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Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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drückte sie an
sich. »Vier! Drei! Zwei!«

 
    v und d zeigen es der
weit
    Um Viertel vor
zwölf war der Startschuss gefallen und die Läufer hatten sieh langsam in
Bewegung gesetzt. Vanessa joggte eine Weile mit der Kamera neben ihnen her, um
die Mischung aus Entschlossenheit, Schmerz und Verzückung auf den Gesichtern
der Menschen einzufangen, die da in der Eiseskälte durch den Park liefen. Das
alte Jahr ging zu Ende und gleich würde ein neues beginnen - vielleicht sogar
eine neue Ära!
    Obwohl sie
leicht mit den Läufern hätte Schritt halten können, drehte sie bald um, weil
ihre Ausrüstung noch am Start lag und sie in den Docs garantiert Blasen
bekommen würde. Sie konnte ja immer noch in Ruhe zum Ziel gehen und den Einlauf
filmen.
    Dan und Ken
Mogul saßen immer noch wartend auf ihrer Bank.
    »Ich bin schon
ein paar Mal nominiert gewesen«, erzählte Ken gerade. »Aber für einen Preis hat
es nie gereicht. Na ja, vielleicht ändert sich das, wenn ich mit Vanessa
zusammenarbeite.« Seit sich Dan neben ihn gesetzt hatte, hatte er praktisch
nicht aufgehört zu sprechen.
    Dan ließ sich
von seinem Dauermonolog nicht stören. Er hatte sein Notizbuch aufgeschlagen auf
dem Schoß liegen und starrte gebannt auf den hellen Kreis, den die Laterne in
den Schnee warf. Er suchte nach dem einzig treffenden Verb, mit dem sich die
Schneeflocken im Lampenschein beschreiben ließen, die so langsam zu Boden
schwebten, dass es mehr ein Sinken als ein Fallen war.
    Plötzlich trat
Vanessa ins Licht. Ihre Wangen waren vom Laufen gerötet und ihre großen braunen
Augen glänzten.
    Sie musste
grinsen, als sie Dan und einen älteren Typen im trendigen Skiparka auf der Bank
sitzen sah, die Schultern mit einer zentimeterdicken Schicht von Neuschnee
bedeckt. Dan trug eine weiße Strickmütze und sah mit seinen seelenvollen
braunen Augen zu ihr auf. Er schien nicht sauer zu sein. Vanessa war so
glücklich, ihn zu sehen.
    »Wie lange
sitzt du schon hier?«
    Der Parkatyp
stand auf. »Lang genug, um mir jetzt ganz sicher zu sein, dass der Film nur auf
jemanden wie dich gewartet hat.«
    Vanessa
lachte. Meinte der das etwa ernst?
    Er kam auf sie
zu und drückte ihr eine Karte in die Hand. Ken Mogul,
Filmemacher stand darauf. »Ich drehe in den nächsten Tagen eine Doku über
Kinderprostitution in Rio«, sagte er. »Aber ich würde mich freuen, wenn du dich
bei mir meldest. Ich könnte dich echt gut gebrauchen.«
    Vanessa ging
zu dem Häuflein mit ihren Sachen hinüber und packte die Kamera in die Hülle.
Sie hatte Ken Moguls Arbeit immer bewundert, aber sie wusste nicht so genau, ob
sie sich von irgendeinem Regisseur »gebrauchen« lassen wollte. Sie wollte ihr
eigenes Ding drehen.
    »Rufst du mich
an?«, fragte Ken.
    »Äh... darf
ich mal unterbrechen?«, sagte Dan hinter ihm leise.
    Ken drehte
sich um. »Ach ja, der Typ wartet schon fast so lang auf dich wie ich. Wer bist
du eigentlich?«
    Dan stand auf.
Das Notizbuch rutschte in den Schnee. Er ging auf Vanessa zu und umarmte sie.
»Ich bin ihr Freund.« Dann küsste er sie so nachdrücklich wie möglich, weil er
befürchtete, sie würde ihn sonst nicht ernst nehmen. Er war immerhin ihr
verdammter Scheißfreund! Und er war stinksauer auf sie und gleichzeitig
scheißstolz, und er war genauso scheißstolz auf sich selbst, weil er sie küsste
und dem ganzen Irrsinn ein für alle Mal ein Ende setzte.
    Vanessa
erwiderte seinen Kuss mit derselben Leidenschaft. Scheiß auf Ken Mogul, Filmemacher. Ihr eigener Film würde so viel cooler werden als
alles, was er je gedreht hatte. Und außerdem hatte sie momentan überhaupt
keinen Bock, irgendwas Jobmäßiges zu besprechen. Sie wollte Dan küssen - ihren
Freund.
    Und während
sie sich küssten, zerplatzten am Himmel leuchtende Feuerräder in Millionen von
Funken und lieferten genau das abgenudelte Hintergrundbild, das einen Film
oder ein Gedicht gnadenlos ruiniert hätte. Aber was hier passierte, war viel
besser als jeder Film und jedes Gedicht.
    Es war das Original.

popstar im pech
    Als sein
letzter Ton verklungen war und Flow die Augen öffnete, musste er feststellen,
dass Serena verschwunden war. Es schlug Mitternacht, und um ihn herum fielen
sich alle in die Arme, küssten sich, tröteten in ihre Partytrompeten und
ignorierten ihn komplett, was für ihn eine völlig neue Erfahrung war.
    Ein paar Gäste
hatten aus Jux ein paar Hunderter in seinen Gitarrenkoffer geworfen. Er
klaubte die Scheine auf, warf sie auf den Boden, legte die Gitarre in

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