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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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haben irgendwie meine Eltern davon erfahren, und ich hab drei Monate Hausarrest gekriegt. Du hast überhaupt keine Skrupel!«
    Sein Blick verdunkelte sich. »Verwechsle mich nicht mit dem achtzehnjährigen Jungen von damals.«
    Ein paar Herzschläge lang starrten wir einander wütend an, dann zerriß das Klirren splitternden Glases die Stille, als irgend etwas durch Morellis Wohnzimmerfenster flog.
    Morelli sprang auf und rannte nach vorn. Ich war dicht hinter ihm und wäre beinahe in ihn hineingerannt, als er abrupt stehenblieb.
    Mitten in seinem Wohnzimmer lag eine Flasche, und in ihrer Öffnung steckte ein von Feuer geschwärzter Fetzen Stoff. Ein Molotowcocktail, der nicht explodiert war, weil die Flasche beim Aufprall nicht zerbrochen war.
    Morelli stürzte in den Flur und zur Haustür raus.
    Ich kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Morelli zielte und auf einen davonfahrenden Wagen feuerte. Nur löste sich kein Schuß. Die Pistole machte lediglich klick, klick, klick. Morelli starrte sie ungläubig an.
    »Was ist denn?« fragte ich.
    »Das ist deine Kanone. Ich hab sie aus der Kommode geholt, als ich rausgerannt bin. Sie ist überhaupt nicht geladen.«
    »Geladene Pistolen machen mir Angst.«
    Morelli schüttelte den Kopf. »Was nützt eine Pistole ohne Munition?«
    »Man kann den Leuten damit Angst machen. Oder man kann ihnen eine über den Schädel geben. Oder man kann damit Fenster einschlagen… oder Nüsse knacken.«
    »Hast du das Auto erkannt?«
    »Nein. Hast du den Fahrer gesehen?«
    Morelli schüttelte den Kopf. »Nein.« Er lief ins Haus, holte seine Pistole und seinen Piepser aus der Küche und hängte sie an seinen Gürtel. Er rief die Zentrale an und gab eine Beschreibung des Wagens durch. Dann meldete er irgend jemand anderem das Kennzeichen, um den Wagenhalter feststellen zu lassen. Während er auf die gewünschte Auskunft wartete, nahm er aus einer Küchenschublade einen extra Patronenrahmen und steckte ihn ein.
    Ich stand hinter ihm und gab mir alle Mühe, ruhig zu bleiben, aber innerlich zitterte ich von Kopf bis Fuß und sah dauernd meine ausgebrannte Wohnung vor mir. Wäre ich zu Hause, in meinem Bett gewesen, als die Flasche explodiert war, so wäre ich umgekommen, bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Ich hatte Glück gehabt und war am Leben geblieben, aber sonst hatte ich so ziemlich alles verloren, was ich besessen hatte. Viel war es ja nicht gewesen – aber es hatte mir gehört. Und jetzt wäre beinahe noch einmal das gleiche passiert.
    »Das hat mir gegolten«, sagte ich, froh, daß meine Stimme nicht zitterte und mich verriet.
    »Wahrscheinlich«, meinte Morelli. Er murmelte irgendwas ins Telefon und legte auf. »Der Wagen ist vor zwei Stunden gestohlen gemeldet worden.«
    Mit einem Geschirrtuch hob er vorsichtig die Flasche auf und steckte sie in eine Papiertüte, die er auf die Arbeitsplatte in der Küche legte. »Zum Glück war der Kerl bei der Auswahl seiner Flasche nicht schlau genug, und zum Glück ist sie auf dem Teppich gelandet.«
    Das Telefon läutete, Morelli ging ran.
    »Für dich«, sagte er. »Sally.«
    »Ich brauch Hilfe«, sagte Sally. »Ich hab heut abend einen Auftritt und komm mit diesem Scheiß Make-up nicht zurecht.«
    »Wo ist denn Sugar?«
    »Wir hatten schon wieder Krach, und er ist abgehauen.«
    »Okay.« Ich reagierte rein automatisch, immer noch wie betäubt von diesem zweiten Anschlag auf mein Leben. »Ich komm gleich rüber.«
    »Was ist denn jetzt wieder los?« fragte Morelli.
    »Ich muß Sally beim Schminken helfen.«
    »Ich komm mit.«
    »Nicht nötig.«
    »Doch, glaub ich schon.«
    »Ich brauch keinen Leibwächter.« In Wirklichkeit wollte ich sagen, ich will nicht, daß du auch noch umgebracht wirst.
    »Dann sieh’s doch einfach so, daß wir zusammen ausgehen.«
    Wir klopften zweimal, und Sally hob fast die Tür aus den Angeln, als er sie aufriß. »Ach Mist«, sagte er, »Sie sind’s.«
    »Wen haben Sie denn erwartet?«
    »Ach, ich hab wahrscheinlich gehofft, es wär Sugar. Schauen Sie mich an! Es ist eine einzige Katastrophe. Ich kenn mich mit diesem ganzen beschissenen Quatsch überhaupt nicht aus. Sonst hilft Sugar mir immer beim Anziehen. Ach, verdammt noch mal, ich hab einfach nicht die richtigen Hormone für diesen Scheißkram.«
    »Wohin ist Sugar denn abgehauen?«
    »Ich hab keine Ahnung. Wir hatten Krach. Ich weiß nicht mal, wie’s angefangen hat. Ich glaub, er war sauer, weil ich seinen Kuchen nicht genug gelobt hab.«
    Ich sah

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