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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Allerdings kannte ich auch keine Telefonnummern irgendeines Betriebs auswendig.
    Bis auf eine.
    Pudgy Pierre’s Pizza
in Chamber. Der Laden verschickte per Fax seine Speisekarte, wenn man sie anforderte. Ich war mal dafür in Schwierigkeiten geraten, dass ich sie mir zur Arbeit schicken ließ.
    Konnte ich mich auf
Pudgy Pierre
verlassen?
    Nein, nein, nein! Ich klatschte mir auf die Stirn, weil ich zu kompliziert dachte. Ich musste die Nachricht einfach an die Notrufnummer senden. Wählte man den Notruf und sagte man nichts, wurde trotzdem jemand geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Vielleicht würde dasselbe geschehen, wenn ich ein Fax schickte.
    Ganz recht, meine Damen und Herren: Andrew Mayhem hatte einen Plan!
    Auf der Anzeige stand:
Benutzerkennung eingeben
.
    Der Plan war im Eimer.
    Ich zog erneut an den Schubladen, falls sie beschlossen hätten, sich in der Zwischenzeit von selbst aufzuschließen. Hatten sie nicht. An der Ecke des Schreibtischs lag ein kleiner Notizblock. Ich ergriff ihn und blätterte ihn durch. Verschiedene Kritzeleien füllten die Seiten, darunter Smileys und nackte Zeichentrickfiguren. Eine handgeschriebene Notiz auf dem Innenumschlag besagte:
Fax: 1113
.
    Endlich hatte ich mal Glück. Ich gab die Zahl ein.
    Ungültige Benutzerkennung. Bitte erneut eingeben
.
    Mist!
    Aber vielleicht wurde sie regelmäßig geändert und lediglich nicht in dem Notizblock aktualisiert. Ich gab 1114 ein.
    Ungültige Benutzerkennung. Bitte erneut eingeben.
    1115.
    Nummer eingeben.
    Ja! Großartig! Ich riss ein leeres Blatt aus dem Notizblock, griff mir einen Stift und kritzelte rasch:
Bin 30 Meilen außerhalb von Fairbanks gefangen. Viele Leute wurden entführt. Die Entführer sind bewaffnet und extrem gefährlich. Bitte schicken Sie Hilfe zu einem riesigen braunen, von einem Zaun umgebenen Herrenhaus mit einem großen Metallgebäude dahinter. Der Besitzer ist Daniel Rankin. Dies ist kein Scherz!!! Andrew Mayhem
.
    Ich legte das Blatt in das Faxgerät, gab die Notrufnummer ein und drückte die Sendetaste. Wie bei so vielen Faxen während meines Zeitarbeitsjobs, lief das Papier durch den Einzug, ohne sich zu stauen.
    Das Gerät piepte, um anzuzeigen, dass es bereit war, das Fax zu senden. Dann erschien eine weitere Meldung auf der Anzeige.
Kein Freizeichen
.
    Ich drückte auf ›Abbrechen‹ und versuchte es erneut.
    Kein Freizeichen
.
    Ich gab die Nummer von
Pudgy Pierre
ein.
    Kein Freizeichen
.
    Ich ergriff das Papier, zerknüllte es und steckte es in die Hosentasche. Das Faxgerät war offiziell nutzlos.
    * * *
    Ich hinterließ alles so, wie es gewesen war, bevor ich das Büro betrat, und schlich zurück hinaus auf den Flur. Zwar bestand immer noch die Möglichkeit, dass es in irgendeinem Teil des Hauses einen Telefonanschluss gab, aber ich musste mich von dieser Idee verabschieden und versuchen, die Gefangenen zu finden.
    Leise bahnte ich mir einen Weg durch die Gänge und erreichte schließlich die Treppe, die hinunter zum Foyer führte. Beim Gedanken, diese Stufen in einen so weitläufigen Bereich hinunterzusteigen, fühlte ich mich extrem verwundbar, doch ich hatte keine andere Wahl.
    Als ich hinabging, konnte ich nicht anders, als zur Eingangstür zu spähen. Wahrscheinlich würde meine Schlüsselkarte sie öffnen. Ich könnte diesen Ort verlassen, Hilfe holen und mit der Kavallerie anrücken, um alle zu retten.
    Das klang schön und einfach. Wenn ich die Schlüssel für einen der Vans gehabt hätte. Wenn ich gewusst hätte, wie man das Tor des Elektrozauns öffnete. Wenn ich eine Ahnung gehabt hätte, wohin ich fahren sollte. Wenn nicht die große Wahrscheinlichkeit einer Massenhinrichtung der Gefangenen bestanden hätte, sobald man meine Abwesenheit bemerkte.
    Ohne den Van könnte ich unter Umständen eine Möglichkeit finden, den Zaun zu überwinden. Vielleicht stand das Tor selbst nicht unter Strom, ich war nicht sicher. Ich wusste nicht viel über Elektrozäune. Allerdings glaubte ich nicht, dass es mich weit bringen würde, bei Temperaturen unter Null in der Dunkelheit so fernab der Zivilisation umherzuirren, noch dazu im Staat mit der geringsten Bevölkerungsdichte der USA – keine Ahnung, woher ich mich an diese irrelevante Tatsache erinnerte. Und wie schwierig würde es für Daniel und seine Spießgesellen sein, meinen Spuren im Schnee zu folgen?
    Nein, durch die Vordertür hinauszugehen, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen.
    Dieser Gedankengang führte mich zu der Überlegung, was genau

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