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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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dauerte einen Moment, bis Caroline schließlich den Kopf hob. Haven konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber sie hörte ihr Schluchzen.
    »Ach, jetzt wein doch nicht«, tröstete eine ihrer Freundinnen sie. Sie schien überrascht über Carolines heftige Reaktion. »Dein Mann muss dich unglaublich geliebt haben, wenn er so etwas für dich gebaut hat. Das Grabmal gilt als eines der schönsten von ganz Rom.«
    »Ihr kapiert das einfach nicht. Wenn er mich geliebt hätte, dann hätte er mich wiedergefunden«, versuchte Caroline zu erklären. »Ich hab überall nach ihm gesucht. Ich bin ganz sicher, dass er wieder da ist. Er sucht bloß einfach nicht nach mir .«
    Haven war kurz davor, zu den Mädchen hinüberzugehen, als nun die Dritte etwas sagte. Ihre Stimme klang noch immer völlig unbeschwert. Sie schien überhaupt nicht zu begreifen, was ihre Freundin gerade gesagt hatte.
    »Ach komm, Caroline. Merkst du denn nicht, wie albern das alles klingt? Kaum zu glauben, dass du noch nicht mal hergekommen wärst, wenn Adam es nicht vorgeschlagen hätte.«
    Der Name verschlug Haven den Atem. Mit hämmerndem Herzen und glühenden Wangen wandte sie sich ab und stolperte zurück in Richtung der Innenstadt von Rom.

KAPITEL 1
    D er Zug nach Florenz fährt in einer Stunde.« Iain stand im Türrahmen und musterte sie besorgt. »Meinst du nicht, du solltest langsam mal mit dem Packen anfangen?« Seine Taschen warteten bereits fertig im Flur.
    »Brauche ich denn überhaupt was zum Anziehen?«, versuchte Haven zu scherzen. Sie nahm einen kleinen Schluck Kaffee und warf einen Blick vom Balkon auf die Piazza Navona. Das Wasser der drei Springbrunnen auf dem Platz glitzerte in der Morgensonne, und die Cafés begannen sich langsam zu füllen. Haven hatte immer gerne die Touristen beobachtet, wie sie mit ihren Stadtplänen, Kameras und quengeligen Kindern über die Piazza irrten. Seit einiger Zeit aber kam sie sich eher vor wie ein Wachposten, immer nach jemandem Ausschau haltend, der eine Bedrohung für ihr gerade gefundenes Glück sein könnte. »Ich dachte, wir fahren in den Urlaub .«
    »Mit der Einstellung machst du dich in dem Hotel bestimmt sehr beliebt.« Iain zwinkerte ihr zu. »Und jetzt Schluss mit der Trödelei, oder wir verpassen den Zug.«
    »Und was ist, wenn ich vielleicht auf einmal gar keine Lust mehr habe?« Haven bemühte sich, ihre Stimme locker klingen zu lassen, aber es schlich sich trotzdem ein kleines Zittern hinein. Als sie vom Balkon ins Wohnzimmer trat, hielt Iain sie fest. Er zog sie in seine Arme, und sie hörte seinen Herzschlag, langsam und gleichmäßig.
    »Es wird bestimmt schön«, versprach er und vergrub sein Gesicht in ihrem wirren schwarzen Haar. »Diese Reise wirst du dein Leben lang nicht mehr vergessen.«
    Widerstrebend ging Haven in den Flur und öffnete zum ersten Mal seit Monaten die Tür des Wandschranks. Darin befanden sich all die Kleider, mit denen sie nicht ganz zufrieden gewesen war, nachdem sie sie fertig genäht hatte. Deren Stoff verblichen oder ausgefranst war. Und ihre Koffer, die zu ihrem Gepäck gehört hatten, als Iain und sie nach Rom gezogen waren, jeder einzelne mit einer dünnen Staubschicht überzogen. Havens Arme hingen reglos an ihren Seiten herunter. Sie hatte Angst, einen Zauber zu brechen, wenn sie die Koffer nun berührte. Die Monate in Rom waren magisch gewesen – das war das einzige Wort, das ihr dafür passend erschien. Nachdem sie in Snope City, Tennessee, immer nur eine Außenseiterin gewesen war, hatte sie sich hier endlich das Leben aufgebaut, das sie sich schon immer gewünscht hatte. Mit gerade einmal neunzehn Jahren führte sie eine erfolgreiche Modeboutique an der Via dei Condotti und lebte in einem sonnendurchfluteten Appartement oberhalb einer der schönsten Piazzas der ganzen Stadt.
    Seit fast einem Jahr kehrte sie jeden Abend in eine leere Wohnung zurück. Dann öffnete sie als Erstes, egal, wie das Wetter war, die Balkontüren und wartete auf das schönste Geräusch, das sie sich nur vorstellen konnte. Es dauerte nie lange, bis ihre Ohren schließlich die Klänge der Melodie vernahmen, die Iain immer vor sich hin pfiff, wenn er die Piazza überquerte. Es war ein altes Lied ohne Namen und seine Art, sie wissen zu lassen, dass sie bald wieder vereint sein würden.
    Nur Minuten später kam Iain durch die Tür gestürmt, die Arme voller Tüten mit Leckereien, die er auf den vielen Märkten Roms gekauft hatte. Manchmal ließ er die Sachen einfach zu Boden

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