Alles nur Magie
Frau meines Cousins ist Innenarchitektin und hat es eingerichtet.
Das ist schon ganz gut geworden."
"Nur gut?"
"Sagen wir, sehr gut."
"Mit Parkettboden?"
"Ja. "
"Mit Kamin?"
"Ja. "
"Esszimmer?"
"Irgendwo muss ich ja essen."
"Hat es einen Whirlpool?"
"Das muss man doch heute haben."
"Fährst du einen BMW oder einen Mercedes?"
Er wirkte leicht genervt. "Einen BMW. Aber das spielt doch jetzt gar keine Rolle, Gwen. Mein Großvater hat sich so was damals nicht leisten können und ich deshalb im Augenblick auch nicht. Darum habe ich mit dem Mieter eines der Apartments hier getauscht. Brad wohnt jetzt in meinem Haus, und ich muss mich hier mit seiner Katze abplagen." Er griff nach seiner Bierdose.
"So ist das." Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte geradeaus. Ihr Blick fiel auf ein gerahmtes Poster. Alec hatte sicher nur Originale an der Wand hängen. Sie dachte an ihre Sammlung von Mickymaus-Figuren, Mickymaus-Tassen, Mickymaus-Tellern, die sie bisher immer für sehr originell gehalten hatte. Jetzt kam ihr das alles nur kitschig und billig vor.
"Gwen?" Er klang ein wenig unsicher, wahrscheinlich auch nur ein Trick, um besonders unwiderstehlich zu wirken. "Das verstehst du doch?"
"Ich fühle mich irgendwie hintergangen", erklärte sie, stand auf und brachte die Teller in die Küche. "Ich hatte mich schon gewundert, dass du eine Katze hast.
Ich habe mir nie vorstellen können, dass du besonders viel für Katzen übrig hast."
"Armageddon ist keine Katze, Armageddon ist ein Teufel."
"Das arme Kätzchen. Das ist bei dem Namen doch kein Wunder."
"Den Namen hat er wirklich verdient. Er war dreißig Sekunden in meinem Haus und hatte bereits mein weißes Seidensofa voll gepinkelt."
Gwen verdrehte die Augen. "Wie kann man auch ein weißes Seidensofa haben!"
"Warum nicht? Army kam anschließend mit mir in dieses Apartment und ist mir seitdem nicht mehr unter die Augen gekommen. Er sitzt unter dem Bett, bis ich ins Schlafzimmer komme, und plant seine Flucht."
Sie spülte die Teller ab und stellte sie in den Geschirrspüler. „In diesem Punkt war er schon ziemlich erfolgreich, wenn ich mich richtig erinnere."
"Das stimmt. Brad muss dann immer kommen und ihn wieder ins Haus locken."
"Der Arme."
"Brad brauchst du nicht zu bedauern."
"Ich meine den Kater. Er versteht doch nicht, was vorgeht."
"Da ist er nicht der Einzige", brummte Alec.
Gwen setzte sich. "Soll sich das wieder auf Stephanie und Silvester beziehen?"
Er nickte.
"Sie kann wahrscheinlich nicht verstehen, warum du das Ganze so ernst und wörtlich nimmst."
Wieder nickte er.
Nachdenklich blickte sie auf ihre Mickymaus-Puschen. "Dein Großvater hat damals doch sicher in Secondhandläden gekauft, oder?"
"Er liebt es, zu erzählen, wie er sich aus den Altkleidersammlungen der Kirche bediente. Aber wenn du glaubst ..."
"Du kannst doch Brad seinen Smoking abkaufen."
"Wie bitte?"
"Für fünf oder zehn Dollar verkauft er ihn dir bestimmt. Er zieht ihn sowieso nie an."
"Das ist eine grandiose Idee!" rief Alec und sah sie bewundernd an.
"Finde ich auch. Und wenn du mich abends bei meinen Eltern ablieferst, kannst du auch mein Auto benutzen." Manchmal war sie einfach zu selbstlos.
Alec warf ihr eine Kusshand zu. "Gwen, du bist ein Prinz unter Frauen."
"Ist das so was wie eine Tunte unter Männern?"
Sein Zögern war kurz, aber vielsagend. "So habe ich das nicht gemeint." Er lachte verlegen.
Sie überlegte. War er wirklich der Meinung, dass sie sich für Frauen interessierte? Würden so in Zukunft alle Männer reagieren? Wenn eine Frau nicht unbedingt mit einem Mann zusammenleben wollte, hielt man sie dann für eine Lesbe? Wie kam er darauf? Dass sie nicht sein Typ war, bedeutete ja nicht, dass sich nicht andere Männer für sie interessierten.
Und das würde sie ihm beweisen. Sie würde den Rock anziehen, sofort.
Schnell sprang sie auf. "Ich habe übrigens einen neuen Rock, den ich Silvester anziehen will. Mich interessiert, wie ein Mann ihn findet."
"Das wird gefährlich! Wenn eine Frau wissen will, was ein Mann über ihre Kleidung denkt..."
"Unsinn!" Sie ging ins Schlafzimmer. "Mich interessiert nur deine Meinung."
„Aber du wirst so oder so enttäuscht sein", rief er.
Sie nahm den Rock vom Bügel und ging wieder ins Wohnzimmer. "Hier, wie findest du ihn?"
Alec betrachtete den Rock. "Das ist doch ein ganz normaler schwarzer Rock.
Und er sieht nicht besonders kurz oder eng aus."
"Willst du damit sagen, dass Männer nur
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