Alles für die Vorratskammer
Hobby-Gemüsegärtnerin und gute Hausmannskost-Köchin, weckte frühzeitig mein Interesse am Kochen und Backen und hat mich schon als kleines Kind in diese Tätigkeiten auf eine Art und Weise miteinbezogen, die in mir das Vergnügen an der Lebensmittelverarbeitung wachsen ließ. Sie hat in mir den Grundstein dazu gelegt, aus den Früchten unserer Erde, die wir uns in respektvoller Weise „untertan“ machen (so hat sie es immer ausgedrückt), gute Speisen zuzubereiten.
Dankbar stelle ich fest, dass es mir immer sehr große Freude bereitet, für mich selbst und für die Menschen, die mir viel bedeuten, regionale Lebensmittel in der bestmöglichen Form zu verarbeiten, zu konservieren, zu präsentieren und vor allem ständig Neues dazuzulernen und auszuprobieren. Um das ganze Jahr davon zu profitieren, ist das Haltbarmachen, Einlegen, Sterilisieren, Einfrieren und Konservieren ein unumgängliches Muss.
So gehe ich mit der Einstellung von Edward Espe Brown, Zen-Priester aus Fairfax, konform: „Nicht nur das Sein, auch das Essen bestimmt das Leben. Kochen und Backen ist eine Form der Fürsorge sich selbst und anderen gegenüber. Es ist ein Fest der Sinne, ein Akt der Liebe und Großzügigkeit.“
Sigrid Gasser
Grundlagen
Vorratshaltung – So gelingt’s!
Fruchtige Marmeladen einkochen, Gemüse würzig einlegen oder Köstlichkeiten aus dem Garten trocknen – das Haltbarmachen von Lebensmitteln hat eine jahrtausendelange Tradition und wird in letzter Zeit immer beliebter.
Kein Wunder, denn selbst Eingekochtes schmeckt einfach besser! Und ein immer verfügbarer Vorrat zu Hause ist äußerst praktisch. Zudem kann man so die reiche Ernte aus dem eigenen Garten sinnvoll verarbeiten, eigene, kreative Rezeptideen ausprobieren und sicherstellen, dass nur naturbelassene Inhaltsstoffe verwendet werden. Auch das Haushaltsbudget wird entlastet, denn gekaufte Produkte in vergleichbar hoher Qualität kosten oft ein Vielfaches. Eingekochtes aus dem eigenen Vorrat schmeckt außerdem nicht nur der eigenen Familie, sondern erfreut als Mitbringsel auch Freunde und Verwandte.
Natürlich steckt auch Arbeit dahinter, wenn man seinen eigenen Vorrat anlegt, damit sich der Aufwand aber in Grenzen hält und die Ergebnisse die Mühe belohnen, hier einige Tipps und Tricks, damit alles bestens gelingt. Spezielle Tipps und Infos finden sich weiters am Beginn der entsprechenden Kapitel.
Verwenden Sie nur Lebensmittel bester Qualität.
Obst, Gemüse und Co. müssen möglichst
frisch
verarbeitet werden. Verarbeiten Sie alles so rasch wie möglich nach der Ernte, am besten noch am gleichen Tag. Traditionell werden Früchte schlechterer Qualität und auch Fallobst zum Einkochen verwendet, was zwar eine rationelle Verarbeitung dieser darstellt, den Geschmack aber oft deutlich beeinflussen kann. Auch überreife Früchte sind nicht zum Einkochen geeignet. Wir empfehlen die Verwendung bestmöglicher Qualität, v.a. wenn es sich um Produkte handelt, bei denen man die Lebensmittel in großen Stücken einkocht wiez.B. bei Kompotten oder eingelegtem Gemüse. Sollten Sie noch auf lädierte Stellen stoßen, so schneiden Sie diese möglichst großzügig weg. Wenn sich die Lagerung vor der Verarbeitung nicht vermeiden lässt, kann es passieren, dass sich Schimmel breitmacht. Werfen Sie in diesem Fall nicht nur die Früchte, die schon schimmelig sind, sondern auch alles, was damit in Berührung gekommen ist, weg. Denn das Myzel des Schimmelpilzes hat sich oft schon unsichtbar weiter ausgebreitet.
Dass die Lebensmittel
naturbelassen
, d.h. möglichst in biologischer Qualität, verwendet werden sollten, versteht sich von selbst, wenn man ein naturbelassenes Ergebnis erzielen will.
Wählen Sie geeignetes Einkochgeschirr.
Wenn Sie rechtzeitig zu sammeln beginnen, können Sie
Marmeladen- oder Kompottgläser sowie Flaschen
von gekaufter Ware wiederverwenden. Einziger Nachteil: Es haften oft hartnäckige Gerüche an den Deckeln und Verschlüssen an, die Ihr Eingekochtes beeinträchtigen können.
Am besten eignen sich
Weckgläser
, die mit Gummiringen und Klammern verschlossen werden, es gibt auch Modelle, wo die Dichtung im Deckel eingelassen ist und die mit einem Bügel verschlossen werden. Hier ist besonders darauf zu achten, dass die
Gummidichtung
nicht beschädigt oder spröde ist.
Wenn Sie Einkochgeschirr neu kaufen, achten Sie auf gute Qualität, diese können Sie dann auch sehr lange verwenden, sodass sich der Anschaffungspreis auszahlt.
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