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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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wollen?
    Oh mein Gott. Was passierte jetzt mit mir?
    Würden sie mich des Fachbereichs verweisen? Aus dem College werfen? Zumindest würde ich wohl mein Stipendium verlieren. Wie sollte ich dann die Studiengebühren bezahlen?
    In meinen Ohren dröhnte es, und die Schwerkraft lastete so sehr auf mir, dass ich das Gefühl hatte, gleich im Boden zu versinken. Garrick würde wahrscheinlich seinen Job verlieren. Was sollte er dann machen? Würde er nach Philadelphia zurückkehren oder nach London oder sonst wohin, und ich würde ihn nie wieder sehen?
    Ich wandte mich ihm zu und versuchte, ihm durch einen Blick meine Reue verstehen zu geben, aber er … lächelte?
    »Bliss«, begann Eric, »ich muss zugeben, dass ich überrascht bin.«
    Sämtliche Luft verließ auf einmal meine Lungen. »S-Sir, ich …«
    »Du hast deine Sache in den letzten Jahren, seitdem du hier bist, immer gut gemacht, aber ich hätte nie gedacht, dass du zu den Leistungen fähig bist, die du beim Vorsprechen gezeigt hast.«
    Noch immer biss ich die Zähne zusammen und hielt den Atem an, in Erwartung der Schande, die gleich über mich kommen würde, deshalb dauerte es ein paar Sekunden, bis mir klar wurde, dass das gar nicht passieren würde.
    »Ich fand dich immer ein wenig zu kopflastig. Beherrscht. Zurückhaltend. Mechanisch wäre hier vielleicht das richtige Wort. Aber bei diesem Casting hast du ganz im Hier und Jetzt gelebt. Du hast gefühlt, anstatt zu denken. Ich habe Gefühlsnuancen an dir entdeckt – Stärke und Verletzlichkeit, Verlangen und Abscheu, Hoffnung und Scham –, die einfach fesselnd waren. Ich weiß nicht, was du da machst oder was du gemacht hast, aber bitte mach weiter so. Du bist viel besser, wenn du kühne Entscheidungen triffst.«
    Unwillkürlich richtete ich meinen Blick auf Garrick. Wusste er es? Ahnte er, dass das an ihm lag? Dass diese
Sache
zwischen uns mich empfinden ließ, wie ich noch nie empfunden hatte, und Risiken eingehen ließ, gegen die ich mich vor nicht allzu langer Zeit noch gesperrt hätte? Meine Nacht mit ihm war vermutlich das einzig Impulsive, was ich jemals getan hatte. »Danke, Sir.«
    »Keine Ursache. Ich freue mich schon darauf, mit dir zu arbeiten. Wo wir gerade davon sprechen – ich möchte, dass du am Mittwoch zur zweiten Casting-Runde kommst. Wir wollen, dass du ein paar Szenen mit Hippolyt liest, damit wir sehen, ob die Chemie zwischen euch stimmt und wie ihr euch gemeinsam auf der Bühne macht.«
    »Sicher. Ich werde da sein.«
    »Großartig. Garrick wird auch da sein und alle deine Fragen beantworten. Er wird für diese Produktion die Regieassistenz übernehmen, wenn du irgendetwas brauchst, kannst du dich also an einen von uns wenden.«
    Er klopfte mir leicht auf die Schulter und machte sich auf den Weg. Ich war mit Garrick allein. Mein Herz klopfte noch immer ungeduldig – entweder nachträglich wegen der Angst, erwischt zu werden, oder einfach nur, weil ich neben dem Kerl saß, den ich wollte, aber nicht kriegen konnte.
    »Ich weiß nicht mehr, ob ich es schon erwähnt habe, aber ich bin wirklich stolz auf dich«, sagte Garrick.
    »Danke. Ich glaube, ich stehe noch unter Schock.« Ich stand immer noch
wegen
allem
unter Schock.
    »Nun, daran wirst du dich gewöhnen. Nach allem, was ich gesehen habe, glaube ich nicht, dass du dir über Theaterleitung Gedanken zu machen brauchst, es sei denn, du möchtest das gern machen. Du bist Schauspielerin durch und durch, Bliss, ob du es glaubst oder nicht.«
    Ich nickte.
    »Hast du weiterhin darüber nachgedacht? Darüber, was du nach dem Abschluss machen möchtest?«
    Ich zupfte an den Fäden meiner über dem Knie ausgefransten Jeans herum. »Nicht wirklich …«
    »Na ja, du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wenn du darüber reden möchtest.«
    Ich zog eine Augenbraue nach oben und sah ihn an, unfähig in Worte zu fassen, wie absurd diese Idee war.
    »Das meine ich ernst. Du tust ja gerade so, als könnten wir auf keinen Fall Freunde sein.«
    Womöglich schoss meine Augenbraue noch weiter nach oben. Der Gedanke daran, mit ihm befreundet zu sein überstieg meine Vorstellungskraft. Ich stellte mir meine Freunde nicht nackt vor. Ich geißelte mich nicht dafür, mit meinen Freunden nicht geschlafen zu haben.
    Er lachte verhalten und schüttelte den Kopf. »Okay, okay. Freunde zu sein wäre vielleicht ein bisschen zu überstürzt, aber ich hoffe trotzdem, dass du zu mir kommst, wenn du etwas brauchst … was immer es auch sein mag.«
    Die

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