Alles ist erleuchtet
ob du für sie gekommen bist.« »Ja«, sagte der Held.
»Sag ihr ja.« »Ja«, sagte ich, »alles ist für Sie.« »Warum?«, fragte sie. »Warum?«, fragte ich den Helden. »Weil ich nicht hier sein könnte, um sie zu finden, wenn sie nicht gewesen wäre. Sie hat diese Suche möglich gemacht.« »Weil Sie ihn gemacht haben«, sagte ich. »Dadurch, dass Sie seinen Großvater gerettet haben, haben Sie möglich gemacht, dass er geboren wurde.« Ihr Atem wurde kurz. »Ich möchte ihr etwas geben«, sagte der Held. Er grub einen Umschlag aus seinem Geldgürtel. »Sag ihr, dass darin Geld ist. Ich weiß, dass es nicht genug ist. Es kann gar nicht genug sein. Es ist nur ein bisschen Geld von meinen Eltern, damit ihr Leben einfacher ist. Gib es ihr.« Ich packte den Umschlag. Er war randvoll. Es mussten mehrere tausend Dollar darin sein. »Augustine«, sagte Großvater, »möchten Sie mit uns zurückkehren? Nach Odessa?« Sie gab keine Antwort. »Wir könnten für Sie sorgen. Haben Sie eine Familie hier? Wir könnten Sie auch in unser Haus aufnehmen. Dies ist keine Art zu leben«, sagte er und zeigte auf das Chaos. »Wir werden Ihnen ein neues Leben geben.« Ich sagte dem Helden, was Großvater gesagt hatte. Ich sah, dass die Augen des Helden randvoll mit Tränen waren. »Augustine«, sagte Großvater, »wir können Sie vor dem hier retten.« Er zeigte wieder auf ihr Haus, und er zeigte auf all die Schachteln:
HAAR/HANDSPIEGEL,GEDICHTE/NÄGEL/FISCHE,SCHACH/RELIKTE/ SCHWARZE MAGIE, STERNE/SPIELUHREN, SCHLAF/ SCHLAF/SCHLAF, STRÜMPFE/KINDERBECHER, WASSER IN BLUT.
»Wer ist Augustine?«, fragte sie.
»Was?«, fragte ich. »Wer ist Augustine?« »Augustine?« »Was sagt sie?« »Das Foto«, sagte Großvater zu mir. »Wir wissen nicht, was die Schrift auf der Hinterseite bedeutet. Es ist vielleicht gar nicht ihr Name.« Ich zeigte ihr wieder das Foto. Wieder fing sie an zu weinen. »Das sind Sie«, sagte Großvater und legte den Finger unter ihr Gesicht auf dem Foto. »Hier. Sie sind das Mädchen.« Augustine bewegte den Kopf, um zu sagen: Nein, das bin ich nicht, ich bin nicht sie. »Das ist ein sehr gealtertes Foto«, sagte Großvater zu mir, »und sie hat es vergessen.« Aber ich hatte schon in meinem Herzen aufgenommen, was Großvater nicht in sein Herz lassen wollte. Ich gab das Geld an den Helden zurück. »Sie kennen diesen Mann«, sagte Großvater, aber er fragte es nicht und legte den Finger auf den Großvater des Helden. »Ja«, sagte sie, »das ist Safran.« »Ja«, sagte er und sah mich an, und dann sah er sie an. »Ja. Und er steht bei Ihnen.« »Nein«, sagte sie, »ich weiß nicht, wer die anderen sind. Sie sind nicht von Trachimbrod.« »Aber Sie haben ihn gerettet.« »Nein«, sagte sie, »das habe ich nicht.« »Augustine?«, fragte er sie. »Nein«, sagte sie und ging vom Tisch weg. »Sie haben ihn gerettet«, sagte er. Sie legte die Hände vor ihr Gesicht. »Sie ist nicht Augustine«, sagte ich zu dem Helden. »Was?« »Sie ist nicht Augustine.« »Ich verstehe nicht.« »Ja«, sagte Großvater. »Nein«, sagte sie. »Sie ist nicht Augustine«, sagte ich zu dem Helden. »Ich dachte, dass sie es ist, aber sie ist es nicht.« »Augustine«, sagte Großvater, aber sie war in dem anderen Zimmer. »Sie ist schüchtern«, sagte Großvater. »Wir haben sie sehr überrascht.« »Vielleicht sollten wir wegfahren«, sagte ich. »Wir fahren nirgends hin. Wir müssen ihr helfen, sich zu erinnern. Viele Menschen haben sich nach dem Krieg so hart angestrengt zu vergessen, dass sie sich nicht erinnern.« »Das ist nicht die Situation«, sagte ich. »Was sagt ihr?«, fragte der Held. »Großvater denkt, dass sie Augustine ist«, sagte ich zu ihm. »Obwohl sie sagt, dass sie nicht Augustine ist?« »Ja«, sagte ich. »Er ist nicht vernünftig.« Sie kam mit einer Schachtel aus dem anderen Zimmer. Daraufstand das Wort Überreste. Sie stellte sie auf den Tisch und nahm den Deckel weg. Sie war randvoll mit Fotos und vielen Stücken Papier und vielen Bändern und Stoff und seltsamen Dingen wie Kämme, Ringe und Blumen, die wie Papier geworden waren. Sie nahm eins nach dem anderen heraus und zeigte es uns, obwohl ich sagen muss, dass es immer noch so war, als würde sie ihre Aufmerksamkeit nur mir geben. »Hier ist ein Foto von Baruch vor der alten Leihbücherei. Er saß den ganzen Tag da herum, und dabei konnte er nicht mal lesen! Er hat gesagt, er denkt gern über die Bücher nach, er denkt über sie nach, ohne sie zu
Weitere Kostenlose Bücher