Alles nur Magie
wie sie ihre Aufgaben erfüllt hätten in den letzten fünfundzwanzig Jahren. Er blieb dabei zwar freundlich und heiter, so dass jeder anfangs glaubte, er mache nur Spaß.
Doch allmählich merkten sie, dass es ihm bitterernst war, und um halb zwölf hatten fast alle fluchtartig das Haus verlassen.
Gwen konnte es Laurie nicht übel nehmen, dass sie nun auch gehen wollte. Sie begleitete sie zur Tür, wo Brian bereits wartete. Er beobachtete schweigend Suzanne, die die Fotos von der Hütte zerriss und ins Kaminfeuer warf.
"Gutes neues Jahr!" schnaubte sie, stürzte in ihr Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
"Ist denn schon Mitternacht?" fragte Tom. "Dann sollten wir auf das neue Jahr anstoßen. Champagner für alle!"
"Werden Sie denn allein zurechtkommen?" fragte Brian Gwen, während Laurie ihm den Arm um die Hüften legte. "Wir können ja auch noch bleiben. Oder Laurie bleibt noch." Er blickte sie an. "Wenn du willst, ruf ich dich morgen an, wirklich."
"Nein, nein." Gwen schob sie aus der Tür. "Geht nur. Ich willl ja selbst nicht bleiben."
"Wirklich nicht?" fragte Laurie pflichtschuldig.
"Nein, ist schon in Ordnung. Ein gutes neues Jahr für euch."
"Das werden wir haben." Beide sahen sich liebeshungrig an.
Gwen schloss schnell die Tür, um nicht auch noch mit ansehen zu müssen, wie sie sich leidenschaftlich küssten. Sie hatte sich zwar geschworen, vorübergehend von Männern die Finger zu lassen, wollte aber nicht immer daran erinnert werden, worauf sie verzichtet hatte.
Es war eine gute Sache, dass sie sich jetzt auf ihre Karriere konzentrieren wollte. Da waren Männergeschichten nur hinderlich. Wenn sie davon nicht so fest überzeugt wäre, hätte sie sicher bedauert, Alec dieser Stephanie geradezu in die Anne getrieben zu haben, seiner Freundin, von der sie überhaupt keine Ahnung gehabt hatte. Aber das ging sie nichts an, und ihr war auch ganz egal, ob er nun diese Stephanie gerade fürchterlich glücklich machte, anstatt den Silvesterabend mit ihr, Gwen, zu verbringen und sich Zeichentrickfilme im Fernsehen anzusehen. Vollkommen egal!
Sie ging langsam ins Wohnzimmer zurück, wo ihr Vater Katherines Leuten gerade Champagner einschenkte. Lenny spielte mit geschlossenen Augen etwas von Neil Diamond und sang dazu. Katherine steckte den Kopf durch die Tür und machte wilde Gesten. Gwen wollte zu ihr, aber ihr Vater trat ihr in den Weg.
"Champagner?"
"Ich habe kein Glas."
"Nimm." Er reichte ihr die Flasche.
Gwen hob sie an die Lippen und trank einen großen Schluck.
"Es ist furchtbar viel übrig geblieben", teilte Katherine ihr stirnrunzelnd mit, als sie danach in die Küche weiterging.
"Packen Sie es zusammen, und verstauen Sie es im Kühlschrank." Die Party war vorbei. Und nicht nur die.
"Das habe ich bereits gemacht. Der Kühlschrank und die Gefriertruhe in der Garage sind voll."
"Haben Ihre Leute denn auch was zu essen bekommen?"
"Oh, natürlich."
Dahinten lag noch einer der teuren Schinken, unangeschnitten.
Gwen musste an Alec denken. Eine ganze Woche lang hatten sie nur Reste gegessen. Sie sollte sich zwar keine Entschuldigungen ausdenken, um Alec wieder zu sehen, aber sie konnte den Schinken doch nicht verderben lassen.
"Dann packen Sie bitte alles Übrige zusammen. Ich nehme es mit."
Sie war fest entschlossen, nicht über Nacht zu bleiben. Was auch immer ihr Vater vorhatte, das war eine Sache, die ihre Eltern unter sich ausmachen mussten. Da ihr Vater einen neuen Wagen hatte, würde sie sich den alten leihen und nach Hause fahren.
Es klingelte an der Tür. Wer kam denn jetzt noch?
Da weder ihre Mutter noch ihr Vater Anstalten machte zu öffnen, musste sie das wohl tun. Auf dem Weg nahm sie schnell noch eine ungeöffnete Flasche Champagner vom Tisch. Die würde sie dem späten Gast gleich in die Hand drücken, als Trost dafür, dass die Party schon vorüber war.
Gwen holte tief Luft und öffnete die Tür. "Ein gutes... Alec!“
Alec hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben, lehnte am Türrahmen und sah sie fragend an. "Ich dachte schon, ich hätte mich im Haus geirrt." Er wies auf die leere Straße. Was ist denn mit der Party?"
"Oh Alec, ich bin ja so froh, dass du da bist." Sie zog ihn ins Haus und hielt ihm die Flasche hin.
"Moment mal." Ernst sah er sie an.
Sie stöhnte leise und hielt sich die Schläfen.
"Aber was ist denn los?" Er nahm sie in die Arme und strich ihr über den Rücken. "Immer mit der Ruhe, Alec ist ja jetzt da."
Am liebsten hätte sie
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