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Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Titel: Allen, Louise - Ballsaison in London (H218) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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ihre Tasche und den Pelz zusammen, als die Kutsche vor dem Mode-Atelier anhielt. „Du leidest zweifellos ein wenig unter Müdigkeit und Nervosität. Wir müssen später noch ein paar Hüte kaufen – ich finde das immer ungemein beruhigend.“
      Entschieden fröhlich wachte Nicholas Stangate auf. Dieses Gefühl hielt an, während er ein ausgedehntes Bad nahm, sich sorgfältig rasierte und anschließend in seinem Schlafzimmer ein opulentes Frühstück und zwei Tassen Kaffee zu sich nahm, bevor er sich schließlich anzog.
      Erst als er bei der zweiten Tasse Kaffe angelangt war und ihre belebende Wirkung spürte, wurde er so weit wach, dass er darüber nachgrübelte, warum er sich eigentlich so gut fühlte. Ein Moment der Überlegung reichte aus, um eine steile Falte zwischen seinen Brauen erscheinen zu lassen und das Gefühl der Lebenslust entschieden zu mindern.
      Miss Talitha Grey wurde zu einem ernsthaften Problem. Es war entzückend zu beobachten, wie sie die Gesellschaft im Sturm eroberte. Sie war äußerst angenehm zu küssen und seiner Tante eine bezaubernde Gesellschafterin … doch er war nun überzeugt, dass seine Tante sich selbst etwas vormachte, wenn sie glaubte, Talithas dunkles Geheimnis zu kennen. Ein blendender Blitz der Enthüllung auf dem Ball der Duchess von Hastings ließ ihn ein weit ungewöhnlicheres und skandalöseres Geheimnis vermuten, als er sich bislang vorgestellt hatte. Und sollte er Recht behalten, konnte es sowohl für Talitha gefährlich sein als auch Lady Parrys Position als führendes Mitglied der Gesellschaft zunichte machen.
      Wäre sie doch bloß nicht so beliebt! Talitha war indes ein sofortiger Erfolg beschieden gewesen, und wenn er sich nicht sehr irrte, würde sie bald unzählige Heiratsanträge erhalten. Wie es der Zufall wollte, enthielt seine Liste dieselben Namen wie die seiner Tante, wobei er sie mit wesentlich weniger Wohlgefallen betrachtete.
      Knight war furchtbar dumm, Runcorn spielte gern, Reverend Laxton war ein unsäglicher Langweiler, Dr. Philpott suchte lediglich eine Frau mit Geld, damit er sich nach Oxford zurückziehen und in seine Bücher vergraben konnte, und Ashwell … Ashwell passte vermutlich perfekt.
      Ein Titel, ein bescheidenes Vermögen, ein hübsches kleines Anwesen, intelligent, sympathisch, verantwortungsbewusst. In der Tat, perfekt. Nick trat einen seiner Stiefel quer durch das Zimmer und stellte sich den frisch vermählten Baron vor, wie er wutentbrannt in Lady Parrys Haus stürmte und wissen wollte, wie sie ihn unwissentlich eine Frau mit einem solch beschämenden Geheimnis heiraten lassen konnte. Dem musste vorgebeugt werden.
      Seine Tante war hocherfreut, ihn zu ihrem Spiel- und Tanzabend begrüßen zu können, den sie am Abend ausrichtete. Sie flatterte auf ihn zu und küsste ihn auf beide Wangen. Lächelnd sah er auf sie hinab. „Du siehst wunderbar aus heute Abend, meine Liebe.“ Sie legte ihre Hand an eine Wange und lächelte zurück. „Was hast du vor?“, fragte Nick. „Du siehst aus wie eine Katze, die Sahne geschleckt hat.“
      „Aber Nicholas!“ Spielerisch schlug sie ihm mit ihrem Fächer aufs Handgelenk, dann warf sie einen schnellen Blick in die Runde und flüsterte: „Ich glaube, Tallie bekommt ihren ersten Antrag.“
      „Was? Von wem?“
      „Lord Ashwell.“ Lady Parry glühte vor Stolz. „Dass er so bald schon seine Aufwartung macht, ist ein Triumph. Eine viel, viel bessere Partie, als ich mir hätte träumen lassen. Er ist perfekt.“
      „Perfekt“, pflichtete Nick ihr emotionslos bei. „Und wo bitte findet dieses romantische Intermezzo statt?“
      „Im Wintergarten, glaube ich. Er hat sie vor nicht fünf Minuten ganz eifrig in diese Richtung manövriert.“
      Das werden wir ja sehen, dachte Nick düster. Mit einem Lächeln für seine Tante überließ er General Hepton den Platz an ihrer Seite und spazierte in Richtung Wintergarten davon.
      So früh am Abend war es dort völlig leer bis auf ein Pärchen, das beinahe vollständig durch eine große Zimmerpalme verborgen wurde. Wie eine Katze schlich Nick sich an, bis er Lord Ashwells ansichtig wurde, der vor Talitha kniete, ihre Hand hielt und ihr mit gebeugtem Kopf seinen Antrag machte.
      In diesem Moment hob Talitha den Kopf, und Nick sah, wie sich ihre Augen bei seinem Anblick weiteten. Geh weg, bedeutete sie ihm über den Kopf ihres Verehrers hinweg. Wenn er jetzt vortrat, würde sie wissen, dass nicht der Zufall ihn mitten in

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