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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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zurückgekommen, aber nach ihrem Eintreffen hätten sie seinen Vertrag in beiderseitigem Einverständnis gelöst. Noch kürzer hätte diese Auskunft kaum ausfallen können. Da sie begriff, daß Pollock die Angelegenheit nicht zu diskutieren wünschte, fragte Eva taktvoll, ob er nicht eine Tasse Tee haben wolle und ein paar Zimtoblaten, die Kendra gestern gebacken hatte. Pollock lehnte ab. Er müsse jetzt gehen. Als Kapitän eines Schiffes, das erst vor wenigen Stunden eingelaufen sei, habe er dringende Geschäfte.
    Nach seinem Fortgehen fragte Eva verdutzt:
    »Was mag nur mit ihm los sein?«
    »Ich wundere mich auch«, sagte Kendra, »aber ich habe keine Ahnung, was mit ihm los ist.«
    Als Alex an diesem Abend nach Hause kam, berichtete er: »Die Rückkehr der Cynthia ist unglücklich verlaufen. Die Hinfahrt hat nur siebzehn Tage gedauert, und auch die Rückreise hat günstig begonnen. Doch dann ist sie in einen Sturm geraten, durch den sie vom Kurs abgekommen ist, so daß die Fahrt dreiundzwanzig Tage gedauert hat.«
    »Dies muß der Grund für Captain Pollocks Niedergeschlagenheit sein«, meinte Eva. Kendra jedoch war anderer Meinung. Sie hätte es verstanden, wenn Pollock deswegen enttäuscht gewesen wäre, aber sie konnte nicht glauben, daß der Sturm allein ihn derart deprimiert hatte. »Pollock fährt seit zwanzig Jahren zur See«, sagte sie. »Er weiß, daß auch das beste Schiff nicht gegen einen Sturm aufkommt. Außerdem erklärt das nicht den Bruch mit Loren. Und schließlich kann ja wohl Loren nicht schuld sein an diesem Sturm.«
    Der nächste Morgen bescherte ihnen ein seltenes Vergnügen: Die Sonne schien aus einem wolkenlosen Himmel. Der Sturm hatte die Luft gereinigt. Die weite Bucht schimmerte hell, und die schäbige kleine Stadt San Francisco sah wie ein Schmutzfleck inmitten einer leuchtenden Welt aus.
    Kendra und Eva ritten mit Morse und Vernon den Berg hinunter. Die beiden unterhielten sich eifrig. Sie wollten wieder einen Ball veranstalten, und Eva hatte versprochen, ihnen beim Dekorieren zu helfen. Vernon sagte, der ›New York Store‹ habe chinesische Laternen und anderen fernöstlichen Zierat.Wollte sie sich diese Sachen nicht einmal betrachten?
    Doch, gern, erklärte Eva. »Gehen wir hin?« fragte sie Kendra.
    »Warum gehst du nicht allein hin?« gab Kendra zurück. »Laß mich ruhig bei Chase und Fenway. Sie haben eine viel größere Auswahl an Lebensmitteln.«
    Sie sprach dies lächelnd, um ihre wahre Absicht nicht zu zeigen. Ihre wahre Absicht war nämlich, sich nach Ted zu erkundigen. Mr. Fenway hatte erzählt, Ted habe seine ›Klamotten gepackt‹ und sei davongegangen, aber das stimmte nicht ganz. In seiner Eile hatte Ted nicht alle ›Klamotten gepackt‹. Hodge, der nun in Teds Zimmer wohnte, hatte erwähnt, daß Ted verschiedene Dinge zurückgelassen habe: Hemden und Schuhe, ein Rasiermesser und sogar – Hodge sagte es respektvoll – einige Bücher. Als ehrliche Haut hatte Hodge diese Sachen in eine Kiste gepackt und diese Kiste unter sein Bett geschoben.
    Falls Ted also zurückkam, fand er alles vor. Kendra hoffte noch immer, dieser Fall möge eintreten.
    Da sie von dieser Geschichte nichts wußte, nahm Eva den Vorschlag ihrer Tochter an. Alle vier gingen zu Chase & Fenway, denn Eva ließ Kendra niemals allein gehen. Sie wünschte ihre Tochter stets wohlbehütet zu sehen.
    Mr. Fenway ölte gerade die Schlösser und die Riegel. An der Theke verhandelte Mr. Chase mit einem Rancher, der seine Produkte in die Stadt gekarrt hatte. Die Packjungen schleppten Kisten, und dieser Bursche, den sie Pocket nannten, saß beim Ofen und las den Star. Pocket hatte bereits seinem Dienstherrn, dem Mr. Smith, eine Bootsladung Waren geschickt, aber dessen Partner, der Mormonenführer Sam Brannan, hatte vor seinem Aufbruch nach Sutters Fort Pocket gestattet, noch eine Weile in der Stadt zu bleiben. Pocket war nun besser herausstaffiert als an jenem Tag, da er mit dem Gold gekommen war. Er rasierte sich jetzt regelmäßig und bürstete auch seine Hose; heute trug er sogar ein frisch geplättetes Hemd. Seine Taschen freilich waren ausgebeult wie eh und je.
    Kendra hatte in San Francisco so selten sonnige Tage erlebt, daß es sie erstaunte, wie ganz anders der Laden im Sonnenschein wirkte. Durch ein Seitenfenster fiel das Licht auf die Eingangstür, wodurch die Schatten in den Ecken noch dunkler erschienen. Als Kendra mit den andern eintrat, schnurrte die Tür lautlos hinter ihnen zu, doch die Männer

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