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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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einem Saal voller Leute versteigern lasse.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte Andie. »Ich habe fest vor, zu viel zu essen, zu viel zu trinken und zu viel zu shoppen.«
    »Ich auch«, pflichtete McKenna ihr bei. »Ich steh total auf diese Schickimicki-Veranstaltungen. Erzähl mal, Wave, wie fühlt es sich an, ein Star zu sein?«
    Ich beugte mich nach vorn. »Also, der Ausdruck Star ist definitiv übertrieben, aber ich muss sagen, diese fünfzehn Minuten Ruhm waren schon ziemlich irre. Und wisst ihr, was mir neulich bewusstgeworden ist?«
    »Was?«, fragten sie beide.
    »Dass das EINE Foto, das die ganze Welt von mir gesehen hat, von einem Profifotografen samt Beleuchtungs-Crew geschossen wurde – und zwar, nachdem mich eine Profivisagistin und eine Profistylistin zwei Stunden lang aufgehübscht haben.«
    »Na, und?«, fragte McKenna. »Du siehst doch umwerfend aus auf dem Bild.«
    »Ja, aber egal wie sehr ich mich bemühe, bei der Versteigerung im Oktober werde ich nie und nimmer so aussehen wie auf diesem Bild.«
    »Oh, stimmt. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Das ist natürlich Pech«, stimmte Andie mir zu.
    Ich lachte. »Du sagst es – das ist wirklich Pech.«
    »Spaß beiseite, du solltest stolz auf dich sein, Wave«, ging McKenna dazwischen. »Deine Karten sind der Hit. Es gibt zwar viele Leute, die tolle Ideen haben, aber dann auch etwas daraus zu machen, da gehört schon einiges dazu.«
    Ich lächelte ins Telefon. »Danke, Mackie. Es ist verrückt, aber im Grunde genommen verdanke ich das alles bloß Aaron. Wer hätte das gedacht?«
    »Diese Trennung war das Beste, was dir je passiert ist«, stellte McKenna fest.
    »Wenn wir nur alle so viel Glück hätten«, stimmte Andie ihr zu.
    »Mal ganz im Ernst, Waverly«, sagte McKenna. »Du hast endlich aufgehört, dein Leben an irgendeinem lächerlichen Masterplan auszurichten. Ich meine, das war doch echt kein Spaß!«
    »Kein Spaß für dich!«, polterte Andie, in Anlehnung an den »Suppen-Nazi« aus der Serie Seinfeld.
    *
    Am Donnerstag kippte ich mit Andie und McKenna im Kilkenny ein Feierabendbierchen.
    »Ich glaub’s nicht!«, rief ich. »Das hat er wirklich gesagt, Andie?«
    Sie schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und nickte. »Er hat. Der Kellner brachte die Rechnung, und da sah er mich an und sagte: Machen wir halbe-halbe?«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, stieß McKenna hervor.
    »Ist es aber.« Wieder nickte Andie.
    »Und das war euer erstes Date?«, fragte ich und trank einen Schluck Bier.
    »Mhm.«
    »Und er hatte dich gebeten, mit ihm auszugehen?«
    »Mhm.«
    Ich legte den Kopf schief. »Und dann wollte er, dass du mitzahlst?«
    »Mhm.« Neuerliches Nicken.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich.
    Andie produzierte eine Kaugummiblase. »Willkommen im Club.«
    »Meinst du, er ist ein verkappter Schwuler?«, fragte McKenna. Jede Frau in San Francisco, die wir kennen, hat diese Frage schon mindestens einmal gestellt. »Vielleicht geht er nur hin und wieder zum Schein mit Frauen aus, damit niemand Verdacht schöpft.«
    Andie legte einen Finger an die Lippen. »Hm, jetzt, wo du es erwähnst … Ich kann es nicht ausschließen. Er war ungewöhnlich gut angezogen, es könnte also durchaus sein. Oder aber er weiß einfach nicht, was sich gehört.«
    »Das weiß er so oder so nicht«, sagte ich. »Wo habt ihr euch kennengelernt?«
    »Im Fitnessstudio.« Sie nickte bedächtig. »Ich hätte es wissen müssen – die Kerle, die ich im Fitnessstudio aufreiße, entpuppen sich immer als Schwule.«
    »Aber du gehst doch nie ins Fitnessstudio«, wandte ich ein.
    Sie ließ eine Kaugummiblase platzen und grinste. »Und jetzt weißt du auch, warum.«
    »Das würde eine gute Grußkarte abgeben«, sagte ich.
    »Für dich gibt zurzeit alles eine gute Grußkarte ab«, stellte McKenna fest.
    Ich lächelte. »Stimmt. Wenn ich jetzt zu einer Verabredung gehe, dann nur noch zu Forschungszwecken und nicht, um die große Liebe zu finden.«
    »Mein Bekannter Max hat mir neulich eine unglaubliche Geschichte zum Thema erstes Date erzählt«, berichtete Andie.
    »Max? Ist das der nette Kerl mit der Luxuswohnung, die du immer Château Maximilian nennst?«
    »Genau.« Sie nickte. »Stellt euch vor, er hat neulich ein Mädel zum Essen ausgeführt – das erste Mal, wohlgemerkt – und sie hat ihn doch tatsächlich gefragt, wie viel Geld er auf dem Konto hat!«
    McKenna schnaubte. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Ist es aber«, sagte Andie.
    Ich schüttelte den

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