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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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stand und herumstammelte.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du dann ja doch noch hingefunden, Himmel, Hölle, Gott sei Dank!«
    »Ja, am frühen Nachmittag, trotzdem zu spät. Das Haus war leer. Ich hab für ein paar Stunden einen Mann davor postiert, aber . im Bericht.«
    »Diesen Bericht halte ich für null und nichtig. Ich rate dir, ihn irgendwo zu verstecken, wo nie die Sonne hinkommt.«
    Holte wischte sich über die glänzende gebräunte Stirn.
    »Wenn du mit der Aufgabe fertig bist, setzt du dich hin und denkst darüber nach, was jetzt geschehen soll, und dann erzählst du mir, was geschehen soll, und ich werde dafür sorgen, dass du bekommst, was du brauchst. Wen du brauchst.«
    Ard spürte, dass er plötzlich mit dem Chef in Kontakt war. Das war ungewöhnlich. Die wenigen, die ihn unter Druck setzen konnten, hatten es probiert. Er brauchte die schweren Burschen im Nacken.
    »Ich hab die schweren Burschen im Nacken«, sagte Holte und wischte sich noch einmal mit dem rechten Handrücken über die Stirn. »Dieser verdammte Laurelius war ein Drecksack, das wissen ja alle, aber offenbar war er ein feiner Drecksack, parfümiert mit sauteurem Parfüm, um seinen eigenen Gestank zu überdecken.«
    Holte wischte sich wieder über die Stirn. Nicht mal der Chef kommt mit der Hitze klar. Oder machen ihm die schweren Burschen zu schaffen?
    Ein Schweißtropfen blieb an Holtes Nasenspitze hängen. Das Sonnenlicht, das durchs Fenster hinter ihm fiel, erreichte den Tropfen, und einen Augenblick lang sah es aus, als hätte sich ein Edelstein an Holtes Nasenspitze gesetzt. Das gab ihm einen merkwürdig koketten Ausdruck. Wie ein Nashorn, das in »Schwanensee« mittanzt, dachte Ard.
    »Wir müssen den Fall schnell lösen. Du und Bourse kümmert euch ausschließlich darum, such dir Leute aus. Ihr müsst die Alte so schnell wie möglich finden. Wenn es der Mob ist, dann packen wir sie sofort.«
    Das klang nicht überzeugend.
    Als Ard Holtes Büro verließ, musste er an einen Film denken. Wie hat dieser Film geheißen, von diesen jüdischen Brüdern ... Miller's Crossing ... einzigartig gut gemacht, er hätte Holte ins Bild stürzen sehen mögen, um den Mob zu packen.
    Wo ist diese Lea?, dachte er mit dem letzten Rest kreativen Denkvermögens und ging in die Cafeteria hinunter, um die vierte Tasse des Tages zu trinken. Diesmal würde er Tee nehmen.
    Holte sah Ard das Zimmer verlassen. Er rief nicht den Wetterdienst an. Er erhob sich, ging zur Tür, schloss sie ab und setzte sich wieder hinter den Schreibtisch. Er schloss das mittlere von drei Aktenschränkchen unter dem Schreibtisch auf und nahm eine dünne blaue Mappe heraus.
    Holte dachte an Jonathan Wide. Er wollte es nicht, hatte den Gedanken lange beiseite geschoben, nach einem Ausweg gesucht. Das war jetzt unmöglich geworden, die Weggabelungen wurden weniger, und schließlich würde es keine mehr geben. Wide. War es Hass?
    Einmal war er von einer . Besprechung zurückgekommen. Er nannte es so, eine Besprechung . Am Nachmittag hatte er ein Konferenzzimmer betreten, den Duft des Jungen noch auf der Haut, und Wide hatte dort gestanden, er hatte von Wides Augen abgelesen, dass er es wusste. In den Augen des verdammten Verräters gab es einen Ausdruck, dem Holte nicht entkam. Doch. Er hasste Wide. Er sollte zur Hölle fahren, dorthin waren sie alle unterwegs, aber Holte hatte nicht vor, im selben Wagen mit den anderen zu reisen. Er hatte seinen eigenen Weg dorthin.
    »Sind Sie schon wieder da?«
    So schnell bekam er dauerhafte Bekannte, ein zweiter Besuch und er hatte einen Freund. Sven Jerry Pettersson war kein Fremder mehr für Calle Babington.
    »Haben Sie seit dem letzten Mal den Namen gewechselt? Hehehe .« Sven Jerry hatte sich sehr amüsiert über den Namen des Assistenten, als er endlich eine Form gefunden hatte, ihn auszusprechen, Baybingtn, das hochbritische aaa des jungen Kripobeamten war an Sven Jerry Pettersson verschwendet.
    »Was gefangen heute?«
    Sven Jerry wurde misstrauisch.
    »Landet das in irgendeinem Bericht?«
    »Nein, zum Teu... es interessiert mich bloß.«
    »Jeder Idiot sieht doch, dass die Fische nicht anbeißen. Ich steh nicht wegen der Fische hier. Ich steh hier, weil ich nichts anderes zu tun habe.«
    Babington wühlte nach dem Zettel mit dem Rezept in seiner Tasche. Matjes in Kräutersoße, das, was dem vermuteten Artenreichtum des Flusses am nächsten kam. Hatte er Ard allzu wörtlich genommen? Hätte er Petters-son lieber mit in den

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