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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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dazu noch sagen?«
    Wir öffneten die Schachteln, die auf der Couch standen, und machten uns an die Arbeit. Als Erstes entfernte ich mit der Schere die Preisschilder von den neuen Kugeln. Ich hielt ein großes, silbernes Exemplar hoch. »Mädels, ich muss sagen, ich bin verdammt stolz auf mich. Das wird dieses Jahr bestimmt der schönste Baum, den ich je hatte.«
    McKenna, die auf einem Stuhl stand, um eine Lichterkette über meine Einbaubücherregale zu drapieren, sah auf mich hinunter. »Hey, du hast uns noch gar nicht erzählt, wie deine Verabredung gestern war. Welcher Darren ist gekommen?«
    »Ach, ja, erzähl!« Andie schnappte sich ein Schoko-Minz-Glöckchen.
    Ich verzog das Gesicht. »Pfff, es war grauenhaft. Reine Zeitverschwendung. Es war der falsche Darren, und er ist ein Idiot. Schade um den Freitagabend.«
    »Hm, dann brauchen wir wohl nicht damit zu rechnen, dass du ihn uns in nächster Zeit vorstellen wirst?«, fragte McKenna.
    Ich angelte eine weinrote Kugel aus einer Schachtel und befestigte sie an einem Zweig. »Eher steht Aaron morgen mit einer Rose im Mund bei mir auf der Matte – mit meinem Dad, der uns seinen Segen geben will.«
    »Apropos. Hat Aaron dich endlich angerufen?«, fragte Andie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, und nach unserer peinlichen Begegnung neulich wird er es bestimmt auch nicht mehr tun.«
    »Und was jetzt?«, fragte McKenna. »War’s das? Ihr werdet nie wieder miteinander reden?«
    Ich stemmte die Hände in die Hüften und runzelte die Stirn. »Sieht ganz danach aus, ja. Ich weiß es nicht.«
    »Und was ist mit diesem schnuckeligen Basketballtrainer?« Andie trank einen Schluck Wein. »Hast du vor, dich noch einmal mit ihm zu treffen?«
    Ich hob die Augenbrauen. »Jake? Schön wär’s, aber ich wüsste nicht, wie ich das einfädeln sollte.«
    »Wart’s ab. Man weiß nie, was noch kommt«, bemerkte McKenna.
    Ich seufzte. »Er ist einfach so unheimlich süß. Als er mich neulich vor dem Basketballspiel angelächelt hat – oder zumindest, als ich mir eingebildet habe, er hätte mich angelächelt –, da wurde mir ganz schmelzig ums Herz.«
    » Schmelzig ?«, wunderte sich McKenna. »Gibt es dieses Wort überhaupt?«
    Ich zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    »Dann wirst du also mit keinem von beiden je wieder reden? Weder mit Aaron noch mit Jake?«, fragte Andie.
    »Weiß ich nicht«, sagte ich.
    »Mit wem gedenkst du denn dann in nächster Zeit zu reden?«, fragte Andie.
    »Weiß ich nicht«, erwiderte ich erneut.
    » Was weißt du eigentlich, Waverly Bryson?«, fragte McKenna.
    Ich wickelte ein Pfefferminzglöckchen aus und warf es mir in den Mund. »Ich weiß, dass ich nichts weiß.«

 

    Du freust dich schon darauf, mit Vollgas ins neue Jahr zu starten?
    Ich auch, Süße, aber irgendwie bremsen mich die überflüssigen Pfunde aus dem alten Jahr …
    KAPITEL 10
    Als ich am Freitag vor Weihnachten die Küche von K.A. Marketing betrat, stieß ich dort auf Kent, der mich sogleich aufgeregt am Arm packte, wobei er mir beinahe mein Snickers aus der Hand gefegt hätte.
    »Mir ist da etwas zu Ohren gekommen. Tratsch und Klatsch vom Feinsten, Waverly. Vom Allerfeinsten.« Er spähte hinaus in den Korridor, um sich zu versichern, dass uns niemand zuhörte.
    »Schieß los. Ich liebe Büroklatsch. Worum geht es denn?« Ich schenkte mir Kaffee ein und setzte mich an den runden Tisch. »Na, los, erzähl schon! Spann mich nicht so auf die Folter!«
    Er schloss die Tür und setzte sich zu mir. »Es gibt da ein Gerücht, dass Paige Beckerman wichtige Neuigkeiten hat, die sie nach Weihnachten verkünden wird.« Paige Beckerman ist die oberste Chefin von K.A. Marketing. Sie sitzt in der Filiale in New York.
    »Was denn für wichtige Neuigkeiten?«
    »Wenn alles nach Plan läuft, wird sie kundtun, dass wir einen großen neuen Auftrag an Land gezogen haben.«
    »Einen großen neuen Auftrag?«
    Kent nickte. »Einen sehr großen neuen Auftrag, und es gibt nicht einmal eine Ausschreibung.«
    »Keine Ausschreibung? Warum nicht?«
    Es kommt in der PR - und Marketingwelt nur höchst selten vor, dass man ohne Ausschreibung an einen großen Auftrag kommt. Normalerweise lassen die Kunden die infrage kommenden Agenturen quasi durch brennende Reifen springen, ehe sie ihre Entscheidung treffen, und der Auswahlprozess kann sich viele Monate lang hinziehen.
    Kent senkte die Stimme. »Angeblich hat der Marketingchef von Adina Energy höchstpersönlich bei Paige Beckerman angerufen, weil K.A.

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