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Alles Gold der Erde

Titel: Alles Gold der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bristow Gwen
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Feuersbrunst zerstörten Bezirk. Alle sechs waren heil. In allen ging das Geschäftsleben weiter, als sei nichts geschehen.
    Und jetzt errichtete Dwight seine Bauten in New York. Als Marny darüber nachdachte, kam ihr eine Idee. Sie ließ Bruno Gregg zu sich bitten und teilte ihm mit, daß sie eine neue Aufgabe für ihn habe, sobald er mit den Transparenzbildern fertig sei.

65
    Am zweiten Morgen nach dem Brand erzählte Kendra ihrer Freundin, daß sie in neun Tagen Hiram heiraten werde.
    Eine so rasche Heirat hatten sie nicht geplant. Diese Schreckensnacht jedoch hatte ihnen gezeigt, wie wenig Sicherheit das Leben bot. »Wir dürfen uns nicht auf die Zukunft verlassen«, sagte Kendra zu Marny. »Wir wollen wenigstens ein bißchen Glück erhaschen – und das so bald wie möglich.«
    Sie pachteten eine Parzelle in Happy Valley, kauften eines der chinesischen Fertighäuser und ließen es von chinesischen Zimmerleuten aufbauen. Sie kauften auch Möbel und Anzüge bei den Versteigerern auf der Plaza. Die Möbel waren geschmacklos, und Hirams neue Anzüge saßen nicht sehr gut, aber dergleichen war nicht wichtig. Er und Kendra wollten heiraten, und das allein war wichtig.
    Bis zur Hochzeit wohnte Hiram bei Mrs. und Mr. Eustis. Sie hatten ihn eingeladen, die Trauung in ihrem Heim vornehmen zu lassen. Mit einem Lächeln wies Marny die Bitte Kendras zurück, an der Zeremonie teilzunehmen. »Ich weiß, du und Hiram, ihr würdet mich gern dabeihaben, aber ich bezweifle sehr, ob auch Mrs. Eustis diesen Wunsch hat. Ich werde euch in eurem eigenen Haus besuchen, nachdem ihr eingezogen seid.«
    Kendra mußte nachgeben.
    San Francisco lag zwar in Trümmern, doch ging das Leben weiter. Pocket und Mr. Gilmore räumten ein Lagerhaus leer und machten daraus Wohnungen für ihre Angestellten. Norman stellte Feldbetten in einige private Spielzimmer, so daß die Bankhalter und Barkeeper eine Schlafstelle hatten. Nur wenige Bürger lebten bequem. Viele ersannen indessen neue Wege, um inmitten der Asche Geld zu verdienen. Manche schlugen Zelte auf und verpachteten Schlafräume darin. Andere stellten im Freien Öfen auf, welche die Luft mit ihrem Rauch schwärzten, und daneben provisorische Theken, auf denen die Kunden ihre Teller absetzen konnten, um das gerade gar gewordene Gericht zu verzehren. Drei Tage nach der Katastrophe eröffnete eine Gruppe unternehmungslustiger Händler in der Clay Street einen Markt.
    Es war jedoch nicht so einfach, diesen Markt überhaupt zu erreichen. Die Bürger versuchten, Ordnung zu schaffen, aber in den niedergebrannten Distrikten waren die Straßen nahezu unpassierbar. Wenn Kendra ausging, zog sie hohe Stiefel an und schürzte mit beiden Händen die Röcke, während ein Mann von der Bar den Korb und eine Pistole trug. Sie stiegen über Töpfe und Pfannen, über Kochkessel, zerbrochene Teller und verkohlte Möbel, über Schnapsflaschen, die zu formlosen Klumpen geworden waren, über Stapel von Lebensmitteln, die das Feuer geröstet hatte und die nun verfaulten. Es waren keine angenehmen Einkaufsgänge.
    Der Markt wurde bald zu einem Treffpunkt, wo die Leute nach ihren Bekannten suchten und Neuigkeiten austauschten. Kendra begegnete eines Tages Ralph und Serena. Sie waren beide guter Dinge. Das Feuer hatte ihnen nichts geraubt, denn sie wohnten jetzt in der Powell Street, die vom Brand nicht berührt worden war. Zwei Angestellte von Chase und Fenway schliefen nun in ihrem Salon, so berichteten sie.
    Am Morgen danach traf Kendra auch Rosabel auf dem Markt, die von Mrs. Chase begleitet wurde. Rosabel erzählte, daß sie ein Baby erwarte und daß Mrs. Chase ihr in allem beistehe. Natürlich seien sie beide unglücklich über den Verlust des Ladens. Aber sie hätten ja noch ihre Wohnungen, ihre Männer würden das Geschäft bald wieder aufgebaut haben.
    Nach ihrer Heimkehr sagte Kendra, daß sie Rosabel gesprochen habe. Marny hörte amüsiert zu. »Ich bin froh, daß Rosabel glücklich ist. Als sie heiratete, war ich nicht ganz sicher, ob die Sache gutgehen werde. Aber vielleicht hat sie jetzt das, was sie immer haben wollte.«
    »Sie hat das, was die meisten Frauen haben wollen, Marny«, mahnte Kendra. »Ein eigenes Heim und Kinder und ein friedliches Leben.«
    »Ja, vermutlich. Viele kriegen das ja auch.«
    Kendra erinnerte Marny nicht daran, daß sie selber sich nach einem solchen Leben sehne. Es gab einige Dinge, die Marny einfach nicht kapierte.
    Hiram und Kendra wurden in einer kurzen und schlichten

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