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Alles fuer die Katz

Alles fuer die Katz

Titel: Alles fuer die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herriot
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hatte.
    Danach machte ich langsame, aber kontinuierliche Fortschritte. Im Wochenrhythmus kam ich ihr näher: Erst berührte ich ihre Wange, dann streichelte ich sie, schließlich kraulte ich ihr sanft die Ohren, bis ich endlich mit der Hand über ihren ganzen Körper fahren und sie an der Schwanzwurzel kitzeln konnte. Von da an taten sich Möglichkeiten zu vertraulichem Kontakt auf, von denen ich nie zu träumen gewagt hätte. Es ging soweit, dass sie ihr Futter erst zur Kenntnis nahm, nachdem sie mehrmals auf der Mauer hin und her spaziert war, sich mit krummem Buckel entzückt an meiner Hand gerieben hatte und mit dem Körper an meiner Schulter entlanggestrichen war. Ihr Lieblingstrick aus dem Reservoir dieser täglichen Zärtlichkeiten bestand darin, ihre Nase gegen meine zu pressen und mehrere Minuten dazustehen und mir in die Augen zu schauen.
    Es war eines Morgens mehrere Monate später, und Ginny und ich standen uns in dieser Pose gegenüber – sie auf der Mauer, die Nase an meine gedrückt, mir tief in die Augen blickend –, als ich hinter mir ein Geräusch hörte.
    »Ich sehe bloß dem Tierarzt bei der Arbeit zu«, sagte Helen leise.
    »Und bei was für einer schönen Arbeit«, sagte ich, ohne mich von der Stelle zu rühren, und schaute weiter tief in die grünen Augen. »Du musst nämlich wissen, dies ist einer meiner größten Triumphe.«

10 - Buster, der Weihnachtskater
     
    Wenn ich an Weihnachten denke, kommt mir stets eine bestimmte kleine Katze in den Sinn.
    Ich sah sie zum ersten Mal bei Mrs. Ainsworth, als ich einen ihrer Hunde behandeln sollte. Zu meiner Überraschung hockte vor dem Kamin ein schwarzes kleines Fellbündel.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie eine Katze haben«, sagte ich.
    Mrs. Ainsworth lächelte. »Wir haben auch keine. Das hier ist Debbie.«
    »Debbie?«
    »Ja, so nennen wir sie wenigstens. Sie ist ein herrenloses Tier. Kommt zwei- oder dreimal in der Woche, und wir geben ihr zu essen. Ich weiß nicht, wo sie wohnt, aber ich glaube, sie ist meistens auf einer Farm unten an der Straße.«
    »Haben Sie je das Gefühl, dass sie bei Ihnen bleiben möchte?«
    »Nein.« Mrs. Ainsworth schüttelte den Kopf. »Sie ist ein schüchternes kleines Ding. Schleicht sich herein, frisst ein paar Bissen und verschwindet wieder.«
    Ich blickte wieder auf die kleine Katze. »Aber heute ist sie dageblieben.«
    »Ja. Es ist komisch, aber hin und wieder schlüpft sie ins Wohnzimmer und setzt sich ein paar Minuten lang vor das Kaminfeuer. Als ob sie sich ein besonderes Vergnügen leisten wollte.«
    Sie war eine ungewöhnliche Katze. Sie saß ganz aufrecht auf dem dicken Teppich vor dem Kamin. Sie rollte sich nicht zusammen, putzte sich nicht, starrte nur vor sich hin. Es musste ein besonderes Ereignis in ihrem Leben sein, eine seltene und wunderbare Begebenheit; hier genoss sie eine Behaglichkeit, die sie sicher in ihrem alltäglichen Leben nie zu erträumen vermochte. Während ich sie betrachtete, drehte sie sich um und schlüpfte lautlos aus dem Zimmer.
    »So ist es immer«, sagte Mrs. Ainsworth. »Debbie bleibt nie länger als zehn Minuten.«
    Sie war eine plumpe Vierzigerin mit einem freundlichen Gesicht, und für einen Tierarzt war sie die ideale Kundin; wohlhabend, großzügig und die Besitzerin von drei verwöhnten Bassets. Und eines dieser von Natur aus melancholisch dreinblickenden Tiere brauchte nur ein kleines bisschen melancholischer auszusehen – schon wurde ich in aller Eile gerufen. Heute hatte ein Basset die Pfote gehoben und sich mehrere Male hinter dem Ohr gekratzt, und sogleich hatte mich seine Herrin in größter Besorgnis angerufen.
    So kam ich oft zu Mrs. Ainsworth, musste mich aber nie sehr anstrengen, und ich hatte ausgiebig Gelegenheit, mich nach dem rätselhaften Kätzchen umzusehen. Einmal sah ich es, wie es gelassen an der Küchentür Milch aus einer Untertasse schlürfte. Als sie mich sah, drehte sie sich um und eilte lautlos durch den Flur und die Wohnzimmertür.
    Die drei Bassets lagen schnarchend auf dem Teppich vor dem Kamin, aber sie schienen an Debbie gewöhnt zu sein, denn zwei von ihnen schnupperten nur gelangweilt an ihr herum, während der Dritte sie nur kurz aus einem schläfrigen Auge anblinzelte.
    Debbie setzte sich in der gewohnten Positur zu ihnen.
    Dieses Mal wollte ich mich mit ihr anfreunden. Ich trat behutsam auf sie zu, aber sie drehte sich weg, als ich die Hand nach ihr aus streckte. Nach längerem Zureden gelang es mir, sie zu berühren, und ich

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