellos, weil sein Gesicht taub vor Kälte war. »In Ihren Schuhen. Wo ist Roger? Geht es ihm gut?«
    »Ja. Glaube ich zumindest. Man hätte es mir gesagt, wenn man ihm etwas angetan hätte. Die halten mich für den Kopfjäger.«
    »Das ist ein Scherz, oder?«
    »Nein.« Ich gab ihm eine auf dreißig Sekunden komprimierte Fassung der Geschichte.
    »Das ist unglaublich. Ich beobachte diesen Ort seit zwei Stunden. Ich konnte es kaum glauben, als ich durch das Fernglas sah, wie Sie herauskamen.«
    »Tja, ich empfand es auch als angenehme Überraschung, Sie zu sehen. Aber bitte sagen Sie mir, dass Sie die Polizei verständigt haben. Die weiß, dass Sie hier sind, oder?«
    Thomas trat von einem Bein aufs andere und wirkte etwas unbehaglich.
    »Sie haben es doch
irgendjemandem
gesagt, oder?«
    »Dafür war keine Zeit.«
    »Oh, was für ein Blödsinn!« Hätte sich nicht der Elektrozaun zwischen uns befunden, ich hätte ihn geschlagen. »Sagen Sie, hatten Sie von Anfang an vor, dass sich die Dinge so entwickeln? Sie wollten, dass die Roger und mich mitnehmen, dass Sie uns folgen können, nicht wahr? Wohin sind Sie verschwunden, nachdem Sie gestochen wurden?«
    »Ich schwöre Ihnen, ich habe Sie nicht belogen. Jedenfalls nicht mehr nach der Geschichte mit dem Betreten des Gebäudes. Ich habe den Mann einige Blocks weit verflogt, dann bekam ich einen Schwindelanfall und wurde ohnmächtig. Ich erwachte, als zwei Prostituierte mir die Jacke stehlen wollten. Danach kam ich hierher, so schnell ich konnte.«
    »Das ist ja alles schön und gut, aber warum haben Sie niemanden mitgebracht?«
    »Ich musste mir zuvor die Lage ansehen.«
    »Also, ich weiß nicht, wie es um Ihre geistige Verfassung bestellt ist, aber mir scheint, Sie wollen den großen Helden spielen, und das wird uns hier nicht rausbringen! Ich bin aus dem Haus ausgesperrt. Sobald man mich findet, wird man mich umbringen oder noch Schlimmeres mit mir anstellen. Und die könnten die Gefangenen durchaus hinrichten, wenn sie glauben, jemand sei ihnen auf der Spur. Es wäre also wirklich angenehm, die Bullen, das Militär oder die Gerechtigkeitsliga hier zu haben, um die Lage zu retten!«
    »Ich verstehe das«, sagte Thomas. »Allerdings gibt es da ein Problem. Ich bin nicht daran gewöhnt, bei solchen Verhältnissen zu fahren. Mein Wagen ist etwa zwei Meilen die Straße rauf über die Böschung gestürzt. Ich musste hierher laufen.«
    Frustriert presste ich die Lider zu. »Sie haben doch ein Mobiltelefon, oder?«
    »Theoretisch.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich habe eines, aber der Akku ist leer. Ich dachte, ich hätte ihn aufgeladen, aber ich hatte in letzter Zeit einiges um die Ohren, wie Sie sicher verstehen, und …«
    »Haben Sie eine Schusswaffe?«, unterbrach ich ihn.
    »Ja.«
    »Und haben Sie zufällig auch Munition dafür?«
    »Sarkasmus ist unnötig. Ja.«
    »Gut. Her damit.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe einen effektiveren Plan. Ich behaupte, ich hätte eine Autopanne gehabt.«
    »Das wird nicht funktionieren. Die werden Sie umlegen.«
    »Das können Sie nicht wissen. Ich muss nur über diesen Zaun gelangen.«
    »Haben Sie es am Tor versucht?«
    »Ja. Das ist der einzige Teil, der nicht unter Strom steht, aber das Gitter ist zu schmal, um sich hindurchzuzwängen, und zu rutschig, um darüberzuklettern.«
    »Vielleicht könnten Sie auf einen der Bäume klettern und herüberspringen«, schlug ich vor. »Wenngleich Sie sich dabei wahrscheinlich ein Bein brechen würden.«
    »Das habe ich schon versucht. Ich hätte es mir verkneifen sollen, mit Fäustlingen zu klettern. Ich habe das Gleichgewicht verloren, bin mit dem Gesicht gegen einen Ast geknallt …«, er deutete auf die Platzwunde über seinem Auge, »… und abgestürzt. Ich kann es nicht genau sagen, weil mein Fuß taub vor Kälte ist, aber ich glaube, ich habe ihn mir gebrochen.«
    Ich seufzte. »Wie wollen Sie mit einem gebrochenen Fuß über den Zaun?«
    »Ich bin noch nicht sicher, aber mir fällt schon etwas ein. Und falls nicht, wird man mich sehen, wenn ich am Tor stehen

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