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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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so besser. Genau das hat sie getan. Sie heiratete Lennie Stankovic, der Kapitän des Footballteams war und nach seinem Abschluß an der High-School ins Geschäft seines Vaters eintrat. Stankovic und Söhne, sanitäre Anlagen.
    Ich wollte Aladin heiraten und mit ihm auf seinem fliegenden Teppich durch die Lüfte segeln. Man sieht also, wir waren ganz verschieden.
    Zehn Minuten später stand Mary Lou vor der Tür. Sie ist zehn Zentimeter kleiner als ich und wiegt zwei Kilo mehr. Aber kein Gramm ihres Gewichts ist Fett. Mary Lou ist eine kompakte Person. Mary Lou ist gebaut wie ein kleiner Schrank.
    »Ich hab ihn!« rief sie und schwenkte eine braune Tüte, als sie reinstapfte. Dann blieb sie stehen und sah sich um. »Das ist also Morellis Haus.«
    Sie sagte das in dem ehrfürchtigen Ton, der im allgemeinen katholischen Wundern wie weinenden Madonnenfiguren vorbehalten ist.
    »O Mann«, sagte sie. »Ich wollte schon immer mal Morellis Haus von innen sehen. Er ist doch nicht da, oder?« Schon war sie auf dem Weg die Treppe rauf. »Ich möchte sein Schlafzimmer sehen.«
    »Oh, hier ist es!« kreischte sie, als sie die Tür öffnete. »Wahnsinn! Habt ihr’s hier auf dem Bett getan?«
    »Ja.« Und auf meinem Bett. Und auf dem Sofa, dem Boden im Flur, dem Küchentisch, in der Dusche …
    »Hey!« rief Mary Lou. »Der hat ja einen ganzen Karton voll Kondome. Der muß ja ganz schön rangehen!«
    Ich nahm ihr die kleine braune Tüte aus der Hand und machte sie auf. »Das ist also der berühmte Test?«
    »Es ist ganz einfach. Du brauchst nur auf diesen Plastikstreifen zu pinkeln und zu warten, bis er die Farbe wechselt. Ein Glück, daß Sommer ist und du ein T-Shirt anhast, meistens macht man sich nämlich den Ärmel naß bei der Prozedur.«
    »Ach, Mist«, sagte ich. »Ich muß jetzt gar nicht.«
    »Du brauchst ein Bier«, stellte Mary Lou fest. »Bier wirkt immer.«
    Wir gingen in die Küche und tranken jeder zwei Bier.
    »Weißt du, was in dieser Küche fehlt?« meinte Mary Lou. »Eine Keksdose.«
    »Ach, ja, du weißt ja, wie Männer sind.«
    »Die haben von nichts eine Ahnung«, sagte Mary Lou.
    Ich öffnete die kleine Schachtel und nahm den Beutel aus Alufolie raus. »Ich krieg das nicht auf. Ich bin viel zu nervös.«
    Mary Lou nahm mir den Beutel ab. Mary Lou hatte Nägel wie Rasierklingen. »Wir müssen dabei auf die Zeit achten. Und du darfst den Plastikstreifen nicht schief halten. Du mußt den Urin in der kleinen Kerbe da sammeln.«
    »Igitt.«
    Wir gingen nach oben, und Mary Lou wartete draußen vor der Tür, während ich den Test machte. Frauenfreundschaften gehen nicht so weit, daß man sich gegenseitig beim Urinieren zuschaut.
    »Was passiert?« rief Mary Lou durch die Tür. »Sieht es sehr nach positiv oder nach negativ aus?«
    Meine Hand zitterte so stark, daß mir das ganze Ding beinahe ins Klo gefallen wäre. »Bis jetzt seh ich gar nichts.«
    »Ich schau auf die Uhr«, sagte Mary Lou. »Es dauert maximal drei Minuten.«
    »Drei Minuten!« schrie Mary Lou wieder und machte die Tür auf. »Und?«
    Kleine schwarze Punkte tanzte vor meinen Augen. »Ich glaub, ich werd ohnmächtig.« Ich hockte mich hastig auf den Boden und steckte den Kopf zwischen die Knie.
    Mary Lou nahm mir den Teststreifen aus der Hand. »Negativ. Ja.«
    »Das ist ja noch mal gutgegangen. Ich hatte wirklich Angst. Wir haben jedesmal ein Kondom benutzt, aber Bella hat gesagt –«
    »Joes Großmutter Bella?« rief Mary Lou entsetzt. »O Scheiße! Sie hat dich doch nicht am Ende verwünscht? Weißt du noch, wie sie Raymond Cohen verwünscht hat und ihm alle Haare ausgefallen sind?«
    »Viel schlimmer, sie hat gesagt, ich wär schwanger.«
    »Dann stimmt’s auch«, erklärte Mary Lou. »Das Testergebnis ist falsch.«
    »Was soll das heißen? Das Testergebnis ist nicht falsch. Die Firma Johnson und Johnson macht keine Fehler.«
    »Aber Bella hat die Gabe.«
    Ich stand vom Boden auf und spritzte mir Wasser ins Gesicht. »Bella hat nicht alle Tassen im Schrank.« Im Geiste bekreuzigte ich mich, als ich das sagte.
    »Wie lange bist du schon überfällig?«
    »Ich bin noch gar nicht überfällig.«
    »Moment mal. Du kannst den Test gar nicht machen, wenn du nicht zu spät dran bist. Ich dachte, das wüßtest du.«
    »Was ?!«
    »Das dauert eine gewisse Zeit, bis das Hormon sich entwickelt. Wann kommt deine Periode?«
    »Ich weiß nicht genau. In ungefähr einer Woche, glaub ich. Willst du mir etwa sagen daß dieser Test jetzt nicht gültig

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