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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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zerstört. Aber die Ouroboros-Gesellschaft muss doch über tausend Mitglieder gehabt haben.«
    »Tausendzweihundert, wenn du die Schüler von Halcyon Hall mit einrechnest.«
    »Dann war ja nur ein relativ kleiner Anteil der Mitglieder korrupt.«
    »Nein, korrupt waren wir alle«, sagte Owen. »Aber ein paar von uns waren noch dazu Verbrecher. Die meisten von uns waren wie Alex Harbridge, die ihre Punkte für Nasen-OPs und Oscarstimmen ausgegeben hat. Aber eigentlich hat die arme Alex die Blamage gar nicht verdient, die ihr bevorsteht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Das ist eine der Sachen, die die Presse sich aus Padmas Akten herausgepickt hat. Vor einer Weile herrschte auf Alex’ Punktekonto mal ziemliche Ebbe. Sie ist zu Padma gegangen und hat sie um Hilfe gebeten, und Padma hat die Gelegenheit genutzt, um sie so richtig schön zu erniedrigen. Ungefähr ein Jahr lang musste Alex jedes Mal, wenn ein Kind von irgendeinem hohen Tier seinen Geburtstag feierte, den Überraschungsgast spielen. Sie hat nur fünf Punkte pro Party verdient, aber am Ende hatte sie ihre Schulden ausgeglichen.«
    »Das klingt doch gar nicht so schlimm«, sagte Haven vorsichtig.
    »Oh, es wird noch besser. Du weißt ja, wie empfindlich Alex ist, wenn es um ihre Figur geht. Na ja, Padma hat sie jedenfalls in ein Schweinchenkostüm gesteckt und den Kindern Cupcakes servieren lassen. Ich glaube, die Gäste sind nie darauf gekommen, wer sie ist. Aber Padma hatte ein paar nette Fotos von den Partys in ihren Akten.«
    »Verdammt«, sagte Haven, die versuchte, sich ein Lachen zu verkneifen. »Das ist ja echt gemein. Aber die Geschichte bestätigt eigentlich genau das, was ich dir hier zu erklären versuche.«
    »Und das wäre?«
    »Das Cupcake-Schweinchen war nicht der erste Job, der Alex angeboten wurde. Als Erstes hat Padma nämlich von ihr verlangt, irgendeinem OG-Mitglied, das gerade Urlaub in Frankreich machte, Drogen zu liefern. Alex hat den Job abgelehnt. Sie hat mir nie erzählt, was Padma sie stattdessen hat machen lassen. Wenn du es mir nicht erzählt hättest, wäre ich nie dahintergekommen. Aber ich glaube, Alex war eher dazu bereit, sich erniedrigen zu lassen, als etwas zu machen, von dem sie wusste, dass es illegal war.«
    »Aber trotzdem hat sie die ganze Zeit mit Calum rumgehangen.«
    »Ja, aber wir doch auch. Und nur damit du Bescheid weißt, Calum ist auch nicht mehr in New York. Er macht jetzt erst mal sehr lange Urlaub.«
    Owen lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Was genau versuchst du mir hier eigentlich zu sagen, Haven?«
    »Ich versuche, dir zu sagen, dass die Ouroboros-Gesellschaft nicht ganz so verdorben ist, wie jeder glaubt. Es gibt vielleicht ein paar Mitglieder, die auf den falschen Weg geraten sind, aber ich erinnere mich noch genau an die Rede, die du für Milo geschrieben hast. Du hast gesagt, die OG-Mitglieder besäßen genug ›Geld, Begabung und Intelligenz, um den Lauf der Geschichte zu verändern.‹ Das ist noch genauso wahr wie vorher. Mit dem richtigen Anführer könnte die OG eine ganze Menge Gutes erreichen.«
    »Denkst du da an jemand Bestimmten? Warte. Moment mal. Du meinst mich ?«, fragte Owen. Der Gedanke schien ihm regelrecht Angst einzujagen. »Du weißt, warum ich dazu nicht Ja sagen kann, Haven. Ich bin nicht fürs Rampenlicht geboren. So gern ich dir auch helfen würde, ich kann das nicht.«
    »Ich will ja gar nicht, dass du es für mich machst«, sagte Haven. »Sondern für die Kinder in Halcyon Hall.«
    »Halcyon Hall?« Owen blickte verwirrt. »Ich dachte, das wären alles kleine Roboter.«
    »Und wer hat dir das erzählt? Calum?«
    Owen nickte. Haven konnte ihm ansehen, wie ihre Botschaft langsam zu ihm durchsickerte.
    »Ich bin dort gewesen. Ich hab mir ein paar Unterrichtsstunden angesehen und mit ein paar Schülern geredet. Ich bin noch nie in meinem Leben so neidisch gewesen. Als Beau und ich in der Schule waren, wusste jeder, dass wir anders sind, und sie haben uns das Leben mehr oder weniger zur Hölle gemacht. Besonders Beau. Kennst du die Redensart, ›Was dich nicht umbringt, macht dich stärker‹?«
    »Klar.«
    »Tja, Beau ist der lebende Beweis dafür. Aber die meisten Leute hätten die ersten achtzehn Jahre unseres Lebens nicht überstanden. Sie wären daran zugrunde gegangen. Oder seelisch völlig abgestumpft. Ich werde den Gedanken einfach nicht los, dass genau das den Kindern bevorsteht, die Adam rekrutiert hat. Ich hab in Halcyon Hall einen Jungen gesehen, der eins

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