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Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Titel: Allen, Louise - Ballsaison in London (H218) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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beinahe. „Können wir gehen, bevor es so weit ist?“
      „Wenn ich mich sehr beeile.“ Millie schlüpfte in ihre Petticoats und griff nach einem Ausgehkleid, das neben ihr an einem Haken hing. „Normalerweise bin ich nie fertig, bevor sie alle kommen. Na ja, solange ich anständig angezogen bin, ist es mir eigentlich egal. Ich mache einfach weiter, frisiere mir die Haare und so.“
      Ungeduldig trat Talitha von einem Bein aufs andere. Sie wünschte, sie wüsste, wie sie Millie helfen konnte, schneller fertig zu werden. Hier von einer Meute liebeskranker junger Männer überfallen zu werden – damit hatte sie nicht gerechnet. Den halbherzigen Bemühungen einiger Mädchen nach zu urteilen, die sich mit bemerkenswerter Langsamkeit umzogen, wurde von keinem der Besucher erwartet, dass sie ihre Meinung über die Aufführung kundtaten.
      „Wo sind meine Schuhe?“ Millie ging in die Knie und musterte den Boden. „Oh nein, ich habe einen bis auf die andere Seite gekickt.“ Sie krabbelte unter den Tisch, ihrem fehlenden Schuh hinterher, und überließ Talitha sich selbst. Die Tür schwang auf, und eine Horde Männer stürmte hinein.
      Sie waren in gefährlich übermütiger Stimmung, halb betrunken, Champagnerflaschen in den Händen und mehr als bereit für jedwede Art von Vergnügung, die ihnen von den Chormädchen gewährt würde. Talitha verbarg sich hinter einem Ständer voller Kostüme. Sie erstarrte, als auf der anderen Seite des Spiegels plötzlich eine bekannte Stimme ertönte. „Na, so etwas, Miss LeNoir! Ich bin entzückt, Sie zu sehen. Ihr Auftritt heute Abend hat mir ausnehmend gut gefallen.“ Hemsley. Talitha drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand, doch dann kam ihr der Gedanke, dass sie Millie, die sich durch die Komplimente offensichtlich geschmeichelt fühlte, nicht im Stich lassen durfte. „Ihre Stimme wird besser und besser“, lobte er sie in vertraulichem Tonfall. „Ich war ja schon immer der Meinung, dass Sie nicht in den Chor gehören. Zufällig kenne ich den Mann, der die Aufführungen in der Drury Lane leitet. Ich bin sicher, dass er sie anhören würde, mir zum Gefallen. Warum lassen Sie mich Sie nicht nach Hause fahren heute Abend, damit wir darüber sprechen können? Sie wollen doch nicht bei diesem Mittelmaß bleiben – das gehört sich nicht für eine Künstlerin wie Sie.“
      „Oh, vielen Dank, Mr Hemsley, aber ich kann heute Abend nicht mit Ihnen fahren. Außerdem, sollten Sie nicht lieber zu Hause bleiben in Ihrem Zustand? Sie haben sich offenbar verletzt. Was ist denn geschehen?“
      Auf Zehenspitzen schlich sich Talitha näher an die behelfsmäßige Wand aus Spiegeln.
      „Halunken, meine Liebe, mindestens sechs an der Zahl. Ich hatte natürlich meinen Stock und muss mich selber für meinen schlagkräftigen rechten Haken loben, dennoch hat es eine Weile gedauert, bis ich …“
      Er brach ab und verschluckte sich fast an den letzten Worten, als Talitha erschien. Sie warf einen Blick in die Runde, doch der Rest der Männer hatte sich um eine kichernde Gruppe Mädchen bei der Tür versammelt, niemand würde sie hören. Sie sagte gespielt bewundernd: „Ach, Mr Hemsley, diese Schurken haben Ihr Gesicht ja ganz schön zugerichtet!“ Wenn sie nicht dabei gewesen wäre, als es passierte, sie hätte nicht geglaubt, dass eine solche Anzahl blauer Flecken von einem einzigen Mann stammen konnten. „Wie heldenhaft von Ihnen, sie ganz allein in die Flucht zu schlagen.“
      „Du kennst Mr Hemsley, Tallie?“, fragte Millie unschuldig. Bei der Entdeckung, dass die beiden miteinander bekannt waren, leuchtete ihr Gesicht vor Freude auf.
      „Ja, sicher“, erwiderte Talitha ernsthaft. An Jack Hemsley gewandt, verkündete sie: „Sie hatten es wirklich schwer in letzter Zeit, Mr Hemsley, nicht wahr? Was für ein Pech, dass sich diese Schläger ausgerechnet Sie ausgesucht haben! Nachdem Lord Arndale Sie erst vor kurzem zusammengeschlagen hatte dafür, dass Sie versucht haben, mir Gewalt anzutun.“
      „Was?“, entfuhr es Millie. Entgeistert lief sie zu Talitha, legte ihr den Arm um die Taille und drehte sich zu Hemsley um. „Sie … Sie Tier!“
      Es war offensichtlich, dass Millie ihrer Freundin absoluten Glauben schenkte. Wie eine wütende kleine Katze, die ihre Jungen gegen einen Hund verteidigte, stand sie an Talithas Seite. „Wenn Sie nur einen Schritt näher kommen, kratze ich Ihnen die Augen aus, Sie Wüstling!“
      Hemsley machte den Fehler,

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