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Alles fuer ihn - Band 5

Alles fuer ihn - Band 5

Titel: Alles fuer ihn - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Harold
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eigentlich?
    Die Journalistin gibt mir ihre Karte. Ihr Blick ist aufrichtig und entschlossen. Aber wie soll ich wissen, auf wessen Seite sie steht? Nur Adam wird wissen, was mit dieser Karte anzufangen ist. Ich verabschiede mich schnell und gehe ins Konservatorium. Ich muss mich wieder auf das Konzert konzentrieren und alles beiseiteschieben, was meine Konzentration beeinträchtigen könnte.
    Der große Tag des Konzerts ist da. Hinter der Bühne sind wir alle etwas panisch, aber ausreichend Adrenalin in unseren Adern treibt uns an. Wir sind eine zusammengeschweißte Gruppe, wir wissen, dass wir gut vorbereitet sind und wir haben nur ein Ziel: unsere Musik mit dem Publikum zu teilen. Ganz egal, ob sich in unseren Mägen ein Knoten bildet! Vor dem Konzert gibt es einen kleinen Empfang. Natürlich ist Adam da, direkt aus Dallas eingetroffen. Kaum dass wir einen kurzen Moment hatten, um uns in die Arme zu nehmen, musste er auch schon den Verplichtungen des Abends nachkommen.
    Claire ist da, aber sie ist nicht allein.
    Nein!
    Meine Eltern und Ryan sind auch da! Ich traue meinen Augen nicht.
    „Aber was macht ihr denn hier?“
    Ich umarme meinen Vater, meine Mutter, und Ryan antwortet:
    „Dachtest du etwa, dass wir dein erstes Konzert bei den Philharmonikern verpassen würden?“
    Ich freue mich natürlich, auch wenn ihre Anwesenheit das Stressniveau noch ein wenig ansteigen lässt.
    „Adam hat alle eingeladen“, schaltet sich Claire ein, „sieh an, wenn man vom Teufel spricht …“
    Adam kommt zu uns, seine Augen funkeln schelmisch:
    „Und? Gefällt dir die Überraschung?“
    „Das muss aufhören, all diese Überraschungen, ich werde mich daran noch gewöhnen!“, sage ich lachend.
    Meine Eltern haben sich in Schale geschmissen, mein Vater streckt sich, um aufrecht zu stehen. Er hüllt mich ein in seinem herzlichen Blick, in dem ich Stolz erkennen kann. Meine Mutter hingegen mustert die anderen Leute und die Räumlichkeiten, ich denke, sie hat noch niemals so prächtige und berühmte Säle gesehen.
    „Hoffentlich störe ich dieses nette Familientreffen nicht!“
    Diese Stimme!
    Ich drehe den Kopf. Lorraine Hill steht vor uns und lächelt breit. Mein Lächeln hingegen gefriert und ein Blick zu Adam hinüber zeigt mir, dass auch er reserviert ist.
    „Lorraine, ich wusste nicht, dass du kommst.“
    „Ich werde doch nicht dieses Konzert verpassen. Du weißt schließlich, dass ich die Organisation aus nächster Nähe verfolgt habe.“
    Lorraine wendet sich mir zu.
    „Eléa, meine Liebe, ich freue mich, Sie zu treffen. Ich kann es kaum erwarten, Sie spielen zu hören. Ich habe Sie in den höchsten Tönen gelobt und meine Freunde warten ungeduldig darauf, Sie zu hören.“
    Pardon? Redet sie mit mir?
    Ich kriege kein Wort heraus, so sehr hat mich dieser Sinneswandel mir gegenüber überrascht. Adam bricht als Erster das Schweigen.
    „Es erstaunt mich, zu hören, dass du vor deinen Freunden gut über Eléa gesprochen hast, wenn man bedenkt, wie sehr du versuchst hast, uns auseinander zu bringen.“
    „Adam, all das ist ein riesiges Missverständnis. Eléa hat das sicher richtig verstanden, nicht wahr?“
    Oh nein, nicht wirklich!
    Herr Glens Einschalten rettet mich. Es ist soweit: die geladenen Gäste setzen sich und die Musiker nehmen ihre Plätze ein. Ich wende mich von Lorraine ab, Adam auch. Ich bekomme stumme Ermutigungen vom meinem Vater, ein „vergiss nicht, aufrecht zu sitzen“ von meiner Mutter, ein Augenzwinkern meines Bruders. Claire und Adam umarmen mich nacheinander und beide wünschen mir nur das Beste. Adam flüstert mir zu:
    „Vergiss Lorraine, konzentriere dich auf deine Musik. Es wird dir nichts passieren, ich habe ausreichend Sicherheitsleute postieren lassen, überall, nur für den Fall. Du hast nichts zu befürchten.“
    Adams Worte beruhigen mich, genau das musste ich hören, bevor ich auf die Bühne gehe. Ich gehöre voll und ganz der Musik, ich gehe in dieser Gruppe auf und es steht außer Frage, hier heute Abend einen falschen Ton zu spielen. Ich weiß, dass viele erwarten, dass ich mich heute beweise, nach all den Lobeshymnen, die man hier und dort vernommen hat. Unser Dirigent weiß das und flüstert mir ein paar Worte zu, so wie ein Trainer es bei seinem Boxer vor einem Kampf tut.
    Das Konzert läuft wie in einem Traum. Alles könnte perfekt sein. Doch, als die Violinen gerade Pause haben, entdecke ich Adam hinter der Bühne, wie er mit einem Mann spricht, seine Stirn liegt in Falten.

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