Alles ist erleuchtet
eine Beschädigung hatte. (Wenn wir es damals gewusst hätten, Jonathan, wären wir dann hineingegangen?) Zweitens muss ich ihr Haus beschreiben. Es war nicht wie irgendein Haus, das ich jemals gesehen habe, und ich glaube nicht, dass ich es Haus nennen würde. Wenn Sie wissen wollen, wie ich es nennen würde: Ich würde es zwei Zimmer nennen. Ein Zimmer hatte ein Bett, einen kleinen Tisch, einen Schreibtisch und viele Dinge vom Boden bis zur Decke, auch noch mehr Haufen mit noch mehr Kleidern und Hunderte von Schuhen in verschiedenen Größen und Arten. Ich konnte durch all die Fotos die Wand nicht sehen. Sie sahen aus, als ob sie von vielen verschiedenen Familien kamen, obwohl ich erkannte, dass einige der Menschen auf mehr als ein oder zwei Fotos waren. All die Kleider und Schuhe und Fotos machten, dass ich dachte, mindestens hundert Menschen leben in diesem Zimmer. Das andere Zimmer war auch sehr dicht bevölkert. Dort waren viele Schachteln, die mit Dingen überflössen. Die Schachteln hatten Schriften auf der Seite. Ein weißes Tuch kroch aus der Schachtel hervor, auf der HOCHZEITEN und andere feiern stand. Die Schachtel, auf der stand: privates: TAGEBÜCHER/ SKIZZENBÜCHER/UNTERWÄSCHE, war so überfüllt, dass sie bereit schien zu platzen. Es gab eine Schachtel, auf der stand: silber/parfüm/windräder, und eine mit der Schrift: Uhren/Winter und eine mit hygiene/spulen/kerzen und eine mit FIGÜRCHEN/BRILLEN. Wenn ich ein kluger Mensch gewesen wäre, dann hätte ich alle diese Namen auf ein Stück Papier geschrieben, wie es der Held in seinem Tagebuch tat, aber ich war kein kluger Mensch und habe seitdem viele davon vergessen. Einige der Namen konnte ich nicht ergründen, wie bei der Schachtel mit der Schrift DUNKELHEIT oder die andere, auf der mit Bleistift auf der Vorderseite TOD DES erstgeborenen stand. Ich merkte, dass ganz oben auf einem dieser Wolkenkratzer aus Schachteln eine mit der Schrift STAUB war.
In dem Zimmer gab es einen zierlichen Ofen, ein Regal mit Gemüse und Kartoffeln und einen hölzernen Tisch. An diesen hölzernen Tisch setzten wir uns. Es war schwer, die Stühle herauszuziehen, weil es mit all den Schachtel kaum Raum gab. »Erlaubt mir, euch etwas zu kochen«, sagte sie und gab alle Worte und Blicke an mich. »Bitte machen Sie sich keine Mühe«, sagte Großvater. »Das ist nichts«, sagte sie, »aber ich muss euch sagen, dass ich sehr wenig Geld habe, und darum habe ich kein Fleisch.« Großvater sah mich an und schloss ein Auge. »Mögt ihr Kartoffeln und Kohl?«, fragte sie. »Das ist sehr gut«, sagte Großvater. Er lächelte so sehr, und ich lüge nicht, wenn ich Ihnen sage, dass ich ihn nicht so sehr lächeln gesehen hatte, seit Großmutter noch lebendig war. Als sie sich verdrehte, um einen Kohlkopf aus einer Holzkiste auf dem Boden zu nehmen, sah ich, dass Großvater seine Haare mit einem Kamm aus seiner Tasche ordnete.
»Sag ihr, ich bin so froh, dass ich sie gefunden habe«, sagte der Held. »Wir sind alle so froh, dass wir Sie gefunden haben«, sagte ich und stieß mit Versehen mit dem Ellbogen gegen die Schachtel mit der Schrift Kissenbezüge. »Sie können unmöglich verstehen, wie lange wir Sie gesucht haben.« Sie machte ein Feuer auf dem Herd und kochte das Essen.
»Sag ihr, dass sie uns alles erzählen soll«, sagte der Held. »Ich will hören, wie sie meinen Großvater getroffen hat und warum sie entschlossen hat, ihn zu retten, und was mit ihrer Familie passiert ist und ob sie nach dem Krieg mit meinem Großvater gesprochen hat. Finde heraus«, sagte er mit so wenig Lautstärke, als ob sie es verstehen könnte, »ob sie sich geliebt haben.« »Langsamkeit«, sagte ich, denn ich wollte nicht, dass Augustine sich in ihr Hemd machte. »Sie sind sehr freundlich«, sagte Großvater zu ihr, »dass Sie uns in Ihr Haus nehmen und uns etwas zu essen kochen. Sie sind sehr freundlich.« »Ihr seid freundlicher«, sagte sie, und dann vollführte sie eine Sache, die mich erstaunte. Sie sah auf ihr Gesicht in der Spiegelung der Fensterscheibe über dem Herd, und ich glaube, dass sie sehen wollte, wie sie aussah. Das ist nur eine Idee von mir, aber ich bin sicher, dass sie richtig ist.
Wir sahen ihr zu, als ob es die ganze Welt und die Zukunft nur wegen ihr geben würde. Als sie den Kohlkopf in kleine Stücke schnitt, bewegte der Held den Kopf hierhin und dahin wie das Messer. Als sie die Stücke in einen Topf legte, lächelte Großvater und hielt seine eine Hand n der anderen.
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