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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ist?«
    »Genau das, ja.«
    »Scheiße!«
    »Ich muß gehen«, sagte Mary Lou. »Ich habe Lennie versprochen, daß ich zum Abendessen Pizza mitbring. Hast du Lust, mit uns zu essen?«
    »Nein. Aber trotzdem vielen Dank.«
    Nachdem Mary Lou gegangen war, warf ich mich in den Sessel im Wohnzimmer und starrte den leeren Fernsehschirm an. Dieser Schwangerschaftstest hatte mich völlig erschöpft.
    Ich hörte draußen einen Wagen vorfahren, dann Schritte auf dem Pflaster. Es war wieder eine nette ältere Dame.
    »Ich bin Josephs Tante Loretta«, sagte sie und überreichte mir eine mit Alufolie zugedeckte Auflaufpfanne. »Ich hab’s gerade gehört. Und regen Sie sich nicht auf, Kind, solche Dinge passieren nun mal. Wir reden ja nicht drüber, aber Josephs Mutter mußte auch ziemlich schnell heiraten, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Es ist nicht so, wie es aussieht.«
    »Das wichtigste ist jetzt, daß Sie gesund essen. Sie müssen sich doch nicht übergeben, oder?«
    »Noch nicht.«
    »Wegen der Pfanne machen Sie sich mal keine Sorgen. Die können Sie mir bei Ihrer Brautparty zurückgeben.«
    Mir schnappte die Stimme über. »Bei der Brautparty?«
    »Ich muß jetzt leider gehen«, sagte sie. »Ich muß noch meine Nachbarin im Krankenhaus besuchen.« Sie neigte sich näher zu mir und senkte ihre Stimme. »Krebs«, flüsterte sie. »Ganz schrecklich. Sie verfault bei lebendigem Leib. Ihre inneren Organe sind schon völlig zerfressen, und jetzt hat sie am ganzen Körper offene Stellen. Ich hatte mal eine Cousine, die auch so vom Krebs aufgefressen worden ist. Sie ist ganz schwarz geworden, und kurz bevor sie gestorben ist, sind ihr alle Finger abgefallen.«
    »O Gott!«
    »Also«, sagte sie, »lassen Sie sich den Auflauf schmecken.«
    Ich winkte ihr noch einmal zu, als sie ging, dann trug ich den warmen Auflauf in die Küche. Ich stellte ihn auf die Arbeitsplatte und rammte meinen Kopf ein parmal gegen die Schranktür. Waren denn alle verrückt geworden?
    Danach hob ich einen Zipfel der Folie an und schaute drunter. Lasagne. Roch gut. Ich schnitt mir ein Stück ab und schaufelte es auf einen Teller. Ich dachte gerade an eine zweite Portion, als Morelli heimkam.
    Er sah die Lasagne und seufzte. »Tante Loretta.«
    »Stimmt genau.«
    »Das geht jetzt aber wirklich zu weit«, sagte er. »Das muß aufhören.«
    »Ich glaub, sie planen sogar schon die Brautparty.«
    »Mist.«
    Ich stand auf und spülte meinen Teller, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, mir noch ein Stück Lasagne zu nehmen. »Wie ist es heut gelaufen?«
    »Nicht allzugut.«
    »Möchtest du drüber reden?«
    »Ich darf nicht. Ich arbeite mit dem FBI zusammen. Es darf auf keinen Fall was durchsickern.«
    »Du vertraust mir nicht.«
    Er schnitt ein großes Stück Lasagne ab und setzte sich zu mir an den Tisch. »Natürlich trau ich dir. Aber Mary Lou trau ich nicht.«
    »Ich erzähl Mary Lou nicht alles!«
    »Schau mal, du kannst ja nichts dafür, aber du bist eine Frau, und Frauen tratschen nun mal.«
    »Das ist ja widerlich! So was Sexistisches!«
    Er schob sich einen Bissen Lasagne in den Mund. »Ich hab Schwestern. Ich kenn die Frauen.«
    »Du kennst nicht
alle
Frauen.«
    Morelli sah mich nachdenklich an. »Ich kenn dich.«
    Ich spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoß. »Ja, genau darüber sollten wir mal reden.«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ganz wie du meinst.«
    »Ich glaub, ich bin für unverbindliche Abenteuer nicht geschaffen.«
    Er ließ sich das einen Moment durch den Kopf gehen, dann nickte er fast unmerklich. »Tja, dann haben wir ein Problem, ich glaube nämlich, daß ich nicht für die Ehe geschaffen bin. Jedenfalls jetzt nicht.«
    Na, so eine Überraschung! »Ich hab nicht von Ehe geredet.«
    »Na schön, worauf willst du dann raus?«
    »Ich will auf gar nichts raus. Ich wollte wahrscheinlich nur Grenzen ziehen.«
    »Weißt du was, du gehörst zu den Frauen, die Männer echt wahnsinnig machen. Wegen Frauen wie dir stürzen sich Männer von der Brücke oder ergeben sich dem Suff. Damals in der Bäckerei, das war auch deine Schuld.«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Würdest du mir das freundlicherweise erklären?«
    Morelli lächelte. »Du hast wie ein Marmeladendonut gerochen.«
    »Du Ekel! Das hast du damals in Marios Milchbar in der Toilette an die Wand geschrieben. Du hast geschrieben, ich wär warm und süß und so richtig zum Reinbeißen. Und dann hast du auch noch beschrieben, wie du es gemacht hast! Natürlich

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