Alles Ist Ewig
dort abgeliefert wurden.«
»Dieses blonde Gör war Phoebe? Wow. Die kommt aber ganz schön rum, was? Aber siehst du? Du hast die ganze Zeit völlig ohne Grund ein schlechtes Gewissen gehabt.«
Nein. Nicht völlig ohne Grund, dachte Haven.
»Haven?« Das war Alex Harbridge.
Beau warf einen Blick auf die junge Frau, die sich soeben zu ihnen gesellt hatte, und blinzelte. »Heilige Scheiße«, murmelte er kaum hörbar.
»Alex«, sagte Haven. »Das hier ist mein Freund Beau. Er ist dein allergrößter Fan.«
»Beau Decker?« Alex grinste. »Etwa der Beau Decker? Der, von dem Owen neuerdings pausenlos redet?« Sie musterte Beau von Kopf bis Fuß. »Na, jetzt weiß ich auch, warum. Für so einen knackigen Südstaatenjungen wie dich würde ich mich auch outen.«
Beau sah Haven an. »Hat Alex Harbridge mich gerade einen knackigen Südstaatenjungen genannt? Das ist der schönste Tag meines Lebens.«
»Pass auf, gleich wird er noch schöner«, schmunzelte Haven. »Alex, das hier ist der Designer, der dein Kleid entworfen hat, das du bei den Oscars anhattest.«
»Was?«, krächzte Beau.
Haven verdrehte die Augen. »Wart Owen und du so beschäftigt, dass ihr nicht mal den Fernseher eingeschaltet habt? Alex hat mich gebeten, ihr ein Kleid zu machen. Und ich hab deinen Entwurf benutzt. Alles, was ich machen musste, war, es zusammenzunähen.«
»Das enge grüne?«, fragte Beau ungläubig. »Das ich mal für Barbie genäht hab? Das hatte Alex Harbridge bei den Oscars an?«
»Genau!«, sagte Haven. »Und es wurde als das heißeste Kleid des ganzen Abends gehandelt.«
»Dieses Kleid könnte sogar die einzige Sache sein, die mir über diesen ganzen Cupcake-Skandal hinweghilft«, stöhnte Alex. »Ein paar Zeitschriften haben die beiden Fotos nebeneinandergestellt. Das ›Vorher‹-Bild ist natürlich eine Katastrophe, aber das ›Nachher‹-Bild reißt alles wieder raus.«
»Was denn für ein Cupcake-Skandal?«, fragte Beau.
»Mann, Beau, du hast doch nicht etwa aufgehört, Klatschblätter zu lesen? Was hat Owen Bell denn mit dir angestellt?«
Alex lachte. »Tja, ich wollte ja eigentlich Haven fragen, aber da nun schon das wahre Genie vor mir steht, hättest du nicht Lust, mir noch ein paar Kleider zu machen?«
Beau war sprachlos.
Haven piekste ihn in die Seite. »Sag schon Ja, du Trottel!«
»Und was ist mit der Uni?«, fragte Beau.
»Hast du es denn so eilig, dahin zurückzukehren? Das Letzte, was ich gehört hab, ist, dass du sämtliche Prüfungen vergeigt hast.«
»Ach, verdammt. Wer hat dir das denn verraten?«, stöhnte Beau.
EPILOG
H aven rollte sich auf die andere Seite und küsste den Jungen, der neben ihr schlief. Ihre Abschiedsparty am Abend zuvor hatte bis spät in die Nacht gedauert, und Frances Whitmans Gäste standen erst jetzt nach und nach auf. Haven hatte Leahs Zimmertür quietschen gehört und dann leise Schritte den Flur hinunter. Sie schälte sich aus der Decke, vorsichtig, um Iain nicht zu wecken, und folgte Leah in die Küche.
Dort stand Frances in einem Flanellpyjama und goss Leah Kaffee ein, die ein spitzenbesetztes Nachthemdchen aus zarter Seide trug.
»Wow. Sexy! Wo hast du das denn her?« Haven grinste.
»Das war ein Geschenk von einem meiner Exmänner«, erklärte Frances. »Allerdings für eine andere Frau. Er hat es aus Versehen zu uns nach Hause schicken lassen. Ich hab es als Andenken behalten, aber ich glaube, ich schenke es Leah.«
»Wann geht dein Flieger noch mal?«, fragte Haven ihre Freundin.
»Heute Mittag«, antwortete Leah. »Und deiner?«
»Erst heute Abend um neun.«
»Ich darf gar nicht dran denken, dass mich jetzt alle wieder verlassen«, jammerte Frances.
»Beau und Owen bleiben doch in New York«, tröstete Haven sie.
»Aber die werden beide ziemlich beschäftigt sein«, entgegnete Frances. »Wenn ich Beau sehen will, muss ich wahrscheinlich ein Kleid bei ihm bestellen.«
»Tja, du bist jedenfalls immer bei Iain und mir in Rom willkommen.«
»Oder bei mir an der Duke«, sagte Leah. »Weißt du, vielleicht würde es dir mal ganz guttun, ein bisschen aus dieser Wohnung rauszukommen und was von der Welt zu sehen.«
»Wieso? Weißt du irgendwas?«, fragte Frances argwöhnisch. »Siehst du vielleicht einen großen kräftigen Mann aus North Carolina in meiner Zukunft?«
»Ich weiß nicht, ob er aus North Carolina ist«, erwiderte Leah und biss herzhaft in einen Muffin. »Es ist auf jeden Fall nicht der Mann vom Kabelfernsehen, und das dürfte so ziemlich der
Weitere Kostenlose Bücher