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Alles bleibt anders (German Edition)

Alles bleibt anders (German Edition)

Titel: Alles bleibt anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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Zustand. Dann hat er uns alarmiert. Ich denke, wir sollten so schnell wie möglich einen Arzt hinzuziehen, am besten einen Psychiater.«
Der Kommissar wandte sich um zu dem Wachtmeister, der Frank fest gehalten hatte, um ihn los zu schicken, da fiel Frank seine morgendliche Sitzung ein.
»Hier um die Ecke ist gleich einer: Dr. Hohmann.«
Rasch beschrieb er den Weg und nachdem der Kommissar dem fragend dreinblickenden Uniformierten bestätigend zugenickt hatte, verschwand dieser eilig aus der Wohnung.
Von draußen drang kaum noch Tageslicht herein, doch für einen kurzen Moment tauchte ein Blitz das Schlafzimmer in eine gespenstische Helligkeit. Luise zuckte zusammen, Frank griff nach ihrer Hand.
»Ist eigentlich eine vergleichsweise sichere Gegend hier«, meinte der Kommissar. »Ein Einbruch im Monat, wenn's hoch kommt.«
Er drehte die Deckenbeleuchtung an, entdeckte etwas auf dem Boden und bückte sich danach. Zuerst fischte er eine goldene Halskette aus dem Durcheinander am Boden, dann einen Ohrring, der mit einem kleinen, weißen Edelstein besetzt war.
»Auf Schmuck war der Einbrecher jedenfalls nicht aus! Seltsam. Haben Sie eine Ahnung, was er gesucht haben könnte, Herr Miller?«
Frank schüttelte den Kopf und redete weiter sanft auf seine Mutter ein.
»Auch scheint ihn Geld nicht interessiert zu haben.«
Frank erkannte das Adressbuch seiner Mutter wieder, als der Kommissar es gerade aus einem Kissenbezug herauszog. Ein grüner und ein roter Geldschein lugten aus dem Adressbuch hervor.
Erneut erhellte für einen Augenblick ein greller Blitz die Wohnung.
Der Kommissar und der neben Franks Mutter sitzende Wachtmeister verließen das Schlafzimmer, untersuchten die anderen Räumlichkeiten. Doch auch mit ihrem Sohn allein gelassen, fand Luise nicht in die Realität zurück. Frank konnte nichts tun, als abwarten.
Ein paar Minuten später hörte er ein Klopfen an der Wohnungstür und das Knacken der Türklinke. Gleichzeitig ein gewaltiges Donnern, das diesmal nicht nur seine Mutter, sondern auch ihn selbst erschrecken ließ.
»Das ist Dr. Hohmann«, hörte er von draußen eine Stimme. »Ich habe ihn gerade noch angetroffen, als er seine Praxis verließ.«
»Guten Abend. Hier entlang«, erkannte Frank dann die Stimme des Kommissars und kurz darauf erschien der jugendlich wirkende Psychiater im Türrahmen und nickte Frank zur Begrüßung zu.
Frank grüßte zurück.
Hohmann stellte seinen Arztkoffer aufs Bett, legte seine Jacke ab und setzte sich auf die andere Seite von Luise aufs Bett.
Die ersten dicken, schweren Regentropfen prasselten gegen das Fenster.
»Am besten, Sie lassen uns allein«, wandte er sich an Frank.
Frank folgte der Bitte, verließ das Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
»Kommen Sie, setzen Sie sich zu mir«, winkte ihm der am Küchentisch sitzende Kommissar zu.
Frank empfand es als äußerst merkwürdig, dass ein Fremder ihn bat, in der Küche seiner Mutter Platz zu nehmen.
»Ich hatte noch keine Gelegenheit, mich vorzustellen«, wandte sich der Gendarm an Frank, der sich ihm Gegenüber auf den Stuhl setzte. »Ich bin Kommissar Gröber.«
Hinter dicken Brillengläsern kniff Gröber die Augen zusammen.
»Der Nachbar, der Ihre Mutter gefunden hat, erzählte mir, dass Sie noch nicht lange zurück sind.«
Täuschte sich Frank oder hörte sich das 'zurück' des Kommissars vorwurfsvoll an?
»Ja, das ist richtig!«
»Merkwürdig auch die Begleitumstände, die er mir erzählt hat. Da kursieren ja hochinteressante Gerüchte hier im Haus. Sie sind von den Toten auferstanden?«
Wieder dieser provozierende Unterton.
»Wenn Sie es so bezeichnen wollen!«
»Bisher habe ich nur von einem gehört, dem dies geglückt ist!«
Gröbers Blick wanderte zum Kruzifix, das Franks Mutter über den Türrahmen gehängt hatte.
»Worauf wollen Sie hinaus?«
»Ein seltsamer Zufall, oder? Ein Mann, der eigentlich seit drei Jahren begraben unter der Erde liegen sollte, taucht plötzlich wieder auf, er quartiert sich bei 'seiner Mutter' ein, deren Wohnung nur wenige Tage später von einem oder mehreren Unbekannten aufgebrochen und durchwühlt wird.«
»Ich kann Ihr Misstrauen nachvollziehen, Herr Kommissar. Trotzdem – ich wäre selbst sehr froh, wenn ich mehr Licht in diese Sache bringen könnte.«
»So oder so. Ich müsste Sie eigentlich verhaften.« Gröbers Blick fixierte Frank. »Denn, ich gehe mal davon aus, dass Sie sich nicht ausweisen können.«
»Das ist richtig. Doch meine Mutter wird Ihnen bestätigen, wer ich

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