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Alles nach Plan

Alles nach Plan

Titel: Alles nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. G. Thomas
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Luft. Darüber hinaus hatte leichter Schneefall eingesetzt.
    Gavin schien aufgeregter zu sein als Bee. Er stürmte immer wieder in den künstlich geschaffenen Wald hinein, nur um gleich darauf wieder herauszurennen.
    »Wie groß soll er sein?«, fragte Curtis. Ihr Wohnhaus war mehr als hundert Jahre alt und in einer Zeit entstanden, als Fenster noch groß und die Wände hoch gebaut worden waren.
    »Groß!«, rief Bianca, hüpfte um einen Baum herum und rannte in Achten um zwei weitere. »Riesig! Gigantisch!«
    Und er hatte wirklich gedacht, dass Bee für ihr Alter sehr erwachsen war? Gavin lachte und als hätte er Curtis' Gedanken gelesen, wandte er sich zu ihm um und sagte: »Es ist Weihnachten.«
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte ein junger Mann, der gerade zwischen den Bäumen hervortrat. Seine Augen glitzerten und er trug ein breites Grinsen auf den Lippen.
    »Wir versuchen gerade zu entscheiden, wie groß der Baum sein soll«, sagte Gavin.
    »Nun«, sagte der junge Mann, dessen Lächeln verschmitzt wurde. »Die Größe ist nicht entscheidend.«
    Die Größe ist nicht entscheidend? Curtis musterte den jungen Mann, der ein zauberhaftes Lächeln, perfekt weiße Zähne und große braune Augen hatte. Flirtete er etwa mit Gav?
    »Ich dachte an etwa zwei Meter?«, sagte Gavin.
    »Perfekt«, raunte ihr Helfer.
    »Nein, Daddy! Größer! Größer!«
    »Süße«, antwortete Gav. »Wir haben nicht genug Baumschmuck.«
    »Ihr könnt meinen haben«, sagte Curtis, ohne nachzudenken. Scheiße. Was genau ist daran fernhalten?
    Das Lächeln des jungen Mannes verschwand. »Oh. Wie lange seid ihr schon zusammen?« Die Enttäuschung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Oh, wir sind nur Freunde«, sagte Gavin abwinkend.
    Nur Freunde?
    Warum tat das so weh?
    Weil wir beste Freunde sind , sagte Curtis zu sich selbst. Wir sind nicht nur Freunde.
    Allerdings kehrte bei Gavins Worten das Lächeln auf die Lippen des jungen Mannes zurück. »Oh, gut«, sagte er. »Dann lasst uns mal einen Baum für euch finden.«
    Innerhalb kürzester Zeit hatten sie den perfekten Baum gefunden, genau die zwei Meter, die Gavin wollte, auch wenn Bee damit nicht zufrieden war. Die ganze Zeit war der junge Kerl – dessen Name Blue war (was zur Hölle war das bitte für ein Name?) – um sie herumgeschwirrt, witzelnd und flirtend. Es reichte aus, um Curtis übel werden zu lassen.
    Bis er die verlegene Röte auf Gavs Gesicht sah.
    Scheiße. Er mag den Jungen . Ein Blick zu Bee genügte, um ihm zu zeigen, dass sie es auch bemerkt hatte, und sie glühte förmlich vor Glück. Sie zwinkerte Curtis übertrieben zu.
    »Weißt du, ich habe in fünfzehn Minuten Feierabend. Besteht die Chance, dass du einen Kaffee oder ein Bier mit mir trinken gehen würdest?«, fragte der Junge (Blue!) hoffnungsvoll.
    Bist du überhaupt alt genug, um Bier zu trinken?, hätte Curtis ihn beinahe angefahren, hielt sich aber zurück, als er den Ausdruck auf Gavs Gesicht sah.
    »Ja, Gav«, sagte er stattdessen. »Warum gehst du nicht mit? Du brauchst eine Pause. Bee und ich können den Baum nach Hause bringen.«
    »Aber –«
    »Keine Widerrede«, sagte Curtis und hievte sich den Baum auf die Schulter. »Habt Spaß, ihr zwei. Wir sehen uns dann später.« Er versuchte, unter dem Gewicht des Baumes nicht zu wanken, und wandte sich an Bianca. »Komm, Bee. Lass uns nach Hause gehen.«
    ***
    »Ich habe nicht vor, im Weihnachtsbaumgeschäft zu bleiben«, antwortete Blue auf Gavins Frage, was sein Beruf war. »Ich meine, in einer Woche ist es sowieso vorbei, es sei denn, ich arbeite auf einer Weihnachtsbaumfarm, was ziemlich cool wäre, da ich lebende Dinge mag, weißt du? Ich glaube aber nicht, dass ich auf einer Weihnachtsbaumfarm arbeiten will, weil ich sie dann abholzen müsste, und das würde mich stören. Ich glaube, ich würde gern als Landschaftsgärtner oder so etwas arbeiten – ich kümmere mich um den Garten meiner Mom, weißt du? Der schönste Garten in der Nachbarschaft, das sagt jeder.«
    Blue nahm einen Schluck von seinem Bier (das Gavin bezahlt hatte, obwohl der Junge ihn eingeladen hatte) und warf dann sein Haar zurück. Nachdem der Junge seine große, gestrickte Mütze abgenommen hatte, hatten sich seine Haare als ziemlich lang und überraschend weißblond herausgestellt. Gavin war sicher, dass das kaum ihre natürliche Farbe sein konnte.
    »Du schaust auf meine Haare? Machst du doch, nicht wahr?« Blues Lächeln hatte sich um ein Hundertfaches verstärkt.

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