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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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fürchten, erhält man eine Menge verschiedener Antworten. Von einem Hai gefressen werden, an einer chronischen Krankheit sterben, von einem Beil in Stücke gehackt werden – all das sind keine sonderlich populären Möglichkeiten abzutreten. Aber es gibt eine Todesart, die vielen Menschen
richtig
Angst macht, und ich denke, insbesondere du wirst sie zu schätzen wissen.«
    »Und was könnte das wohl sein?«, fragte Mortimer, als wären wir in einer dieser Dauerwerbesendungen.
    »Tja, ich bin froh, dass du das fragst! Die Antwort ist … lebendig begraben zu werden!« Dramatisch deutete Daniel auf den Sarg. »Was könnte eine passendere Strafe für einen ehemaligen Grabräuber sein?«
    O Gott, bitte nicht
, dachte ich.
    »Lebendig begraben zu werden, ist zweifellos eine schlimme Art zu sterben«, räumte Mortimer ein. »Aber hast du nichts Schlimmeres?«
    »Schlimmeres?«, fragte Daniel gespielt bestürzt. »Was könnte noch schlimmer sein?«
    »Keine Ahnung, aber ich bin nicht überzeugt davon, dass für seinen Tod damit alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Ich fürchte, du musst dir mehr einfallen lassen. Was denkt das Publikum?«
    »Mach es schlimmer!«, rief Josie. Stan und Foster stimmten mit ein.
    »Aber … aber … aber ich bin doch bloß ein einfacher Geschäftsmann! Ich kann unmöglich mehr tun, als ihn lebendig zu begraben!«
    Josie, Stan und Foster begannen zu buhen.
    »Tja, tut mir leid, dann müssen wir ihn wohl gehen lassen«, teilte ihm Mortimer mit und schüttelte traurig den Kopf.
    »Nein, wartet, lasst mich nachdenken! Es muss eine Möglichkeit geben!« Daniel schnippte mit den Fingern, wodurch er einige Blutstropfen durch die Luft spritzte. »Menschenskind, ich hab’s!« Er bückte sich und warf den Deckel des Sargs auf. »Wir machen eine Doppelbelegung draus!«
    In dem Kiefernsarg befand sich ein teilweise verwester Leichnam, dessen Mund zu einem Schrei blanken Grauens erstarrt war.
    Maden taten sich an den Augen gütlich. Die sterblichen Überreste wirkten grob männlich, mehr jedoch ließ sich wegen des grotesken Aussehens nicht abschätzen.
    Gott sei Dank konnte ich nicht sprechen. Ich hätte bestenfalls um Gnade gestammelt.
    »Andrew, das ist Wesley. Wesley, Andrew. Er war einer meiner eigenen Gefangenen, aber er war ein sehr garstiger Junge, und wir mussten ihn erschießen. Damals empfand ich das als Verschwendung; bestimmt freut es dich zu sehen, dass wir nun doch noch einen Nutzen für ihn gefunden haben.«
    Mortimer kam herüber, um Foster zu helfen, als dieser begann, die Riemen des Rollstuhls zu lösen. »Das Ding ist
grausig
«, meinte Stan hinter mir. »Ich bin jedenfalls froh, dass nicht ich damit begraben werde.«
    Daniel grinste und wischte sich die blutigen Hände an der blutigen Jeans ab. »Schau dir nur diese Prachtviecher an, die sich in den Augenhöhlen winden! Ich weiß nicht, wie sie ihre Aufregung zügeln werden, wenn sie frisches, lebendiges Fleisch bekommen.«
    Dann fand ich die Stimme wieder. Ich erinnere mich nicht einmal, was ich sagte. Wahrscheinlich ergab es keinerlei Sinn. Aber obwohl mein bewusster Verstand mich mahnte die Klappe zu halten –
Sei gefälligst still! Du unterhältst sie nur noch! –
, konnte ich einfach nicht aufhören. Ich schnatterte und wimmerte, und Tränen strömten mir über die Wangen, und ich konnte nicht aufhören.
    Habe ich erwähnt, dass ich unheimlich unter Klaustrophobie leide?
    Ich wand und krümmte mich und kreischte, als Foster und Mortimer meine Beine packten, während Stan meine Arme ergriff.
    Ich wehrte mich mit aller Kraft, die ich besaß, konnte mich jedoch nicht befreien, als sie mich aus dem Rollstuhl und über den Sarg hoben. Daniel sagte etwas, aber ich hörte ihn durch mein eigenes Geschrei nicht.
    Dann senkten sie mich behutsam in den Sarg.
    Auf die Leiche.
    Ich spürte, wie sie unter mir nachgab und das Fleisch des Brustkorbs unter meinem Rücken zerbröckelte. Der Gestank ging so weit über faulig hinaus, dass ich ihn nicht einmal zu beschreiben vermag. Mein Gebrüll ging abrupt in ein Japsen über, als sich mein Kopf in das Gesicht des Leichnams drückte.
    Ich spürte kalte Zähne im Nacken.
    Panisch versuchte ich, mich zu befreien, doch der Sargdeckel fiel zu und ließ mir nur etwa zwei Zentimeter Platz über der Nase. Als ich die Hände in eine Position wand, in der ich gegen den Deckel hämmern konnte, hörte ich, wie Schlösser zuschnappten.
    Unter meinem Rücken wand sich etwas.
    Ich drosch und drosch auf den

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