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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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Dollar.
    Ich liebe diese Dinger.
    Auf dem Fernseher stand ein Korb mit Nüssen, Obst und Schokoriegeln, geschmückt mit – erraten – einer rosa Schleife. Ich öffnete den beiliegenden Umschlag. Er enthielt eine Karte von Penelope French, die bei JAG für die Messekoordination zuständig war. Ein echter Goldschatz.
    Hi Waverly!
    Ein paar Energy-Snacks für dich, die dir hoffentlich durch diese anstrengende Woche helfen werden.
    Viel Erfolg wünschen dir
    Penelope French und JAG
    Wow. Neben den tausend Kleinigkeiten für den Messestand hatte Penelope die An- und Abreise sowie die Unterbringung für die gut fünfzig Mitarbeiter und Geschäftspartner von JAG organisieren müssen und tatsächlich noch die Zeit gefunden, jedem von uns einen Korb mit Snacks samt persönlichem Kartengruß zukommen zu lassen.
    Ich streifte die Schuhe ab, riss eine Tüte Cashews auf und versuchte mir einzureden, dass mir eine vergnügliche Woche bevorstand.

 

    Du hast Angst davor, deine verletzliche Seite zu zeigen?
    Immer noch besser als deine Zellulite-Seite, Süße!
    KAPITEL 4
    Als mich am nächsten Morgen um Viertel vor sieben der telefonische Weckruf aus dem Schlaf riss, fühlte ich mich wie ein Zombie. Kein Wunder, denn für meinen auf Westküstenzeit gepolten Körper war es erst Viertel vor vier. Zum Glück hatte ich die Zeitschaltuhr der topmodernen Kaffeemaschine am Vorabend so eingestellt, dass mir nun der Duft nach Kaffee in die Nase stieg, sonst wäre ich garantiert nicht aus dem Bett gekommen.
    Verschlafen tappte ich durchs Zimmer und schaltete Licht und Fernseher ein. Eine heiße Dusche und zwei Tassen sehr starken Kaffees später war ich bereit für den Tag. Während ich mich anzog, lauschte ich einer Unterhaltung zwischen Matt Lauer und Meredith Vieira, die in der Today Show gerade besprachen, über welche Webseiten sie am liebsten ihre Reisen buchten. Danach folgte ein Beitrag über einen Achtzigjährigen aus Dallas, der mit hundert Katzen unter einem Dach lebte. Ich erkannte die Stimme des Berichterstatters sofort – sie gehörte meinem langjährigen Freund Scott Ryan, der eigentlich Sportreporter ist.
    »Scotty, Scotty. Ein Beitrag über einen Mann, der sich hundert Katzen hält? Und dafür hast du eine sündteure Journalistenschule besucht?«, murmelte ich.
    Kurz nach acht betrat ich den riesigen Komplex des Kongresszentrums und begab mich zum Stand von Jammin’ Athletic Gear. Ich konnte weder Kent noch Davey sehen, dafür war schon beinahe die gesamte Vertriebsabteilung von JAG da. Offiziell wurde die Messe erst um neun eröffnet, aber wir erwarteten einen großen Andrang und wollten gut vorbereitet sein. Der erste Messetag ist erfahrungsgemäß immer der schlimmste.
    Tausende Sportartikelhersteller buhlten bei der Super Show in Atlanta um die Aufmerksamkeit der Fachbesucher und versuchten, sich dabei gegenseitig mit aufsehenerregenden Messeständen und diversen Attraktionen zu übertrumpfen. Bei diesen »Attraktionen« kann es sich zum Beispiel um Mädchen in knappen Bikinis handeln, die Protein-Shakes verteilen, oder um zierliche Kunstturnerinnen, die auf Schwebebalken balancieren und dabei die neueste Kollektion an Gymnastikanzügen vorführen. JAG bildete diesbezüglich keine Ausnahme. Der Stand war riesig und hatte neben mehreren Besprechungsräumen einen großen Showroom im Vorderbereich zu bieten, der einem Sportgeschäft nachempfunden war. Es gab sogar ein kleines Basketballfeld inklusive Ball und einem echten Schiedsrichter.
    Ich begrüßte alle Anwesenden und ging dann schnurstracks zur Kaffeebar im hinteren Teil des Messestandes, wobei mir auffiel, dass die Damen vom Catering genau das gleiche Outfit trugen wie ich – weiße Blusen, schwarze Hosen.
    Das fing ja gut an.
    »Äh, einen Bagel mit Schokosplittern und einen Mokka, bitte«, sagte ich zu der jungen Frau hinter dem Tresen und betrachtete verdrossen ihre Kleidung.
    Sie reichte mir meinen Bagel und brüllte: »Der Mokka kommt gleich!«
    Huch! Immer mit der Ruhe, Mädel. Wer ist denn um acht Uhr morgens schon so aufgeweckt?
    »Guten Morgen, Waverly«, sagte eine kühle Stimme hinter mir.
    Ich fuhr herum. Es war Gabrielle Simone, seit kurzem Vertriebsleiterin bei JAG . Sie trug einen teuren marineblauen Zweiteiler und eine Perlenkette, und ihr kurzes schwarzes Haar war perfekt gestylt.
    »Tag, Gabrielle. Wie geht es Ihnen?«, sagte ich.
    Sie ließ ihre langen, schlanken Finger über ihre Perlenkette gleiten. Es entging ihr offenbar nicht, dass ich

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