Alles auf eine Karte
wirklich null Ahnung von Hygieneprodukten für die Frau.«
»Sorry, mein Fehler.«
»Wie zum Teufel kommt es überhaupt, dass du in Paris die People in die Finger bekommen hast?«
»Das Internet, meine Liebe. Willkommen im Zeitalter der Moderne. Aber jetzt mal Spaß beiseite, Bryson. Ich bin stolz auf dich. Du machst es ja wirklich.«
»Ich mache was?«
»Na, es . Du weißt schon. Du machst dich. Dein Ding. Du machst deine Träume wahr, dieser ganze Bockmist.«
Ich grinste. Da hatte er nicht ganz Unrecht. »Und, hast du schon gehört?«, fragte ich.
»Was?«
»Dass man mich aus dem JAG -Team geworfen hat.«
»Was? Im Ernst?«
»Mhm.«
»Wann?«
»Direkt nachdem du JAG verlassen hast. Gleich am nächsten Tag kam der Anruf.«
»Echt? Hat man dir gesagt, wieso? Du hast doch immer super Arbeit für uns geleistet.«
»Gabrielle Simone war da offenbar anderer Ansicht.«
»Anderer Ansicht? Warum denn?«
»Sie war eben nicht sonderlich angetan.«
»Von dir oder von K.A. Marketing?«
»Von mir. Aber was man so hört, ist sie von meiner Nachfolgerin sehr begeistert.«
»Und sie hat dich wirklich gleich an ihrem ersten Tag rausgeworfen?«
»Ganz recht. Sie muss mich wirklich hassen.«
»Hmm … Glaubst du, es hat etwas mit deinem kleinen Ausrutscher damals während der Super Show zu tun?«
Ich setzte mich aufrecht hin. »Was meinst du?«
Er lachte. »Na, du weißt schon, als du Würfelhusten hattest.«
»Du hast davon gewusst? Warum hast du mich nie darauf angesprochen?«
»Warum sollte ich? Was ist schon dabei? Wir waren doch alle ziemlich blau auf dieser Party. Es war schließlich der Abschlussabend der Super Show!«
Ich musste lächeln. »Weißt du was, du fehlst mir, Davey. Lindsay ist echt ein Glückspilz.«
»Du fehlst mir auch, und was Lindsay angeht, muss ich dir Recht geben. Also, jetzt, wo du ein berühmter Star bist, versprich mir, dass du uns nicht vergisst – die ganzen kleinen Leute, die versucht haben, dich zu bremsen.«
»Versprochen.«
»Gut. Au revoir, Mademoiselle Bryson.«
»Ciao, Davey.«
*
Nach zwei Wochen erhielt ich einen weiteren Anruf von Tracey Leiderman.
»Hallo, Tracy, wie läuft’s bei People ?« Ich schnappte mir meinen Antistressball vom Schreibtisch und versuchte, ihn auf meinem Handrücken zu balancieren.
»Wunderbar, danke. Und bei Ihnen, Waverly?«
»Ebenfalls. Ich habe mich noch nicht ganz an den Rummel gewöhnt, aber sonst ist alles okay. Was gibt’s?«
»Ich wollte Sie nur über den Stand der Dinge in Sachen Single-Auktion informieren. Sie wird übrigens aus logistischen Gründen, mit denen ich Sie nicht weiter langweilen möchte, schon eine Woche eher stattfinden, das heißt, am dreizehnten Oktober, und zwar im Plaza Hotel in Manhattan. Sie können sich den Termin schon mal im Kalender eintragen.«
Oh, nein. »Am Freitag, den dreizehnten Oktober?«
»Ja, ist das ein Problem? Sagen Sie bloß, Sie sind abergläubisch!«
»Äh, nein, nein, schon okay. Ich schreibe es mir gleich auf.«
»Schön. Wir freuen uns nämlich wirklich sehr über Ihre Teilnahme. Wir werden im Plaza ein schönes Zimmer für Sie buchen, und Sie können dann gern noch ein, zwei Nächte dranhängen und erst am Sonntag oder Montag zurückfliegen. Ganz wie Sie wollen.«
Ich quetschte meinen Ball zusammen. »Alles klar, danke, Tracy.«
»Gern geschehen. Ich melde mich dann kurz vorher noch einmal bei Ihnen. Alles Gute bis dahin, Waverly.«
»Wiedersehen, Tracy.«
Ich legte den Hörer auf und den Ball vor mir auf dem Tisch ab.
Der dreizehnte Oktober. Freitag der dreizehnte. Autsch.
*
»Du verbringst deinen dreißigsten Geburtstag auf einer Single-Auktion? Hast du den Verstand verloren?« Andie nahm sich ein Stück Cheddar und klemmte es zwischen zwei Cracker.
Es war einer jener heißen Sonntagnachmittage, die in San Francisco so selten sind, und ich saß mit McKenna und Andie im Garten hinter Andies Wohnhaus, wo wir Eistee mit viel Zucker tranken und uns die Sonne auf den Bauch scheinen ließen.
»Ich weiß, ich weiß, es ist total dämlich, aber ich hatte doch schon zugesagt. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie die Veranstaltung vorverlegen würden«, brummelte ich.
Andie schob sich die Sonnenbrille in die Haare und genehmigte sich ein weiteres Stück Käse. »Kannst du eurer Assistentin nicht sagen, sie soll anrufen und absagen? Oder einfach nicht hinfahren? So macht man das doch, wenn man ein Star ist, nicht?«
»Komm schon, Andie, du weißt genau, dass das nicht
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