Alles fuer ihn - Band 1
möchten.“
Baggert er mich an?
„Nein, ich bin nicht allein.“
Ich drehe mich um, um die gesamte Szene zu überblicken, und versuche, Claire auszumachen. Doch meine Augen finden nicht sie, sondern Adam. Er ist also auch da, in reizender Begleitung, und spricht mit einem anderen. Mein Blick scheint ihn zu rufen, denn er dreht sich zu mir um. Ich bin nicht wirklich überrascht, ihn hier zu sehen, und doch erscheint mir das Schicksal überaus schalkhaft. Dass wir uns dreimal hintereinander über den Weg laufen, wirkt beinahe so, als wäre es Bestimmung. Mein Herz schlägt schnell, vielleicht ist dieses Mal das richtige?
Ach ja? und das richtige Mal wofür?
Er sieht mich an und grüßt mich mit einem leichten Kopfnicken. Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt und meine Beine ganz weich werden.
Eléa, reiß dich zusammen, er grüßt dich nur, das ist alles. Er ist lediglich gut erzogen … Meine Güte, wie ein frisch verliebter Teenager, der auf seinen Schwarm trifft! Schau woanders hin und denk an etwas anderes!
Sein Gesicht verzerrt sich, als er den Mann an meiner Seite sieht.
Oh, das scheint ihm ganz und gar nicht zu gefallen!
Mit einem Ohr höre ich abwesend Paul Hill zu. Endlich entdecke ich Claire mit einem fremden Mann. Ich nutze die Gelegenheit, um Paul loszuwerden. Er ist zwar nicht unangenehm, ganz im Gegenteil, aber für meinen Geschmack ist er ein bisschen zu direkt …
„Wenn Sie mich entschuldigen würden, meine Freundin wartet auf mich.“
„Oh, ja. Dann bis später.“
Uff
Ich lasse Paul mit einem freundlichen Lächeln stehen und bemühe mich, nicht allzu schnell davonzurennen.
Wirklich ein seltsamer Mann.
Ich kann nicht anders als mich zu Adam zu drehen, doch er ist nicht mehr da. Ich ärgere mich über meine Enttäuschung.
Herrje, was hatte ich denn erwartet?
Auch als ich noch einmal schnell um mich blicke, entdecke ich ihn nicht. Pech gehabt, dann kann ich mich wenigstens in Ruhe sammeln und diese Begegnung vergessen.
Wie ich mich dafür hasse, dass ich in seiner Gegenwart so unsicher bin! Alle meine Stärken verlassen mich, sobald er in der Nähe ist. Es stimmt: Adam Ritcher ist nicht so wie die anderen Männer. Er ist Milliardär, charismatisch und er weiß, dass er ganz mühelos Menschen beeinflussen kann. Er ist einer der schönsten Männer der Staaten. Er hat alles. Was sollte er also von einem Mädchen wie mir wollen? Außerdem bin ich mir sicher, dass ich nicht gerade seinen Schönheitskriterien entspreche. Und trotzdem ziehe ich es in Erwägung, ihm zu gefallen? In meinen Träumen, wenn ich in meinem Bett bin, dann ja! Ich hasse es, mir aus so einem albernen Grund derart naiv vorzukommen.
Ehrlich, ich enttäusche mich selbst!
Doch neulich Abend, seine Hände auf meiner Haut, ich kann nicht leugnen, dass das eine Wirkung auf mich gehabt hätte … Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass er mich weiter berühren würde! Und dann sein Duft … seine warme Stimme … sein so intensiver Blick, als er „Sie wecken meine Neugier“ sagte …
Schluss jetzt!
Wenn er wirklich zu haben wäre, erreichbar wäre, aber hier ist von Adam Ritcher die Rede! Einem Mann, der zudem noch vergeben ist!
Gedankenverloren gehe ich ohne wirkliches Ziel im Garten spazieren. Innerlich tobe ich, verfluche diese Bilder von Adam und mir, seine Hände auf meinem Kleid …
Nein, nein und nochmals nein!
„Hey, Eléa! Du schaust ja komisch drein!“
„Ach … nein … Ich suche dich. Ich habe eben einen Mann kennengelernt und …“
„Einen Mann! Und wie ist er so?“
„Gar nicht so schlecht, sogar freundlich … aber zu direkt! Und bei dir, läuft es gut?“
„Du hast an den Männern auch immer etwas zu meckern … Na ja. Ja, es läuft ganz gut an. Ich hole mir einen Drink und komme dann wieder zu dir.“
Claire lässt mich schon wieder allein. Und es wirkt nicht so, als würde sie wiederkommen: gerade hat sie mit einer Gruppe von Gästen ein Gespräch angefangen. Ich schnappe mir im Vorbeigehen ein neues Glas von einem Tablett. Langsam wird der Abend etwas deprimierend für mich. Das Treffen mit Paul, meine verrückten Träumereien von Adam, die mir nicht wirklich gut tun, das Ende meines Studiums, all das schlägt mir langsam auf das Gemüt.
Ich durchstreife den riesigen Garten und studiere die Schilder an den Pflanzen. Die Lorrigthons pflegen ihr Anwesen sehr gut. Oder es sind womöglich, angesichts des Alters des Ehepaars Lorrigthon, kleine Gedächtnisstützen … Ein wahres
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