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Alles bleibt anders (German Edition)

Alles bleibt anders (German Edition)

Titel: Alles bleibt anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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'Salzkammergut' heraus ins Freie trat. Er folgte ihm.
Er trat um die Ecke der Gaststätte und entdeckte sie alle vier – nur ein paar Meter von ihm entfernt – unter einer Straßenlaterne stehen.
Einer der Männer hielt Karen grob am Oberarm umklammert.
Frank schreckte zurück und versteckte sich hinter der Hauskante. Diesmal vorsichtiger spähte er erneut um die Ecke.
Zwei der Männer standen mit dem Rücken zu ihm, den einen sah er im Profil; Karen selbst hatte ihm das Gesicht zugewandt. Ob sie ihn hier außerhalb des Lichtscheins der Laterne entdeckt und erkannt hatte, konnte er nicht feststellen. Sie wirkte überrascht und verwirrt.
»Was wollen Sie von mir?«, hörte Frank ihre Stimme und dann die Männer der Gestapo.
»Machen Sie uns keine Schwierigkeiten, Fräulein Degner! Wir haben da nur ein paar Fragen an Sie!«
»Lediglich eine Routine-Angelegenheit!«
»Kommen Sie einfach mit uns mit und erregen Sie kein Aufsehen!«
»Glauben Sie uns, es ist besser, Sie kooperieren!«
»Sie wollen doch nicht, dass wir Gewalt anwenden müssen, oder?«
Der Griff um Karens Oberarm war fester geworden. Frank sah Karens Gesicht, das sich nun zunehmend vor Schmerz verzerrte. Auch hatte ein anderer sie nun am Handgelenk des anderen Arms gepackt.
»Sie tun mir weh!«, rief Karen.
»Begleiten Sie uns einfach und wir werden Ihnen keine weiteren Schmerzen zufügen, Fräulein Degner!«
Jetzt sah sie genau in Franks Richtung. Sie hatte ihn entdeckt und versuchte, ihm eine Botschaft zukommen zu lassen.
»Also gut«, sagte sie. »Ich komme mit Ihnen!«
Ihr Blick sagte Frank etwas anderes: geh zum Westhafen, las er aus ihren Augen, führt das Experiment durch, nehmt keine Rücksicht auf mich.
Einen kurzen Moment lang wollte Frank einfach einen Schritt nach vorne gehen und die drei Männer zur Rede stellen. Er konnte ihnen Karen doch nicht einfach so überlassen! Wieso nicht einfach aus dem Schatten ins Licht treten und um Karen kämpfen?
Doch sein Verstand siegte, Frank beugte sich der Macht der Stärkeren und zog sich zurück.
Es ist in ihrem Sinne, sagte er sich und hoffte, dass er sich später keine Vorwürfe machen würde.
Dann verschwand er in der Dunkelheit.

16
     
    Dieter, Tristan und Professor Gothaer waren schon da, als Frank im Keller des verlassenen Bürogebäudes auf dem Hafengelände eintraf. Alles war bereit und die beiden Metallplatten warteten nur darauf, dass Frank und Karen sich darauf legten, um im Inneren des Quaders ihre weite Reise anzutreten.
»Sie haben Karen mitgenommen«, sagte Frank atemlos.
»W-wer?«
»Gestapo!«
»Verdammt!«, rutschte es Gothaer heraus. »Gerade heute!«
»W-was nun? Abbrechen?«
»Nein!«, sagte der Professor, bevor einer der anderen antworten konnte. »Auf keinen Fall!«
Er sah seinen Plan gefährdet.
Sein Lebenstraum schien einem Luftballon zu gleichen, an den gerade jemand eine spitze Nadel ansetzte.
»Wer weiß, wann wir wieder diese Möglichkeit haben!«
»Aber K-karen. Sie schwebt in Gefahr.«
»Das wissen wir nicht«, relativierte Gothaer, »haben Sie mir nicht selbst erzählt, Herr Hartwig, dass Sie insgesamt drei Mal von der Gestapo mitgenommen und verhört wurden, als sie noch hier in Germania lebten?«
»Ja, das stimmt!«
»Es waren Lappalien gewesen, Verwechslungen, willkürliche Drangsaleien. Sie waren jedes Mal nach spätestens achtundvierzig Stunden wieder frei! War es nicht so?«
Tristan nickte.
»Ist mir auch schon mal passiert!«, warf Dieter ein. »Sie hatten mich für einen Terroristen gehalten, eine ganze Woche habe ich in Untersuchungshaft verbracht. Entschuldigt hat sich keiner.«
»Sehen Sie: Wir sollten nicht mit dem Schlimmsten rechnen!«
»Aber ist es nicht ein merkwürdiger Zufall, dass sie just an dem Wochenende abgeführt wird, an dem wir unser Experiment durchführen wollen?«, fragte Frank.
»Ja, ein Zufall, nicht mehr und nicht weniger«, meinte der Professor unwirsch, »wenn es einen Zusammenhang gäbe, wäre die Gestapo längst hier unten aufgetaucht und hätte auch uns mitgenommen.«
Für einen Moment war es ganz still im Raum. Nur das Brummen der beiden Rechner war zu vernehmen. Angestrengt lauschten sie, ob irgendein verdächtiges Geräusch im Haus zu hören war.
Tristan hatte den Kellerraum bei seinem Eintreffen auf Wanzen überprüft, er zog sein Mobiltelefon aus der Tasche und untersuchte ihn ein zweites Mal. »Alles sauber«, sagte er.
»Die Ungewissheit bleibt!«
»Was sollen wir denn Ihrer Meinung nach tun, Herr Miller? Das Ganze

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