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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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hast keinen Fang gemacht?«
    War er ein bisschen zu laut geworden? Drückte er sich unklar aus?
    »Wie ich in meinem Bericht geschrieben habe, hat niemand . nach Westen geguckt . alle haben auf ihre Schwimmer und nach Hisingen geguckt.«
    »Ich zitiere: >Zum Teufel, ich hab keine Augen im Nacken, haben Sie nichts Besseres zu tun? Nieh hat man seine Ruhe.< Wer hat das gesagt?«
    »Ein frustrierter Typ ... bisschen von der Rolle.«
    »Nie schreibt man ohne h.«
    »Jetzt weiß .«
    »Die Rechtschreibung! Ich will Berichte ohne Rechtschreibfehler auf dem Tisch haben! Ich verlange keine mitreißende Prosa, aber für schwierige Wörter gibt's Nachschlagewerke.«
    »Ja, Sir.«
    Ard sah hastig auf. Nahm Babington ihn auf den Arm? War er tatsächlich so smart? Nein, er war sich dessen nicht bewusst.
    Sten Ard milderte seinen Tonfall.
    »Hast du ihm gesagt, dass er wahrscheinlich Augen im Nacken kriegt, wenn er seine geangelten Fische aufisst?«
    »Nein.«
    »Gut.« Ard beugte sich vor und las den Namen ab. »Wir wünschen ih. Wir wünschen diesem Sven Jerry Petters-son Anglerglück. Auf dem Weg zurück geh in die Bibliothek und kopier ein Rezept für ihn.«
    »Auf dem Weg zurück?«
    »Du musst noch mal hin, Calle, zu den Anglern und zu Sven Jerry Pettersson, falls er heute da ist. Ich will, dass du eine neue Fragerunde drehst.«
    »Eine neue Fragerunde?«
    »In diesem Zimmer genügt es, wenn wir einen Satz nur einmal sagen.«
    War das schon wieder zu hart, zu schulmeisterlich?
    »Ich möchte, dass du auch mit den Leuten in der alten Zuckerfabrik redest. Dort ist jetzt ein Haufen Kleinindustrie untergebracht, außerdem Künstler, Maler, Fotografen. Einige Lokale, glaub ich. Und manche Menschen dort rufen vielleicht nicht gleich die Polizei.«
    »Dann werden sie sich mir ganz sicher anvertrauen wollen.«
    Babington lächelte. Hatte Ard ihn unterschätzt?
    »Okay, fahr hin. Lagergren kommt auch mit. Die ist genauso enthusiastisch wie du.«
    Mehr als vierundzwanzig Stunden. Und immer noch hatten sie Laurelius' Frau nicht gefunden . Lea. Warum zum Teufel hatten sie sie noch nicht gefunden?
    »Warum zum Teufel habt ihr sie noch nicht gefunden?«
    Der Chef der Kripo sah ihn herausfordernd an. Häuptling der Abteilung. Nein, das war nicht herausfordernd. Er sah ihn an wie einen Hund, der einen Haufen auf den Teppich gemacht hatte. Dog eat dog. Immer gab es noch einen drüber.
    Sven Holte war nie etwas anderes als »der Chef« gewesen, wahrscheinlich war er schon als kleines Kind von seinen Eltern so genannt worden. Hatte er bei seinem Vater eine Leibesvisitation vorgenommen, bevor er ihm erlaubte, morgens zur Arbeit zu gehen? Sven Holte hatte immer über alle bestimmt.
    Ard sah den Schweiß auf Holtes Stirn. Wenn unser kurzes Beisammensein vorbei ist, wird er wahrscheinlich den Wetterdienst anrufen und als Erstes fragen, warum zum Teufel es so heiß ist, und dann verlangen, dass etwas dagegen unternommen wird. Vielleicht den Weltraum bombardieren? Haben die Chinesen nicht versucht, die Luftverschmutzung wegzubomben, als das Olympische Komitee in Peking zu Besuch war?
    Gleichzeitig . hatte er in der letzten Zeit nicht etwas anderes gesehen als den üblichen harten Holte? Privater Kummer? Erlaubte er sich dergleichen?
    »Es hat offenbar ein Missverständnis gegeben, als wir .«
    »Missverständnis? Worin sollte das bestanden haben?« »Die Richt.«
    »Hat eure Mannschaft den Kompass falsch gehalten? Ist man in Hindäs statt in Hoväs gelandet?«
    Sten Ard erkannte Zynismus, wenn er ihn hörte. Er hatte auch gelernt, ihn an sich abgleiten und mit einem leisen Knall an der Wand hinter sich explodieren zu lassen. Inzwischen hatte es so viele Explosionen gegeben, dass Holtes Zimmer eigentlich frisch tapeziert hätte werden müssen. Eierkartons, genau das richtige Material für dieses Zimmer.
    »Wir haben einen Wagen nach Hoväs geschickt, aber die Adresse ... ja, weder Bourse noch ich allein konnten ...«
    »Nein, offenbar konntet ihr es nicht allein. Wer hält ihn denn beim Pinkeln fest?«
    Ard erkannte auch eine rhetorische Frage, wenn er sie hörte.
    »Wie war das nun mit der Adresse?«
    »Es war die falsche, die Leute sind gerade umgezogen, und der Computer ... tja, die Jungs sind in Billdal gelandet, äh . sie sind wieder nach Hause gefahren, weil sie uns grad nicht erreichen konnten, ich war in seinem Büro und .«
    Er merkte selber, dass er mit seinen fünfzig Jahren wie ein Schuljunge vor einem zweiundfünfzigjährigen Caligula

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