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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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hast du gemacht?«, keuchte ich. Ich konnte vor Lachen kaum sprechen.
    Andie zuckte die Achseln. »Ich hab das verdammte Ding herausgefischt, in Klopapier gewickelt und aus dem Fenster geworfen.«
    » NEIN !«, kreischte ich und schlug mir die Hand vor den Mund, als ich bemerkte, dass mich sämtliche anwesenden Gäste anstarrten.
    »Doch.« Andie nickte erneut und steckte sich ein Stück Pizza in den Mund.
    »Und was hast du dann gemacht?«, fragte ich und tätschelte McKenna, die noch immer mit zuckenden Schultern auf der Tischplatte lag, den Kopf.
    »Na, was wohl? Ich bin wieder zurück ins Wohnzimmer gegangen, als wäre nichts passiert.«
    »Hast du nicht gesagt, die Wohnung war im dritten Stock?«, fragte ich.
    »Mhm.«
    »Und, hast du gesehen, wo deine Stinkbombe gelandet ist?«
    Sie schüttelte den Kopf und aß ungerührt weiter. »Nein, und ich wollte es auch gar nicht wissen.«
    McKenna richtete sich nach Luft ringend auf. Sie war knallrot im Gesicht, hatte Lachtränen in den Augen und kicherte immer noch.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je einen derart heftigen Lachanfall hatte«, sagte sie, als sie sich endlich so weit beruhigt hatte, dass sie wieder sprechen konnte.
    Andie schob sich ihren Kaugummi wieder in den Mund und zuckte die Achseln. »Genau deshalb hat man doch Freundinnen – damit man ihnen solche Geschichten anvertrauen kann. Stimmt’s?«
    Als ich nach dem Essen nach Hause kam, notierte ich folgenden Entwurf für eine neue Grußkarte:
    Vorderseite: Es heißt doch immer, Lachen sei die beste Medizin …
    Innenseite: Süße, nicht nur das. Mit deinen besten Freundinnen und ein paar Gläsern Bier kombiniert, ist es ein regelrechter Jungbrunnen!
    *
    Am darauffolgenden Dienstag saß ich in meinem Büro und überflog, welche Promo-Termine demnächst für meine Süßen Grüßen anstanden. Als um kurz nach elf das Telefon klingelte, erblickte ich die Nummer von Tracy Leiderman von der Zeitschrift People auf dem Display meines Telefons. Sie war im Vorfeld des Fototermins meine Hauptansprechpartnerin gewesen.
    Das Shooting hatte sich übrigens als höchst amüsante Veranstaltung entpuppt. Am Sonntagmorgen wurde ich von einer blonden Bohnenstange namens Liz abgeholt, die mit mir zu einem schicken hellen Loft in South of Market fuhr. Dort machte sie mir die Haare, und danach wurde ich von Cricket, einer untersetzten rothaarigen Visagistin, geschminkt. Währenddessen stellte sich mir eine zierliche Brünette, die auf den Namen Rita hörte, als Stylistin vor.
    Alles in allem waren in diesem Studio sämtliche Frauentypen, Haarfarben und Staturen vertreten. Rita suchte eine weiße Leinenhose und ein weißes Baumwolltop für mich heraus, und nachdem ich beides angezogen hatte, legten Liz und Cricket noch einmal letzte Hand an.
    Sobald ich fertig war, stiegen wir in eine Limousine, die uns zum Strand in der Half Moon Bay brachte. Dort wurden wir von einem Fotografen namens Jan und seiner vierköpfigen Crew erwartet, die bereits einen Teil des Strandes mit Kunststoffband abgesperrt hatten. Dann fummelten die Mädels erneut an mir herum, und in den darauffolgenden vier Stunden schoss Jan etwa achtzigtausend Fotos von mir, während ich so fröhlich durch den Sand tollte, als wäre ich einem Werbespot für Damenbinden entsprungen.
    Bei der Erinnerung daran musste ich unwillkürlich schmunzeln. Ich nahm den Telefonhörer ab. »Hallo, Tracy. Alles klar?«
    »Ja, alles bestens, danke. Ich wollte mich nur noch einmal bei Ihnen melden. Wie ich höre, ist das Fotoshooting gut gelaufen.«
    »Ja, soweit ich das beurteilen kann«, sagte ich. »Obwohl ich mir schon ein bisschen dämlich vorkam, als ich so durch den Sand stolziert bin.«
    Sie lachte. »Keine Sorge, Jan und sein Team sind wirklich die Besten der Branche. Ich garantiere Ihnen, Sie werden staunen, wie toll Sie aussehen, wenn das Heft erscheint.«
    »Das hoffe ich. Ich muss zugeben, das war alles ein bisschen viel für mich.«
    »Genießen Sie es, Waverly. Der Spaß fängt doch gerade erst an. Ich habe da noch ein Angebot für Sie.«
    Noch ein Angebot? Was konnte denn noch besser sein, als in eine People -Sonderausgabe aufgenommen zu werden, und sei es nur als B-Promi?
    »Und zwar?«, erkundigte ich mich.
    »Nun, wie Sie wissen, sind wir hier bei People alle große Fans der Süßen Grüße, denn viele von uns sind genau wie Sie Single und können sich total damit identifizieren. Und wir wissen, dass ein großer Teil unserer Leserschaft ebenfalls noch auf

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